Brühl/Metropolregion Rhein-Neckar – Ausbau der Kinderbetreuung, immer neue Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes und das zunehmende Problem des Vandalismus – all das waren Themen, die der neue
Ortsbürgermeister Theo Böhm bei dem jährlichen Brühl-Otterstadter Nachbarschaftstreffen
der diesmal etwas kleineren Brühler Delegation aus Bürgermeister, sieben Ratsmitgliedern
und zwei Mitarbeitern der Verwaltung auf einem Spaziergang durch Otterstadt vorstellte.
Auf dem Weg und beim Austausch mit den in großer Zahl anwesenden Mitgliedern des
Otterstadter Ortsgemeinderats und verschiedener Ausschüsse wurde schnell klar, dass es
exakt die gleichen Probleme auch in Brühl gibt.
Bei einem Rundgang durch Otterstadt zeigten Ortsbürgermeister Theo Böhm (CDU), der
erste Beigeordnete Lothar Ritthaler (CDU) und der Beigeordnete Harald Endres (Grüne
Liste) verschiedene Projekte: So müssen z.B. in der Otterstadter Grundschule, die
Verkabelung in den Gebäuden saniert, der Brandschutz ertüchtigt und zusätzliche
Fluchtwege geschaffen werden. Dadurch kann der vorhandene Verkehrsübungsplatz für die
ABC-Schützen nicht mehr genutzt werden.
Harald Endres berichtet, dass sowohl die Grundschule und der Gemeindekindergarten mit PV-Anlagen und Batteriespeichern ausgestattet werden sollen. Die beiden PV-Anlagen erzeugen wesentlich mehr Strom als
beide Gebäude im Eigenverbrauch benötigen. Anstatt den Strom ins öffentliche Netz
einzuspeisen, wird die Gemeinde zusammen mit dem örtlichen Versorger einen „Bilanzkreis“
einrichten. Dieser ermöglicht, dass der erzeugte Strom auch von anderen öffentlichen
Gebäuden genutzt werden kann und damit die Stromkosten der Gemeinde deutlich gesenkt
werden können.
Gerade der vorbeugende Brandschutz, so Bürgermeister Dr. Göck, ist auch in Brühl seit
Jahren ein sehr großes Thema. Im Moment steht diesbezüglich z.B. der Schillerschul-
Pavillion im Blickpunkt von Umbauarbeiten. Und dass die Kinderbetreuung immer mehr
Raum im Budget der Gemeinden einnimmt, bestätigte sich auch in Otterstadt, wo die Baulast
des Horts aus der Kirchen-Trägerschaft auf die Ortsgemeinde übergehen soll.
Auf dem weiteren Weg führte Böhm die Gruppe an den Ortsrand von Otterstadt, wo Lothar
Ritthaler über ein geplantes Neubaugebiet von knapp 3 Hektar neben dem Friedhof
berichtete. Es gebe keinerlei Widerstände in der Nachbarschaft, meinte Ritthaler, bevor es
zum Otterstadter Wingert ging, welcher durch die Otterstadter Wingertfreunde betreut wird.
Deren Vorsitzender Alois Hangg berichtete, dass im Juni 2024 die 1000 Reben durch
Vandalismus zerstört wurden, die Wingertfreunde aber durch Spenden diesen besonderen
Ort in diesem Jahr wieder aufgebaut hätten. Aus dem Rebensaft darf zwar kein Wein
gewonnen werden, da der Acker außerhalb des Weinanbaugebiets liegt, jedoch wird auch in
Zukunft wieder Secco rot und weiß und Traubensaft hergestellt.
Zurück ging es dann ins Remigiushaus zum gemütlichen Austausch mit kurzen Tischreden
und Dankesworten. So dankte Dr. Göck mit kleinen Geschenken den Mitgliedern des
Ortsgemeindesrats und ihrem Bürgermeister für die Einladung und das gute Miteinander,
das mal wieder gezeigt habe, wie auf beiden Seiten des Rheins ähnliche Probleme
anstehen: „Hier ist die Politik in Bund und Land gefordert, Regelungen zu vereinfachen und bei
neuen Aufgaben auch die FInanzierung mitzuliefern”, aren sich die Kommunalpolitiker einig.
BU: Vor dem wieder aufgebauten Wingert fanden sich Räte beider Gemeinden zusammen
Quelle: Gemeindeverwaltung Brühl