Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Heidelberg ist eine Stadt mit einer lebendigen queeren Community. Queeres Leben, queere Kultur und queeres Engagement machen Heidelberg bunter, offener und vielfältiger. Die Stadt arbeitet aktiv daran, allen Menschen gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen – und setzt sich dafür ein, Diskriminierung entgegenzuwirken und gesellschaftliche Vielfalt sichtbar zu machen.
Rainbow City: 2025 feiert Heidelberg fünf Jahre Mitgliedschaft im internationalen Rainbow Cities Network (RCN). Das Netzwerk vereint Städte, die sich für Akzeptanz, Gleichberechtigung und die Rechte von LSBTIQ+ engagieren. Als Rainbow City trägt Heidelberg diese Haltung sichtbar nach außen.
Charta der Vielfalt: Bereits 2014 hat Oberbürgermeister Eckart Würzner für die Stadt Heidelberg die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Damit hat sich die Stadt verpflichtet, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das zur Wertschätzung aller Mitarbeitenden beiträgt – unabhängig von Geschlecht, geschlechtlicher Identität, ethnischer Herkunft, Religion, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung oder Weltanschauung. Als Arbeitgeberin setzt die Stadt Heidelberg gezielte Maßnahmen um – darunter zum Beispiel interne Fortbildungen und ein aktives queeres Mitarbeitenden-Netzwerk.
Aktionsplan „Offen für Vielfalt und Chancengleichheit – Ansporn für alle“: Mit dem 2016 vom Gemeinderat verabschiedeten Aktionsplan hat Heidelberg ein deutliches Zeichen gesetzt für intersektionale Gleichstellungspolitik und gegen Ausgrenzung. Der Aktionsplan stärkt die strukturelle Verankerung queerer Themen in der Stadtverwaltung und hat konkrete Maßnahmen zur Folge, wie die Einrichtung des Runden Tischs sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.
Runder Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt: Seit Oktober 2016 bringt der Runde Tisch Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Fachverbänden, Verwaltung und Kommunalpolitik zusammen. Im Mittelpunkt stehen die Rechte, Anliegen und Lebensrealitäten queerer Menschen in Heidelberg. Ziel ist es, sich gemeinsam für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe einzusetzen. Den Vorsitz führt Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit.
Koordinationsstelle LSBTIQ+: Um das Engagement nachhaltig zu verankern, wurde 2021 die städtische Koordinationsstelle LSBTIQ+ im Amt für Chancengleichheit eingerichtet. Sie fördert queeres Ehrenamt, schafft Räume für Empowerment und Vernetzung und macht sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Stadt sichtbar. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen werden Projekte initiiert und begleitet, die queeres Leben in Heidelberg stärken.
Beispielhafte Projekte im Bereich LSBTIQ+:
PLUS – Angebote und Beratung zur Vielfalt von sexueller Orientierung und Geschlecht: Die Facheinrichtung PLUS bietet kostenfreie psychosoziale Beratung für alle Menschen, die Fragen oder Unterstützungsbedarf im Themenfeld sexuelle und geschlechtliche Vielfalt haben – etwa bei Coming-out-Prozessen, im Familienkontext, für ältere Personen, queere Geflüchtete oder andere Bezugspersonen. Zusätzlich stellt PLUS vielfältige Empowerment- und Fortbildungsangebote bereit, die das Verständnis für LSBTIQ+ fördern und einen Beitrag zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz leisten.
Fachstelle Rainbow City Kids Heidelberg mit Queer Youth: Die Fachstelle Rainbow City Kids schafft gezielte Unterstützungsangebote für queere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Heidelberg. Gleichzeitig begleitet sie pädagogische Einrichtungen auf dem Weg zu mehr Queersensibilität und Inklusion. Durch das Projekt wird Queerfeindlichkeit im Kontext Jugend aktiv begegnet und ein sicheres Umfeld für vielfältige Identitäten gefördert.
Queer Festival Heidelberg: Seit 2009 macht das international bekannte Queer Festival Heidelberg queeres Leben durch vielfältige kultur- und bildungspolitische Formate sichtbar – von Konzerten über Ausstellungen bis hin zu politischen Diskussionen. Es schafft starke Bilder, bietet queeren Perspektiven eine Bühne und lädt die Stadtgesellschaft zum Dialog ein. Es bietet der queeren Community in Heidelberg dadurch positive Möglichkeiten zur Selbstidentifikation und schafft Begegnungsorte für die Gesamtgesellschaft.
Queer Space Heidelberg: Der Queer Space ist Heidelbergs erstes queeres Zentrum – ein fester Ort für Empowerment, Vernetzung und Begegnung. Hier entstehen neue, experimentelle Projekte, Veranstaltungen und Workshops – getragen von der Community, ehrenamtlich engagierten Menschen und queeren Initiativen.
Community-Projekte: Die Stadt Heidelberg fördert Community-Projekte mit Mitgliedern des Runden Tischs sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und des Queeren Netzwerks Heidelberg. Beispiele dafür sind:
• Projekte zu Gedenktagen, wie dem Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit am 17. Mai, sowie die Trans*Aktionswochen Rhein-Neckar
• Ausstellungen und Formate der Wissensvermittlung zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft, wie die Ausstellungen „Zerbrochene Verbindungen – Ravensbrück“ (2024) und „gefährdet leben – Queere Menschen 1933–1945“ (2025), bilden den Rahmen für einen kontinuierlichen Austausch. In diesem Kontext konnte mit Unterstützung der Stadt gemeinsam mit der Universität Heidelberg ein Forschungsnetzwerk zu Gender und Queer Studies aufgebaut werden.
• Öffentlichkeitsarbeit zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
• Kleinförderungen für Empowerment-Projekte der queeren Community
Quelle: Stadt Heidelberg