Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar. Grundsätzlich ist es begrüßenswert: Die Stadt Ludwigshafen startet eine Umfrage zur Fußgängerfreundlichkeit im Stadtgebiet.
„Was wir in Ruchheim nicht verstehen: Die Vielzahl von Hinweisen an die Verwaltung von Bürgerinnen, Initiativen und Ortsbeirat zur mangelhaften Verkehrssicherheit in unseren Straßen hat nichts bewirkt.“ Jutta Kreiselmaier-Schricker, Sprecherin der BI ‚Lebenswertes Ruchheim‘.
Die Hinweise aus Ruchheim wurden bisher von der Verwaltung konsequent ignoriert, stattdessen will man sich offensichtlich ausschließlich auf Verkehrszahlen stützen. Seit Jahren sind aber gefährliche Situationen für Fußgängerinnen und Fußgängern auf dem Weg zu Kitas und Schule, zur Apotheke, zu Bäckereien und zum Einkaufsmarkt, an der Tagesordnung.
Die Brennpunkte sind bekannt:
• Die Querung Russiconstraße – Oggersheimer Straße
• Der Zebrastreifen in der Oggersheimer Straße Höhe Kita. Der Zebrastreifen Maxdorfer Straße vor der VR Bank.
• Die Querung Bushaltestelle Einkaufsmarkt in der Maxdorfer Straße
• Und die Querung Theodor-Heuss-Straße – Paul-Münch-Straße.
In unserem Stadtteil sind Fußgänger und Radfahrer ständigen Unfallrisiken ausgesetzt. Fehlende Einfädelbuchten für Pkw in der Maxdorfer Straße führen zum regelmäßigen Überfahren des Gehwegs. Radfahrer werden entgegen der Straßenverkehrsordnung viel zu eng überholt. Piktogramme und Hinweisschilder sind notwendig, aber nicht ausreichend für ein tatsächliches Einhalten von Geschwindigkeit und die Herstellung von Verkehrssicherheit für ältere Menschen, Kinder und schwer Behinderte.
Walter Eigenlaub, BI-Co-Sprecher: „Tempo 30 auf unseren Straßen ist eine Illusion. Geschwindigkeitskontrollen an den immer gleichen Stellen zeigen keinerlei Wirkung. Kaum ein Pkw hält sich an 30 km/h. Statt Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu bieten, bleibt Ruchheim ein rechtsfreier Raum für den Kfz-Durchgangsverkehr“.
Das Frankenthaler Gewerbegebiet „Am Römig“ hat mit stetig zunehmendem Pendlerverkehr Ruchheim stark belastet. Ein weiterer Ausbau wird von der Nachbarstadt vorangetrieben und würde neuen Verkehr bedeuten. Hinzu kommen Umfahrungen durch den Ort nach Unfällen auf den umgebenden Autobahnen.
Von der Verwaltung wurden bisher keine substantiellen Maßnahmen zur Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer geplant oder umgesetzt. Die Kritik von Anwohnern an den kaum zu übersehenden Verkehrsproblemen in „Ruchheim Nord-Ost“, zeigt deutlich was bürgerferne und kurzsichtige Stadt- und Verkehrsplanung anrichten kann.
Neuestes Beispiel ist die schnelle Schließung des unbeschrankten Bahnübergangs entlang des Affengrabens. Hier stellt sich erneut die Frage nach Motivation, Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit: Müssen Landwirte unzumutbare Umwege fahren oder wieder durch die engen, überlasteten Ruchheimer Straßen?
Um endlich zu angemessenen Lösungen zu kommen, fordern wir eine konstruktive Auseinandersetzung der Verwaltung mit der Verkehrssituation in Ruchheim – im Rahmen eines echten Bürgerdialogs zusammen mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher.
Quelle-Text:Bürgerinitiative „Lebenswertes Ruchheim“
Jutta Kreiselmaier-Schricker (Sprecherin)
Walter Eichenlaub (Co-Sprecher)