Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Das Thema „Burschenschaften und Kolonialismus“ wurde bisher kaum aufgegriffen. Dabei finden sich Burschenschafter unter frühen Protagonisten des kolonialen Eifers in der Frankfurter Paulskirche. Während des Wilhelminischen Kaiserreichs stehen sie für das pro-koloniale Bürgertum, welches sich in Verbänden engagierte oder in Universitätsstädten und unter den Studenten für eine pro-koloniale Stimmung warb. Burschenschaftliche Merkmale wie Propagierung von Männlichkeit oder die Überbetonung von Ehre förderten koloniale Überzeugungen. Diskussionen wie um sogenannte „Mischehen“ oder um den „Arierparagraphen“ verdeutlichen, wie sich kolonialrassistische Überzeugungen internalisiert haben. Bis heute wird in Burschenschaften die koloniale Vergangenheit ausgeblendet oder – wenn sie ins Bewusstsein gelangt – verharmlost. In seinem Vortrag am Dienstag, 18. März stellt Dr. Andreas Bohne ab 19 Uhr in der Volkshochschule sein Buch vor und diskutiert mit den Teilnehmenden über deutsche Kolonialgeschichte und die Geschichte der Burschenschaften. Der Eintritt ist frei.
vhs Heidelberg, Bergheimer Str. 76, 69115 Heidelberg.
Quelle: Volkshochschule Heidelberg