Wiesenbach / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Am 08. März, um 10:00 Uhr pünktlich zum Weltfrauentag, eröffnet in Wiesenbach bei Heidelberg eine neue Ausstellung. Gefeiert wird damit auch der internationale Weltfrauentag, der am 08. März 1975 von den Vereinten Nationen zum ersten Mal begangen wurde. Etwas sperrig nannte er sich damals „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden”
Die Ursprüngliche Initiative zu einem Weltfrauentag ging aber bereits 1910 von Clara Zetkin aus, die damals noch der SPD angehörte. Das Ziel war die Schaffung eines freien, geheimen und gleichen Frauenwahlrechts und die Emanzipation der Arbeiterinnen.
Ein anderes Wort für Nachhaltigkeit ist Generationengerechtigkeit. Wenn es dann eigentlich um Gerechtigkeit geht, dann sind die aktuellen Verwerfungen auf dem Planeten Erde natürlich auch zu thematisieren. Deshalb gehören Themen wie Soziale Entwicklung und Entwicklungszusammenarbeit, menschenwürdiges Wohnen, Wasserversorgung und Bekämpfung von Armut Hunger zum großen Nachhaltigkeitskomplex. Weltfrieden als konkrete Utopie wäre die wichtigste Grundlage die aktuellen globalen Probleme in den Griff zu bekommen.
Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch begegnet man (und frau) immer noch vielen Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden. Die Westfrau wird oft entweder als „Heimchen am Herd” oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die Ostfrau hingegen steht im Kohlebergbau “ihren Mann”. Sie wird als tough bezeichnet oder auch als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Westfrau gendert, während die Ostfrau damit nichts anzufangen weiß. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Zuschreibungen ist lang. Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, zeugen sie doch alle von der Überzeugung, man wisse genau, wie DIE Ostfrau und DIE Westfrau eigentlich ticken. Vor allem eines scheint klar zu sein: Sie ticken alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran?
Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland” will auf diese Fragen eine Antwort geben. Herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und kuratiert von Clara Marz ist die Schau ein Beitrag zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit und zu 50 Jahren Weltfrauentag. Auf 20 Plakaten werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre dargestellt.
Es ist Anliegen der Ausstellung, die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verbanden.
Die Eröffnung am Weltfrauentag, 08.03.25 um 10:00 Uhr gestalten Angela Wagner (West) und Conny Esther (Ost).
Angela Wagner hat Philosophie und Psychologie studiert und ist u.a. im Vorstand vom Bildungs- und Beratungszentrum für Behinderte und chronisch kranke Frauen und Mädchen e.V. (BiBeZ Heidelberg) aktiv.
Sie ist Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Traumatherapie und arbeitet als Trainerin im Bereich Führung und Gesundheit.
Conny Esther ist Ärztin für Kinder und Jugendmedizin und engagierte sich bis zu ihrer Pensionierung im Zentrum für Entwicklung und Lernen in Heidelberg.
Die beiden werden in einem Dialog über ihre unterschiedlichen Sichtweisen, Sozialisationen und Werdegänge sprechen.
Nach der Eröffnung werden die beteiligten Frauen im Café Antoniushof zusammen sitzen und für weitere Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.
Die Ausstellung wird am Sonntag 09.03.25 Nachmittags von 14:00 – 17:00 Uhr geöffnet sein und dann jeweils von Mittwoch – Sonntag von 13:00 – 17:00 Uhr. Da das Museum hybrid genutzt wird empfiehlt es sich vorher im Antoniushof Wiesenbach anzurufen, damit der Ausstellungsbesuch nicht eventuell mit einer geschlossenen Veranstaltung kollidiert.
Adresse: Antoniushof Wiesenbach, Hauptstraße 77, 69257 Wiesenbach. Tel. 01797049445
Weitere Infos: www.hauptstrasse77.de und https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/
Quelle: Museum für nachhaltige Kunst und Design