Mannheim / Heidelberg / Berlin / Metropolregion Rhein-Neckar – „Parteien-Check“: Das Wohnen in den Wahlprogrammen auf dem Prüfstand
Immer weniger Sozialwohnungen: Der Wohnungsmarkt in Deutschland hat in nur zehn Jahren nahezu jede vierte Sozialwohnung verloren. Die Zahl der Sozialwohnungen ist abgesackt – auf deutlich unter 1,1 Millionen. Tendenz weiter fallend. Dabei werden schon heute mindestens doppelt so viele Sozialwohnungen benötigt wie der Wohnungsmarkt bundesweit hergibt. Das geht aus der aktuellen Studie hervor, die das Pestel-Institut zusammen mit dem Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel) des Landes Schleswig-Holstein gemacht hat – im Auftrag des Bündnisses „Soziales Wohnen“. – Titel der Studie:
Wohnungsbau und Wohnungsmarkt: Bilanz zur Bundestagswahl
Das Bauen und Wohnen in
Deutschland sozial neu justieren
Vorgestellt wird die Studie – mit Zahlen für alle Bundesländer – morgen (Mittwoch, 5. Februar) in Berlin auf einer Online-Pressekonferenz des Bündnisses „Soziales Wohnen“. Mit dabei vom Bündnis „Soziales Wohnen“: der Deutsche Mieterbund (DMB), die Caritas (Behindertenhilfe und Psychiatrie) und die Bau-Gewerkschaft (IG BAU). Ebenso die Bundesverbände der Mauerstein-Industrie und des Baustoff-Fachhandels.
Die Wissenschaftler legen mit der Studie die Messlatte für die Wohnungsbaupolitik der neuen Bundesregierung. Es geht um die Punkte, die nach der Bundestagswahl dringend angepackt werden müssen – vor allem für das soziale und bezahlbare Wohnen in Deutschland. Konkret: Wie viele Sozialwohnungen werden 2030 bundesweit – und damit in jedem Bundesland – gebraucht? Was muss das dem Staat wert sein?
Die Studie zieht auch eine kritische Bilanz der bisherigen Wohnungsbaupolitik des Bundes. Sie rechnet mit der Förderpolitik von Bund und Ländern ab. Außerdem machen die Wissenschaftler den Parteien-Check zur Bundestagswahl.
In der Studie geht es u.a. um diese Punkte …
Fehlende Wohnungen
Bevölkerungsentwicklung und Zuwanderung
Zahl der Menschen, die …
… heute eine Wohnung brauchen: aktuelles Wohnungsdefizit.
… zusätzlich nach Deutschland kommen müssen, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen: künftiger Wohnungsbedarf.
Zielmarken fürs soziale Wohnen
Status: aktuelle Zahl der Sozialwohnungen – für jedes Bundesland
Eklatanter Mangel: aktueller Bedarf an Sozialwohnungen – für jedes Bundesland
Bedarf 2030: Wie viele Sozialwohnungen werden in 5 Jahren gebraucht – in jedem Bundesland?
Schwund: Abbau bei den Sozialwohnungen in den letzten Jahren – für jedes Bundesland
Kosten: Wieviel Geld muss der Staat bis 2030 in den sozialen Wohnungsbau investieren?
Neuer Standard bei Sozialwohnungen
Wie muss die Sozialwohnung 2025 aussehen, damit sie überhaupt finanziert und gebaut werden kann?
Förder-Missmanagement
Defizite der Förderpolitik
Mehr Bundes-Förderung, aber nicht mehr neu gebaute Sozialwohnungen: Warum scheitert der Neubau von Sozialwohnungen?
Was läuft im „Bund-Länder-Förderdschungel“ alles schief?
Was muss die neue Bundesregierung neu ordnen?
Das Scheitern der 3.200-Euro-Förderung pro Quadratmeter Sozialwohnung:
Wie Bund und Länder Millionen Förder-Euro besser investieren können? – Modellrechnung zur Förderung.
Neubau-Ziele
Bezahlbare Wohnungen, Wohneigentum für Durchschnittsverdiener:
Was muss – über neue Sozialwohnungen hinaus – neu gebaut werden?
Wahlprogramme auf dem Prüfstand
Parteien-Check
Welche Pläne zum sozialen und bezahlbaren Wohnen haben die im Bundestag vertretenen Parteien? – Wie realistisch sind die Wahlversprechen – wie effektiv und sinnvoll?
Außerdem im Visier der Studie:
Statistik mit Fragezeichen
Die „wackelige Datenlage“
Kuriose und widersprüchliche Zahlen bei der Bevölkerungsentwicklung und zum Wohnungsbestand in Deutschland. Warum sich die Statistikämter um verbesserte Daten bemühen sollten …
Quelle: Bündnis Soziales Wohnen, Foto: Symbolbild, Wohnblock, Credit an Crash24