Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Finanzen der HPS-Baugenossenschaft und Finanzierung des Eigenanteils im Fokus – Anfragen zur Mitgliedschaft ab sofort möglich
In der Heinrich-Pesch-Siedlung (HPS) in Ludwigshafen entsteht für einen Teil der Wohnungen eine Baugenossenschaft. Bei einer Info-Veranstaltung am 29. Januar 2025 im Heinrich Pesch Haus standen Finanzierungsmöglichkeiten und die Vorteile genossenschaftlichen Wohnens im Fokus.
Genossenschaften: Bewährtes Modell mit Zukunft
Heike Guerra von der VR Bank Rhein-Neckar gab einen kurzen Überblick zur Geschichte und Bedeutung von Genossenschaften, die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. „Genossenschaften sind heute moderner denn je und in allen Bereichen der Wirtschaft verbreitet”, sagte sie. So ist auch die VR Bank eine Genossenschaft. „Immer mehr Menschen ziehen nach Ludwigshafen, gleichzeitig steigen die Mietpreise”, gab sie eine Einschätzung der Entwicklung des Immobilienmarktes ab – eine passende Überleitung zum zweiten Impuls des Abends von Joachim Bettinger, Botschafter der Oekogeno Baugenossenschaft.
Deutlich niedrigere Mietkosten
Bettinger stellte die sogenannte Kostenmiete vor, also die Miete, die zur vollständigen Deckung der laufenden Aufwendungen und der Finanzierungskosten einer Genossenschaft notwendig ist. „Die Kostenmiete entkoppelt sich relativ schnell von der Marktmiete und bleibt immer deutlich unter der Marktmiete”, wies er auf einen Vorzug von Genossenschaften hin. Wenn die Genossenschaft nach einer Anlaufphase einen Überschuss erwirtschafte, könne dieser an die Genossen zurückfließen oder als Dividende für die Fördergenossen, die das Projekt finanziell unterstützt haben, ausgezahlt werden. Zudem ist klar: „Sie entscheiden sich für eine neue Lebensform, für eine neue Form von gemeinschaftlichem Wohnen”, betonte er.
Wohnungsplanung und Finanzierung
Projektsteuerer Dr. Michael Böhmer und Sebastian Kloster informierten über die konkrete Umsetzung: Die Genossenschaft plant mit circa 70 Genossen und circa 46 unterschiedlich großen Wohnungen (30 bis 120 Quadratmeter) auf Baufeld 2. Ein Drittel könnte bei Befürwortung durch die Genossen auch sozial geförderter Wohnraum sein.
Die Genossenschaft muss den Bau finanzieren und das Eigenkapital der Genossenschaft, was mit der finanzierenden Bank noch zu klären ist, wird durch die Genossen eingezahlt. Dies wurde in einem Rechenbeispiel vorläufig mit einem relativ hohen Eigenkapital von 35 Prozent der Baukosten dargestellt. Die Projektsteuerer zeigten die Finanzierung und die Kosten für die Genossen auf: „Die begrenzte KfW-Förderung mit aktuell 0,55 Prozent Zinssatz und einem Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent auf ein Darlehen für jeden Genossen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro helfen dem Genossen zwar, verlangen jedoch von ihm trotzdem einen deutlichen Betrag an Eigenkapital”, erläuterte Michael Böhmer. „Dafür wohnt der Genosse auf Dauer gesichert und wird auf Dauer auch eine Miete zahlen, die nach der Anlaufphase unter dem Marktpreis liegen wird. Bei Ausscheiden erhält der Genosse sein eingebrachtes Eigenkapital wieder zurück.”
Nächste Schritte
Ab sofort sind Interessensbekundungen an der Bau-Genossenschaft möglich. Die Interessenten werden weiter informiert. Eine vorläufige Mitgliedschaftserklärung ermöglicht die Teilnahme an Workshops im 1. Halbjahr 2025. „Neue Interessenten -– insbesondere auch jüngere Menschen – – sind herzlich willkommen, sich zu informieren und Teil der Genossenschaft zu werden”, so Michael Böhmer.(ako)
Kontakt
Heinrich-Pesch-Siedlung GmbH & Co. KG
Telefon: 0621 877242-0
E-Mail: info@heinrich-pesch-siedlung.de
Bilder (HPS):
Reges Interesse an der dritten Info-Veranstaltung zur geplanten Baugenossenschaft in der Heinrich-Pesch-Siedlung
Blick auf das Baufeld der Heinrich-Pesch-Siedlung
Quelle: Heinrich Pesch Haus, Katholische Akademie Rhein-Neckar