Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – In ihren „Liebeleien mit Wuchsformen“ begibt sich Sofie Morin auf Augenhöhe mit Mitgeschöpfen. Die Poesie ihrer Pflanzenkunde leiht sich die botanische Betrachtungsweise, probiert sie an, verwirft sie, wo sie ihr zu eng geraten ist. Oder trägt sie mitunter eine Weile und legt sie danach, wie ein Kostüm aus der Requisite, gefaltet zurück. Nie will sie sich eine Natürlichkeit vollständig anmaßen, sondern sie tragen, ganz im Sinne einer Verantwortung. Eine, die zu tragen wir verstehen, weil sie uns steht.
Die lyrischen Prosa-Miniaturen Sofie Morins sprechen nicht bloß von einer Begegnung mit der Natur, sondern treten mit Pflanzen wahrhaftig in Dialog – und laden das Publikum gleichfalls dazu ein.
Sofie Morin über ihre Arbeit: »In meiner poetischen Rede will ich Welt nicht einverleiben, sie mir nicht aneignen, sondern sie vielmehr für Lesende lebbar machen. Mich begleiten die Wuchsformen seit einiger Zeit durch den Tag und finden von dort ihren Weg in die Poesie. Und in die Zeichnungen, denn liebevolles Hinschauen geschieht am besten gemeinsam.« Die bildnerischen Arbeiten zu den „Liebeleien mit Wuchsformen“ stammen von keinem Geringeren als Heinrich Steinfest, den zwar ein jeder und eine jede als Autor von Romanen kennt, der aber zudem auch bildender Künstler ist und sich in den »Liebeleien« als gewandter und gewitzter Zeichner zeigt!
Für den Abend in der GEDOK-Galerie begleitet der Musiker Heiko Plank die Lesung, und verleiht den Wuchsformen mit seinem einzigartigen Instrument, der Plank, wiederum bereichernd neue Klangfarben.
Sofie Morin: Liebeleien mit Wuchsformen. Eine translibidinöse Pflanzenkunde.
Mit Zeichnungen des Autors Heinrich Steinfest.
ISBN 978-3-9505256-2-5