Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Nachhaltiges Bauen und Medizintechnik – diese Branchen sollen künftig im Economy Park Heidelberg-Leimen schwerpunktmäßig vertreten sein. Auf dem Weg dorthin wurden in diesem Jahr weitere Meilensteine erreicht: Bei ihrer Sitzung am Dienstag, 26. November 2024, hat die Verbandsversammlung das Sanierungsgebiet des Interkommunalen Gewerbe- und Industriegebietes förmlich festgelegt und Kenntnis von den Vorbereitenden Untersuchungen und der Wärmeplanung des Zweckverbandes genommen. In einem nächsten Schritt wird im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens ein Sanierungsträger gesucht.
Rahmenplan bereits im Juli beschlossen
Bereits am 22. Juli 2024 hatte die Verbandsversammlung den Rahmenplan des fast 100 Hektar großen Areals beschlossen, der die Entwicklungspotenziale und die Perspektiven für die künftige Nutzung ausweist. Der Zweckverband hatte zuvor im Rahmen eines wettbewerblichen Atelierverfahrens gemeinsam mit sechs renommierten Büros an der Erstellung eines Rahmenplans gearbeitet. Ein Kuratorium, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der beiden Städte Heidelberg und Leimen sowie externen Fachplanern, votierte dann einstimmig für den Rahmenplanentwurf des Büros ulrich hartung aus Bonn.
Ehemalige Produktionshalle als „Nukleus“ und Verbindungsstraße geplant
Die denkmalgeschützte, ehemalige Eternit-Produktionshalle bildet einen städtebaulichen Identifikationspunkt für das Areal. Mit ihrer Größe von rund 2,5 Hektar – das entspricht annährend vier Fußballplätzen – ist sie ein eindrucksvolles Zeugnis ehemaliger Industriekultur. Zusammen mit dem ebenfalls von Ernst Neufert gebauten Werkstatt- und Sozialgebäude weiter nördlich kann sie einen Nukleus für einen industriell-gewerblich geprägten Raum bilden, der auf das gesamte Gebiet ausstrahlt. Die Produktionshalle kann im Inneren Raum für neue innovative Konzepte mit kleineren vernetzten Gewerbeeinheiten bieten („Haus-in-Haus-Konzept“).
Geplant ist eine in Ost-West-Richtung führende Durchgangsstraße von der L 594 zur L 600 auf Leimener Gemarkung. Hier kann ein Knotenpunkt zum nördlich gelegenen Gewerbegebiet Rohrbach-Süd mit einer Nord-Süd-Verbindung hergestellt werden, welche zu einer spürbaren Entlastung der zwei Knotenpunkte an der Karlsruher Straße führen wird. Die Durchgangsstraße mit Anschluss an das überörtliche Netz wird zugleich Leimener Wohngebiete von Gewerbeverkehr entlasten. Neben Autoverkehr, Fuß- und Radwegen soll die in Ost-West-Richtung verlaufende Durchgangsstraße eine Straßenbahntrasse aufnehmen, die an die Gleise von Heidelberg-Rohrbach nach Leimen anbinden. Mit der durch das Gebiet verlaufenden Straßenbahn mit Haltestellen soll ein neuer S-Bahn-Haltepunkt an der Bahnstrecke Heidelberg – Karlsruhe angebunden werden.
Hintergrund: Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet Heidelberg-Leimen
Das Interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet Heidelberg-Leimen wird im Bereich der Gemarkungsgrenze beider Städte entwickelt. Hier grenzen die Industrie- und Gewerbegebiete Rohrbach-Süd und Leimen-Nord direkt aneinander. Das interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet umfasst eine Fläche von circa 99 Hektar – das entspricht etwa 140 Fußballfeldern – und ist damit das größte Interkommunale Gewerbegebiet im Land Baden-Württemberg. Davon befinden sich rund 44 Hektar auf Heidelberger und 55 Hektar auf Leimener Gemarkung, darunter auch die ehemalige Deponie Fautenbühl. Vom baden-württembergischen Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen wird das Projekt im Rahmen der Städtebauförderung mit 3,2 Millionen Euro gefördert. Weitere Informationen gibt es online unter www.economypark.de.