Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(pm “Die Heidelberger”) – Bauen ist in Deutschland zu teuer: Immer nach dem höchsten Standard zu bauen, macht das Planen und Bauen aufwändig, personalintensiv und teuer. Das muss geändert werden! Bei der Klausurtagung in Bad Aibling wurde gezeigt, dass es wesentlich kostengünstigere Methoden gibt als das Passivhaus o.Ä., die in der CO2-Bilanz sogar besser abschneiden, wenn man den kompletten Stoffkreislauf betrachtet. Einen nachhaltigen und kostenmindernden Effekt hat dabei zum einen Sanierung statt Neubau wie auch die Wiederverwendung von Baumaterialien. Noch stärker kostenmindernd wirkt sich aber v.a. die Reduktion der Technisierung der Gebäude aus.
Mit einem neuen „Gebäudetyp E“ wird einfaches und experimentelles Bauen ermöglicht: Es kann rechtssicher von Baustandards abgewichen werden, um einen Bau schneller und kostengünstiger zu realisieren. Die Gebäudesicherheit bleibt davon unberührt. Heidelberg ist beim Thema Passivhaus-Standard als Pionier vorausgegangen. Dieselbe Vorreiterrolle sollten wir auch beim Thema „Einfach Bauen“ einnehmen. Die Konversionsfläche PVH wäre prädestiniert für dieses Thema. Auf diese Weise können die Baukosten erheblich reduziert werden. Und so kann der Mietzins ohne Subvention geringer gehalten werden.
Deshalb haben wir beantragt, dass die GGH als gutes Beispiel vorangehen soll, aber auch Immobilienentwickler, gemeinschaftliche Wohnprojekte und Privatpersonen darin unterstützt werden, einfach zu bauen. Und auch öffentliche Gebäude sollen in dieser Form realisiert werden: Ein Best-Practise-Beispiel könnte z.B. die Interims-Grundschule sein, die im Süden von PHV realisiert werden soll. Hier könnte ein Bestandsgebäude für den öffentlichen Zweck in Heidelberg erstmalig als Gebäudetyp E realisiert werden.