Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald/Metropolregion Rhein-Neckar – Handwerkskammer legt neues Nachschlagewerk vor: Fibel unterstützt Ehrenamtliche in den Meisterprüfungsausschüssen – Unterschiedliche Ausgaben mit Spezifika für jedes Gewerk
Mit der „Prüferfibel für die Meisterprüfung im Handwerk“ gibt die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald erstmals den in Prüfungsausschüssen ehrenamtlich Engagierten ein kompaktes Nachschlagewerk mit allen wertvollen Informationen für ihre Arbeit an die Hand. „Es war unser Anliegen, Informationen komprimiert zusammenzutragen, um Prüferinnen und Prüfern alles Wichtige im Überblick zur Verfügung stellen zu können“, sagt Alexander Dirks, Leiter des Geschäftsbereichs Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald. „Wir verstehen die Prüferfibel als ein Grundlagenwerk, das von der Vorbereitung über die Durchführung bis hin zur Nachbereitung von Prüfungen alles beinhaltet, was es zur Wahrnehmung dieser wichtigen Aufgabe braucht.“
Eigene Fibel für jeden Beruf
Eine erste Auflage der Prüferfibel liegt als gedrucktes Exemplar vor. Künftig werden die Fibeln allen Interessierten in digitaler Form als PDF-Nachschlagewerk auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Das Besondere: Neben der allgemeinen „Prüferfibel für die Meisterprüfung im Handwerk“ gibt es das Informationswerk auch für alle bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald eingerichteten Meisterprüfungsausschüsse und damit speziell auf deren Beruf ausgelegt. „Diese Fibeln sind um die Spezifika des jeweiligen Gewerks ergänzt und beinhalten zusätzlich die jeweiligen Berufsverordnungen und Gesetze“, sagt Alexander Dirks. „Wir möchten unseren Prüfern so wirklich nutzbare und umfassende Informationen an die Hand geben, damit sie in einem kompakten Werk alle Details zusammengefasst haben und darin Antworten auf ihre Fragen finden.“
Individuelle Unterschiede
Aktuell sind bei der Mannheimer Handwerkskammer 19 Meisterprüfungsausschüsse aktiv, in denen 427 Prüferinnen und Prüfer arbeiten. So bietet die Kammer die Meisterprüfung für Bäcker, Drucker, Elektrotechniker, Feinwerkmechaniker, Fleischer, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Fotografen, Friseure, Hörakustiker, Installateure und Heizungsbauer, Konditoren, Kraftfahrzeugtechniker, Maler und Lackierer, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Orthopädietechniker, Raumausstatter, Stuckateure sowie Schreiner an. Jedes Gewerk hat unterschiedliche Spezifika. Nicht nur Vorbereitungsstätten und Meisterschulen können sich unterscheiden, auch Prüfungsgebühren und Prüfungszeiträume sind individuell. Für die Prüfenden selbst sind vor allem die über Verordnungen und Gesetze definierten Richtlinien relevant.
Sorgsamer Umgang wichtig
Aber nicht nur diese. „Es geht auch darum, unsere ehrenamtlich tätigen Prüferinnen und Prüfer darauf einzustimmen, wie sensibel eine solche Abnahme ist“, informiert der Leiter des Geschäftsbereichs Meisterprüfung. „Nur als Beispiel: Schon ein unbedachter Satz kann bei Prüflingen ganz falsche Erwartungen wecken, wenn der Prüfer etwa sagt, die Leistung sei ‚gut‘ gewesen. Eine Prüfung setzt sich aus vielen Einzelnoten zusammen, die ein ganz anderes Gesamtbild ergeben können.“ Auch für den psychologischen Aspekt, der sich aus der Begleitung der Meisteranwärter, ihrer Stresssituation während der Prüfungsvorbereitung und Prüfungsabnahme ergebe, solle sensibilisiert werden.
Gibt der Arbeit Sicherheit
Präsident Klaus Hofmann und Hauptgeschäftsführer Jens Brandt formulieren es in ihrem Vorwort zur Prüferfibel so: „Haben Sie dort, wo es sein muss, Verständnis. Seien Sie penibel in Momenten, in denen es angebracht ist. Bleiben Sie fair und respektvoll, auch wenn es manchmal schwierig ist.“ Welch große Leistung der Einsatz der Ehrenamtlichen in diesem Umfeld darstelle, sei unbestritten. Auch dies möchte die Prüferfibel würdigen und allen, die sich für das Amt interessieren einen leichteren Einstieg ermöglichen. „Eine Einführung kann im Gespräch nie vollumfänglich geschehen“, sagt Alexander Dirks. In die Prüferfibel flossen indes viele Erfahrungswerte ein, Fragen, die sich häufig stellten, und fachliche Anleitungen. „Sie zeigt step by step, was auf Prüferinnen und Prüfer in ihrem Amt zukommt, worauf sie achten müssen und was für sie in ihrem jeweiligen Gewerk relevant ist“, so der Ansprechpartner aus der Kammer. Damit biete das Nachschlagewerk nicht nur informativ und faktenbasiert eine wichtige Unterstützung, sondern begleite die Ehrenamtlichen im Gesamtkontext ihrer Aufgabe. Wie Alexander Dirks formuliert: „Die Prüferfibel soll unseren Prüferinnen und Prüfern ganz einfach Sicherheit bei ihrer Arbeit geben.“
Ansprechpartner bei Fragen rund um die Meisterprüfung im Handwerk ist bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald Alexander Dirks, Telefon 0621 18002-140, E-Mail: alexander.dirks@hwk-mannheim.de
Quelle Text & Foto: Handwerkskammer