Viernheim/Kreis Bergstraße/Metropolregion Rhein-Neckar. Am Samstag, den 16. November, fand nach dem 2. Viernheimer Baumpflanztag eine weitere Baumpflanzaktion zum Schutz des Klimas und zur Förderung der Gewässerqualität statt. Entlang des Landgrabens, an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg, wurden rund 130 standortgerechte Bäume wie Weiden, Pappeln, Erlen und Sumpfeichen gepflanzt. Besonders im Vordergrund der Aktion stand die Beteiligung von 28 Kindern und Jugendlichen, die sich an diesem Tag im Rahmen einer Akademie an der Friedrich-Realschule in Weinheim als Klimabotschafter der Umweltinitiative „Plant-for-the-Planet“ ausbilden ließen und selbst das Einpflanzen von 80 Jungbäumen übernahmen. Ursprünglich war die Pflanzaktion im Viernheimer Wald gemeinsam mit Hessen-Forst geplant, konnte jedoch aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest nicht durchgeführt werden.
Da das Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung von der Idee jedoch begeistert war, wurde die Umweltorganisation spontan gefragt, ob sie die Pflanzaktion auf einer anderen Fläche in Viernheim durchführen würden. Die Pflanzung der Bäume entlang des Landgrabens war von Seiten des Planungsamtes mit dem Gewässerverband bereits geplant, so dass die Umweltorganisation nur noch „Ja“ sagen musste. Der Stadtbetrieb bereitete die knapp ein Kilometer lange Pflanzfläche entlang des Landgrabens vor, sodass die jungen Klimabotschafter ihre Arbeit nahtlos beginnen konnten. Der Gewässerverband übernahm anschließend die Sicherung der Bäume mit Stützpfählen sowie einem Schutz gegen Wildverbiss. Insgesamt rund 20.000 Euro investierte die Stadt Viernheim in diese Maßnahme.
Klimaschutz und ökologische Aufwertung
Die Baumpflanzung entlang des Landgrabens ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern erfüllt auch eine entscheidende Funktion für den ökologischen Zustand des Gewässers. Der Landgraben ist Teil der „Europäischen Wasserrahmenrichtlinie“, die einen guten ökologischen Zustand von Gewässern fordert. Bäume entlang des Ufers wirken kühlend, da sie das Wasser im Sommer beschatten und die Temperatur senken. Dadurch wird das Risiko von Fischsterben verringert und die Artenvielfalt gestärkt. Darüber hinaus unterstützt das Falllaub der Bäume die Nahrungskette, indem es zahlreichen wirbellosen Tieren als Nahrungsquelle dient. Dies verbessert nicht nur die Population der Kleintiere, sondern fördert auch die Fischbestände, die auf diese Nahrungsquelle angewiesen sind.
Hintergrund zur Initiative „Plant-for-the-Planet“
Die Umweltinitiative „Plant-for-the-Planet“ wurde 2007 von Felix Finkbeiner, damals neun Jahre alt, ins Leben gerufen. Ziel ist es, weltweit Wälder wiederherzustellen und das Bewusstsein für Klimagerechtigkeit zu fördern. Im Rahmen interaktiver Akademien werden Kinder und Jugendliche als Klimabotschafter ausgebildet. Mittlerweile gibt es über 100.000 junge Botschafter in mehr als 70 Ländern, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.