Landau / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/Stadt Landau) – „Unsere Schule steht derzeit aus künstlerischer und pädagogischer Sicht sehr gut da, die Nachfrage ist weiterhin hoch”, berichtete der Kreismusikschulleiter Adrian Rinck in der jüngsten Sitzung des zuständigen Ausschusses des Landkreises Südliche Weinstraße. Auch werde der Zuschussbedarf, also was der Kreis für die Angebote der KMS zahlt, im kommenden Jahr deutlich zurückgehen, auf voraussichtlich etwa 590.000 Euro. Im laufenden Jahr 2024 werde dieser Betrag voraussichtlich bei rund 715.000 Euro liegen – hauptsächlich wegen der im sogenannten „Herrenberg-Urteil” begründeten Verpflichtung, 19 bisherige Honorarkräfte, darunter mehrere mit kleinem Deputat, fest anzustellen. Die entsprechenden Arbeitsverträge seien zum 1. September in den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst überführt worden, so Rinck.
„Der Anteil, den das Land Rheinland-Pfalz an den Kosten der Kreismusikschule übernimmt, wird 2024 bei voraussichtlich unter sechs Prozent liegen. Der Kreis SÜW wird wohl – trotz angespannter Haushaltslage – mehr als 55 Prozent der Kosten selbst tragen”, zeigte Landrat Dietmar Seefeldt auf. Mit den Gebühren für den Musikunterricht, die die Kinder beziehungsweise deren Eltern übernehmen, werden im laufenden Jahr etwa 40 Prozent der Kosten der Musikschule gedeckt werden können. Etwa ein Viertel der Familien profitiert von Ermäßigungen, die in der Preisstaffelung der Schule für Geschwisterkinder oder Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld vorgesehen sind. Die Unterrichtskosten sollen dabei möglichst nicht noch weiter steigen, auch nicht die Leihgebühren für Instrumente, bekräftigten Seefeldt und Rinck.
1091 Schülerinnen und Schüler zählt die Kreismusikschule Südliche Weinstraße (KMS) derzeit. Sie werden von 44 Lehrkräften unterrichtet. Von Akkordeon über Tuba bis zur Veeh-Harfe reicht die breite Angebotspalette, darüber hinaus engagiert sich die Schule in vielen Kooperation mit Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführenden Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen in der Region. Musizieren heißt auch miteinander kommunizieren – das lernen die jungen Menschen in zahlreichen Ensembles, in denen sie ohne Aufpreis für die Eltern mitwirken können: diverse Orchester, Flöten- oder Gitarrenensembles, eine Big- und eine Brassband, das Kreisjugendorchester sowie mehrere deutsch-französische Gruppen stehen unter anderem zur Auswahl.
Der Kreistag Südliche Weinstraße hatte im Herbst mehrheitlich beschlossen, dass das Defizit der Kreismusikschule nicht mehr gedeckt sein muss. Bei der Deckelung handelte es sich um eine „zusätzliche Kostenbremse”, die der damalige Kreistag in den 1990er-Jahren für die KMS festgelegt hatte. Die Kreismusikschule habe jetzt aber keinen finanziellen Freibrief, sondern steuere sich künftig wie die anderen Musikschule im Land über die Anzahl der Jahreswochenstunden, erklärte der Schulleiter in der Sitzung. Der Kreismusikschulausschuss hat die maximale Anzahl an Jahreswochenstunden der Kreismusikschule nun auf 400 festgelegt.