Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar. Jubiläumsfeier: 30 Jahre Kontaktstelle Frau und Beruf
30 Jahre Engagement für Chancengleichheit für Frauen im Erwerbsleben: Das würdigte die Stadt Mannheim bei der Jubiläumsfeier der Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald am 6. November im MARCHIVUM. Das 1994 vom Land Baden-Württemberg initiierte Landesprogramm trägt seither entscheidend dazu bei, Frauen auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen und Unternehmen bei der Etablierung familienbewusster Unternehmenskulturen zu begleiten.
„Die Kontaktstelle Frau und Beruf setzt sich seit 30 Jahren dafür ein, dass Frauen gleichberechtigt am Erwerbsleben teilhaben und ihr Potential als Fachkräfte für die Wirtschaft entfalten können. Sie engagiert sich dafür, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit gelingt und unterstützt Migrantinnen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt“, hob Bürgermeister Thorsten Riehle in seiner Rede die Rolle der Kontaktstelle hervor. „So leistet die Kontaktstelle einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und wirkt präventiv gegen Altersarmut, von der Frauen nach wie vor häufiger betroffen sind als Männer.“
Riehle erinnerte auch an die Anfänge des Programms in Mannheim: Bereits die erste Frauenbeauftragte der Stadt, Ilse Thomas, setzte sich für die eigenständige Existenzsicherung von Frauen durch Erwerbsarbeit ein. Sie gehörte zu den Initiatorinnen des Landesprogramms und übernahm mit Start des Programms die Trägerschaft für die Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim. Heute führt ihre Nachfolgerin Zahra Deilami das Engagement mit Überzeugung fort.
Während sich das Programm der Kontaktstelle vor 30 Jahren vor allem an Berufsrückkehrerinnen richtete, wurde die Zielgruppe über die Jahre deutlich ausgeweitet und auch das Angebot kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut. So betonte Zahra Deilami, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim, dass etwa 80 Prozent der aufsuchenden Frauen ein abgeschlossenes Studium haben. Mit einem Mentorinnen-Programm werden seit 2017 auch hochqualifizierte Frauen mit Migrationsgeschichte in den Blick genommen. Diese erhalten dabei von ehrenamtlichen Mentorinnen Unterstützung bei ihrer beruflichen Entwicklung.
Mit ihrem Angebot hat sich die Kontaktstelle Frau und Beruf als feste Anlaufstelle für Frauen, aber auch für Unternehmen, etabliert. Die verschiedenen Angebote erstrecken sich über individuelle Beratungsgespräche, weiterbildende Veranstaltungen und das Gründerinnennetz.
Auch heute sehen sich Frauen im Erwerbsleben vielen Herausforderungen, wie geringerem Verdienst, weniger Zugang zu Spitzenpositionen oder fehlender Anerkennung der unbezahlten Sorgearbeit, ausgesetzt. Daher nahmen der Verein Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V. und das MARCHIVUM das Jubiläum der Kontaktstelle Frau und Beruf zum Anlass, Frauen nach ihren Erwerbsbiografien zu fragen und ihre Geschichten in Zeitzeuginnen-Interviews festzuhalten. Für das Projekt „Frauen und Arbeit in Mannheim – Zeitzeuginnen im Interview“ wurden Zeitzeuginnen in unterschiedlichen Berufen und Funktionen nach ihrem Karriereweg und dazu, wie ihr Frausein ihren Berufsweg beeinflusst hat, gefragt. Möglich gemacht wurde das Projekt durch Fördermittel der Heinrich-Vetter-Stiftung und des Freundeskreis MARCHIVUM. Die ersten Interviews sind bereits veröffentlicht, weitere folgen nach und nach. Sie sind unter https://zeitzeugen.marchivum.de/de/zeitzeugen/frauen-und-arbeit-in-mannheim zu finden.
Über die Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald
Seit 30 Jahren setzt sich die Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald für Chancengleichheit im Erwerbsleben für Frauen ein und unterstützt Unternehmen beim Aufbau einer familienbewussten Unternehmenskultur.
Als Teil des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf Baden-Württemberg wird sie vom Wirtschaftsministerium des Landes gefördert. Trägerin ist von Beginn an die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim. Seit 2016 beteiligen sich auch der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg an der Finanzierung.
Foto – Kathrin Schwab, MARCHIVUM
Mehr dazu unter www.frauundberuf-mannheim.de
Quelle Stadt Mannheim / Kathrin Schwab