Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(pm “Die Heidelberger”) – Vermögen und Bau Baden-Württemberg, die staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die Stadt Heidelberg, die Architektenkammer Baden-Württemberg und der Bund deutscher Architekten sowie die SRH Hochschule haben Architekt Heinrich Degelo von Degelo Architekten Baselladen in den Königssaal des Heidelberger Schlosses eingeladen. Sein Büro realisierte unter anderem unser neues Kongresszentrum, den Umbau der Universitätsbibliothek in Freiburg sowie die Erweiterung des Kongresszentrums in Davos.
In der Gesprächsrunde mit Prof. Ute Margarete Meyer von der Hochschule Biberach und Prof.Dr. Martin Haag, Bürgermeister der Stadt Freiburg konnten viele Aspekte zur sozialen Verantwortung beim Bauen erläutert werden. Nach Degelo ist mit unserem Heidelberger Congress Center ein innovatives Gebäude entstanden, wo ganz unterschiedliche Menschen zu unterschiedlichen Gelegenheiten zusammenkommen. Hier sei auch besonders die Öffnung für die Allgemeinheit wichtig, damit künftig in solchen Gebäuden mit bestimmten Funktionen auch soziale Interaktion stattfinden kann.
Herr Prof. Haag referierte über den bereits vor 20 Jahren aus einer Militärkaserne entstandenen neuen Stadtteil Vauban, der für 5.000 Menschen entwickelt wurde. Er sprach auch über den Stadtteil Dietenbach, der im Jahr 2020 begonnen wurde: einer neuer Stadtteil für 16.000 Menschen auf der grünen Wiese. Seiner Aussage nach weicht die Planung jedoch oft von der Umsetzung ab, denn wir müssen uns in der Realität mit komplexen Sachverhalten beschäftigen und hier besonders soziale Kompetenz und persönliche Verantwortung einbringen. Er nannte drei Dinge, die beim Bauen besonders wichtig sind: Zum einen die Qualität des öffentlichen Raumes, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Und hier sei Heidelberg ein gutes Beispiel, denn es gäbe gerade in den neu entstehenden Quartieren eine Menge und qualitativ hochwertigen öffentlichen Raum. Zum zweiten sagte er, dass der Wert und der Respekt vor Bauherrin und Bauherren nicht groß genug sein könnte, denn sie übernehmen Verantwortung, schaffen neue Gebäude und tragen genau auch wie Baugruppen dazu bei, dass unsere Stadt sich weiter entwickelt. Zu guter Letzt nannte er den Aspekt der Ästhetik, der wichtig sei, denn nur schöne Gebäude haben die Chance, von Menschen angenommen zu werden und auch dauerhaft zu bestehen.
Frau Prof. Meyer hinterfragt bei ihre Arbeit sowohl mit ihren Studentinnen und Studenten als auch bei ihren Projekten und sucht nach neuen Wegen: Sie beginnt nach ihren eigenen Worten bereits bei „Phase null“ beziehungsweise bei „Phase -2“ und nicht wie bei Architekten üblich, nach HOAI, den Leistungsphasen der Architekten, bei Phase 1. Dies ermögliche ihr, genauer und spezieller auf die Herausforderungen einzugehen, die weit vor der eigentlichen Arbeit des Architekten stehen.
Nun gilt es hier für uns in Heidelberg, diese Impulse aufzugreifen und sowohl in den gewachsenen Quartieren aber auch in unseren noch vorhandenen wenigen zu bebauenden Flächen auf den Konversionsgebieten anzuwenden!