Frankenthal/Metropolregion Rhein-Neckar. Die Stadt Frankenthal hat sich mit dem Quartier Pilgerpfad für das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ beworben. Nach intensiven Gesprächen mit dem Ministerium des Innern und Sport sowie der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in den vergangenen Monaten wurde die Bewerbung Ende September an die ADD durch die bei Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer angesiedelte Stabsstelle Stadtentwicklung und Strategie übermittelt. „Mit der Bewerbung für dieses Städtebauförderungsprogramm setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft des Pilgerpfads. Es ist uns ein zentrales Anliegen, Förder-mittel nach Frankenthal zu holen, um die Wohn- und Lebensqualität in diesem Stadtteil nachhaltig zu verbessern. Wir können dafür auf bestehende Grundlagen und Planungen aufbauen, die in den letzten Jahren gemeinsam mit der Bürgerschaft erarbeitet wurden. Nur dank solcher Förderprogramme können wir die nötigen Mittel aufbringen, um positive Veränderungen vor Ort anzustoßen“, so Oberbürgermeister und Stadtentwicklungsdezernent Dr. Meyer.
Was ist das Ziel im Pilgerpfad?
Mit den Fördermitteln können wir dann konkrete Maßnahmen und Projekte im Pilgerpfad umsetzten, um das Wohnumfeld aufzuwerten, städtebauliche Missstände zu beheben und den sozialen Zusammenhalt zu verbessern. Konkrete Ziele sind die Modernisierung und Umgestaltung des Quartierszentrums, die Aufwertung der Freiflächen und die Stärkung und Vernetzung bestehender sozialer Strukturen. Zudem sind Klimaanpassung und ökologische Nachhaltigkeit wichtige Aspekte.
Wo ist das Fördergebiet?
Der beantragte Kernbereich des Fördergebiets wird vom Albrecht-Dürer-Ring und der Mahlastraße begrenzt. Nach Programmaufnahme muss zwingend ein integrier-tes städtebauliches Entwicklungskonzepte (ISEK) vorbereitet werden, das langfristi-ge Entwicklungsziele für das Gebiet definiert und konkrete Maßnahmen zur Umset-zung dieser Ziele vorschlägt. Dieses ähnelt dem ISEK, welches bereits für die In-nenstadt erstellt wurde. Das Vorliegen eines ISEK mit einer Maßnahmen-, Kosten-, und Finanzierungsübersicht ist die Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln.
Was erwartet den Bürger?
Eine der ersten absehbaren Maßnahmen im Rahmen der Förderung wird die Einrichtung eines Quartiersmanagements sein. Dieses wird gemeinsam mit der Erstel-lung des ISEK als einer der ersten Schritte nach der Aufnahme in das Programm umgesetzt. Im Rahmen der Städtebauförderung im Pilgerpfad soll ein nachhaltiges und le-benswertes Quartier entstehen, das den Bedürfnissen aller Bewohnenden gerecht wird. Geplant sind die Modernisierung und Umgestaltung des Quartierszentrums, die Aufwertung von Freiflächen sowie die Stärkung sozialer Strukturen. Zudem wird ein Quartiersmanagement eingeführt, um als zentrale Anlaufstelle die Vernetzung von Einrichtungen und die Umsetzung gezielter Projekte zu fördern. Auch Maß-nahmen zur Klimaanpassung und ökologischen Nachhaltigkeit, wie Begrünungen und Entsiegelungen, stehen im Fokus. Darüber hinaus wird die lokale Wirtschaft durch den Ausbau von Nahversorgungsangeboten gestärkt.
Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Entscheidung und einer möglichen Programmaufnahme bis Ende des Jahres.
Wie ist der weitere Ablauf?
Nach einer Prüfung der Bewerbung leitet die ADD die Unterlagen an das Ministerium des Innern und Sport weiter, das letztlich über die Aufnahme in das Förderprogramm entscheidet. Die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung erscheinen der Stadt Frankenthal vielversprechend. Bereits am 17. April 2024 hatte der Stadtrat beschlossen, dass die Stadt Frankenthal das Gebiet Pilgerpfad für das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ vorschlägt. Der Stadtteil Pilgerpfad steht seit der ersten Vorstellung der Planungen zum Neubau am Jakobsplatz Ende 2019 im Fokus der Stadtentwicklung. Die Bürgerbeteiligung und Initiativen der Bewohner und Bewohnerinnen verdeutlichten den bestehenden Handlungsbedarf, insbesondere in Bezug auf das soziale Miteinander, die Gestaltung öffentlicher Freiräume und die Verkehrssituation.
Eine ausführliche Bürgerbeteiligung im Jahr 2020, auf deren Grundlage das Stadtberatungsbüro Dr. Sven Fries ein erstes Grobkonzept entwickelte, sowie die Sozialverträglichkeitsanalyse von Prof. Albert aus dem Jahr 2021, bestätigten diese Einschätzungen. Weitere Informationen zum Stadtteil, dem Städtebauförderungsprogramm und zum Bewerbungsverfahren finden Sie hier: www.frankenthal.de/pilgerpfad
Mehr zum Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“
Das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ (früher als „Soziale Stadt“ bekannt) ist ein Förderprogramm der deutschen Bundesregierung, das sich auf die Stabilisierung und Entwicklung benachteiligter Stadtteile konzentriert. Ziel des Programms ist es, den sozialen Zusammenhalt in diesen Quartieren zu stärken, Lebensbedingungen zu verbessern und die soziale Integration zu fördern. Das Programm ist langfristig ausgerichtet und wird durch die enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen und den Bürgern vor Ort getragen. Ein zentraler Baustein ist die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK), welches eine detaillierte Planung der Maßnahmen für die betroffenen Stadtteile beschreibt. Zusammengefasst soll das Programm dazu beitragen, soziale Ungleichheiten ab-zubauen, die Lebensqualität in benachteiligten Stadtteilen zu erhöhen und das Miteinander der Bewohner zu stärken.