Zum ersten Spatenstich für das Projekt KinderCampus in Mutterstadt kamen über 100 Besucher. Auf dem Gelände hinter der Pestalozzi-Grundschule lud die Gemeinde Mutterstadt beteiligte Institutionen, Mitarbeiter, Kindergärten sowie die Bürger zu der Veranstaltung ein. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Thorsten Leva informierte Hans-Dieter Schneider, Bürgermeister a.D., über die Projekt-Historie.
Es war bereits vor mehr als einem Jahrzehnt die Kinderbetreuung, die Sanierung und der Umbau der Protestantischen Kindertagesstätte 1 an der Kirche Gesprächsthema. Allerdings erwies sich diese Maßnahme wegen vergleichsweise hohem Sanierungs- bzw. Umbauaufwand im Bestand als nicht wirtschaftlich. Noch schwerer fiel allerdings ins Gewicht, dass es an diesem Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten und damit auch keine Zukunft gab und gibt. Es wurde deutlich, dass zusätzliche KITA-Plätze und zusätzlicher Schulraum benötigt werde. So kam der Gedanke zustande am Standort des ehemaligen Bauhofs beides zu schaffen. Es folgte der Beschluss nach der Verlegung des Bauhofes von der Pestalozzistraße in das Gewerbegebiet an dessen Stelle neben der Pestalozzi-Grundschule eine neue KITA zu errichten. Und da die Pestalozzi-Grundschule deutlich mehr Platzbedarf hatte, sollte gleichzeitig eine Schulerweiterung – beides zusammen als KinderCampus – umgesetzt werden. Dazu beschloss die Gemeinde dann eine Erweiterung des Sanierungsgebietes um das Areal zwischen Schillerstraße und Goethestraße. Dies war Voraussetzung für eine Förderung von 4 KITA-Gruppen als Ersatzneubau für die Prot. KITA 1 über die Städtebauförderung, der die ADD dann auch zustimmte.
2019 erfolgte dann die Durchführung eines Architektenwettbewerbes für den Neubau der KITA und den Schulerweiterungsbau. Dies war notwendig um auch die städtebaulichen Voraussetzungen für eine Förderung zu erfüllen.
2020 folgte die erste konkretisierende Planungsphase durch das beim Wettbewerb siegreiche Planungsbüro mit Ansichten, Grundrissen und Raumprogramm. Diese wurden dann mit der ADD (Schulanbau), dem Kreisjugendamt und dem Landesjugendamt (KITA-Neubau) sowie intern mit der KITA-Leitung und der Schulleitung abgestimmt. Zudem musste ein Abgleich mit den räumlichen Erfordernissen nach dem neuen „Gute-KITA-Gesetz“ erfolgen.
2021 bis 2023 waren mehrfache Planüberarbeitungen und Anpassungen des Raumprogramms an die Vorgaben der verschiedenen Fördergeber/ Fachbehörden des Landes einschließlich einer Umplanung des Schulerweiterungsgebäudes von 3-geschossig auf 2-geschossig gefordert. Parallel dazu ergab sich die Gelegenheit zusätzlicher Geländeerwerbe in der Pestalozzistraße und Goethestraße. Daraus resultierten weitere Möglichkeiten zur deutlichen Erweiterung des Schulhofes und einer späteren Ergänzung der Schulerweiterung um weitere 2 Klassensäle (bei Bedarf). Dazu wurden ebenfalls die Planungen der Außenanlagen unter Einbeziehung von Schul- und KITA-Leitung nochmals aktualisiert. Natürlich wurden auf dieser Basis und durch dynamische Kostenentwicklungen auch mehrfach Aktualisierungen der Kalkulationen für die Stellung der Zuschuss-Anträge notwendig.
2023 im Oktober erhielten wir die Baugenehmigung und baufachliche Prüfung. Danach konnte die Stellung der Anträge auf Gewährung von Zuschüssen an ADD/Schulaufsicht, SGD, Landesjugendamt und Kreisverwaltung erfolgen.
Am 23.04.2024 erfolgte der Eingang der Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn durch die ADD/Schulaufsicht und am 28.05. dann der Eingang der Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn durch das Landesjugendamt.
Durch die engagierte Arbeit der Bauhofmitarbeiter wurde das Baufeld fast vollständig geräumt und die Bauzäune gestellt. Die Geothermie-Bohrungen mit Anschlussleitungen wurden ebenfalls bereits ausgeführt. Somit können die Rohbauarbeiten beginnen.
Der entstehende KinderCampus basiert auf der Konzeption, den Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule durch gemeinsame Aktivitäten für Kinder und Eltern zu erleichtern. Dies soll durch eine intensive Kooperation beider Einrichtungen realisiert werden. Zudem soll nach der Fertigstellung eine Ausdehnung des Betreuungsangebotes der Schule einschließlich Mittagessen erfolgen.
Der Komplex wird folgende Angebote umfassen: Eine Kindertagesstätte mit 7 Gruppenräumen, Nebenräumen sowie Mensa und Küche für eine gemeinsame Nutzung mit der Schule. Ein Erweiterungsgebäude der Pestalozzi-Grundschule mit 8 zusätzlichen Klassen- bzw. Betreuungssälen sowie weiteren Funktionsräumen. Den kompletten Neubau eines KITA-Außengeländes und die Neugestaltung und deutliche Vergrößerung des Schulhofes. Ein neues Parkgelände mit „Kiss-and-Ride-Zone“ zum Absetzen der Kinder außerhalb des Straßenraumes.
Die geplanten Kosten liegen derzeit für die KITA samt Außenanlagen bei ca. 11,4 Mio. Euro. Für das Schulerweiterungsgebäude samt Außenanlagen und Verbindungswegen sind rund 6,1 Mio. veranschlagt. Das sind insgesamt rund 17,5 Mio. Euro und damit die größte Einzelinvestition der Gemeinde Mutterstadt! Hinzu kommen die Geländeerwerbe. Diese gewaltige Investition wurde nach intensiven Beratungen in den Gremien einstimmig beschlossen. Es ist zu erwarten, dass Zuschüsse von rund 9 Mio. Euro durch Bund, Land und Kreis eine deutliche finanzielle Unterstützung im Rahmen der unterschiedlichen Förderprogramme sein werden.
Nach den reinen Fakten sprachen der stellvertretende Abteilungsleiter des Ministeriums für Bildung Tobias Klag, die Beigeordnete des Rhein-Pfalz-Kreises Bianca Staßen ihre Grußworte.
Die zuständige Architektin Julie Weber-Bleyle stellte für die interessierten Besucher das Projekt in seinen Einzelheiten und die mitarbeitenden Spezialabteilungen vor.
Nach den Schlussworten durch Bürgermeister Leva kam es zum eigentlichen Anlass der Veranstaltung: Dem Spatenstich. Hierzu waren auch Kinder aus der Kita Am Alten Damm gekommen um die „Großen“ tatkräftig zu unterstützen.
Nach dem Spatenstich wurden alle Anwesenden zu einem Umtrunk mit Imbiss eingeladen.