Viernheim/Kreis Bergstraße7Metropolregion Rhein-Neckar. Am Sonntag, den 17. November, um 11 Uhr, findet in der Friedhofskapelle auf dem Friedhof Lorscher Straße die Feierstunde aus Anlass des Volkstrauertages statt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind hierzu herzlich eingeladen. Die Gedenkrede hält in diesem Jahr Bürgermeister Matthias Baaß. Musikalisch umrahmt wird die Feierstunde von Musik³, dem MGV Liederkranz und Albrecht Wunderle an der Orgel. Bürgermeister Matthias Baaß möchte die diesjährige Veranstaltung auch nutzen, um in einen öffentlichen Dialog zur Zukunft der jährlichen Gedenkveranstaltung einzutreten. „Mich bekümmert es“, so Baaß, „dass an dieser Veranstaltung letztlich mit jedem Jahr weniger Menschen teilnehmen. Natürlich gibt es immer weniger Menschen, die im zweiten Weltkrieg in Viernheim den Verlust eines Angehörigen oder Ehepartners durch den Krieg selbst erlebt und durchlitten haben. Der unmittelbare emotionale Bezug auf diesen Weltkrieg hin ist bei immer weniger Menschen vorhanden. Aber ist deswegen auch die Veranstaltung oder am Ende auch das Gedenken überflüssig?“
In den letzten Jahren, so Baaß weiter, habe man an der grundlegenden Form der Veranstaltung festgehalten. Wenn man auch einzelne Elemente immer wieder mal variiert habe. So hätten Auszubildende der Stadtverwaltung in einem Projekt Gedanken erarbeitet, die dann bei der Veranstaltung vorgetragen wurden. Auch die Vertreter der muslimischen Gemeinden seien aus einem aktuellen Anlass heraus schon Mitwirkende der Gedenkveranstaltung gewesen. Schülervertretungen, die zur Mitgestaltung eingeladen waren, hätten zunächst zugesagt, dann aber kurzfristig abgesagt.
„Für mich ist es so, dass unsere Gesellschaft mit diesem Tag und mit dieser Veranstaltung so recht nichts mehr anzufangen weiß, auch wenn es sicher grundsätzlich als gut befunden wird, dass die Stadt Viernheim und ihre offiziellen Vertreter an der Spitze diese Veranstaltung gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem VdK durchführen. Dabei seien Krieg und Frieden wohl die elementarsten Umstände, die über das Wohl eines Landes entscheiden. Und in Anbetracht der Weltumstände und insbesondere des Überfalls von Putin auf die Ukraine ist zu konstatieren, dass -anders als gedacht- der Krieg wohl auch forthin eine Bedrohung für unser Leben darstellt. Sich dies einmal im Jahr auch im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung bewusst zu machen, scheint mir mehr als angebracht“, so Baaß. Gerne können der Stadtspitze um Bürgermeister Matthias Baaß, Ersten Stadtrat Jörg Scheidel und Stadtverordnetenvorsteher Norbert Schübeler in geeigneter Form eigene Gedanken zur Zukunft des Volkstrauertages in Viernheim mitgeteilt werden. Mit seinen aktuellen Anmerkungen möchte Bürgermeister Matthias Baaß diesen Dialog eröffnen.