Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/pm Reiss-Engelhorn-Museen) – Die Reiss-Engelhorn-Museen feiern den 100. Geburtstag des renommierten Mannheimer Fotografen Robert Häusser mit der aktuellen Sonderausstellung „SACHLICH NEU“. Hier treffen seine eindrucksvollen Aufnahmen auf Foto-Ikonen aus den 1920/30er Jahren von August Sander und Albert Renger-Patzsch. Am Sonntag, den 10. November lädt Kurator Prof. Dr. Claude W. Sui um 14 Uhr zu einem besonderen Rundgang durch die Schau ein. Er erzählt die Geschichten hinter ausgewählten Werken des Geburtstagskindes. Raimund Gründler von der Mannheimer Literaturinitiative LeseZeichen liest dazu passende Texte. Treffpunkt ist an der Kasse der rem-Stiftungsmuseen in C4,12. Die Teilnahmegebühr beträgt 4 Euro (zzgl. Ausstellungseintritt)
Robert Häusser (1924-2013) gilt als ein Wegbereiter der zeitgenössischen Fotografie. Unbeirrt von Tagesmoden entwickelte er konsequent eine unverwechselbare Bildsprache, die stilbildend für nachfolgende Fotografen-Generationen wurde. Seine Arbeiten sprechen oft von Melancholie, Einsamkeit und Vergänglichkeit. Das Trauma des Leidens seiner Familie in der Zeit des Nationalsozialismus findet in vielen seiner Arbeiten Niederschlag. Seine Motive sind in ihrer Klarheit auf das Wesentliche reduziert und haben eindeutige Bezüge zum Stil der Neuen Sachlichkeit. Bei allen Parallelen zeigen seine Porträts, Landschaft- und Industrieaufnahmen aber auch eine ganz eigene Handschrift, die zugleich eine Nähe zum Surrealismus und Magischen Realismus aufweist. Neben dem auf dem ersten Blick Offensichtlichen schwingt bei ihm auch immer etwas Hinter- und Abgründiges mit. Robert Häusser wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. als erster Deutscher mit dem Hasselblad-Preis, der als Nobelpreis der Fotografie gilt.