Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Die Stadt Heidelberg ist im Rahmen der Qualitätsoffensive der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) als eine der ersten Kommunen im Land mit der sogenannten Qualitätsstufe ausgezeichnet worden. Die offizielle Würdigung zum Erreichen der Qualitätsstufe für den Fuß- und Radverkehr erfolgte am Freitag, 25. Oktober 2024. Verkehrsminister Winfried Hermann und der Vorstandsvorsitzende der AGFK-BW und Erster Bürgermeister von Kirchheim unter Teck, Günter Riemer, überreichten die Auszeichnung beim AGFK-Tag in Tübingen. Für die Stadt Heidelberg nahm Klima- und Mobilitätsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain die Würdigung entgegen. Außerdem wurde Raoul Schmidt-Lamontain in den neuen AGFK-Vorstand gewählt.
„Die Auszeichnung ist für Heidelberg eine große Ehre und Anerkennung unserer Bemühungen, ein attraktives und sicheres Mobilitätsangebot zu schaffen. Dass Heidelberg zu den ersten Städten mit der Qualitätsstufe für den Fuß- und Radverkehr gehört, zeigt, dass unsere Maßnahmen, wie der Ausbau von Fahrradstraßen, Radschnellwegen und Sharing-Angeboten, einen entscheidenden Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Diese Anerkennung motiviert uns, weiterhin ambitioniert an der Verbesserung der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur zu arbeiten und Heidelberg zu einer noch lebenswerteren Stadt für alle Menschen zu machen“, sagte Bürgermeister Schmidt-Lamontain.
„Ich gratuliere der Stadt Heidelberg zusammen mit allen 32 AGFK-Kommunen, die die Qualitätsstufe für den Fuß- und Radverkehr heute erreicht haben. Mit der Qualitätsoffensive beweist unser Kommunen-Netzwerk nicht nur Mut, sondern auch, dass es wirksam den Fuß- und Radverkehr vor Ort voranbringt. Die heutige Würdigung macht die gute Arbeit auf der politischen und fachlichen Ebene unserer Mitgliedskommunen sichtbar. Mit der Qualitätsoffensive zeigen wir allen unseren Mitgliedern einen zielgerichteten Weg zur weiteren Qualifizierung auf und unterstützen sie dabei“, sagte Günter Riemer, Vorstandsvorsitzender der AGFK-BW und Erster Bürgermeister von Kirchheim unter Teck.
Qualitätsstufe weist langjährige Erfolge und Entwicklungspotenziale nach
Ziel der Vergabe der Qualitätsstufe ist die Förderung der aktiven Mobilität der AGFK-Kommunen. Mit der Qualitätsoffensive strebt die AGFK-BW an, bei ihren Mitgliedskommunen positive Veränderungen in der Fuß- und Radverkehrsförderung zu erzielen. Dazu gehören die Infrastrukturen, die Unterhaltung, die Kommunikation, der Wissenstransfer untereinander sowie der politische Rückhalt. Zum Erreichen der Qualitätsstufe werden nach der Qualitätserhebung und im Rahmen eines passenden Unterstützungspakets bestehende Ressourcen in den Kommunen aktiviert und verstärkt.
Rad- und Fußverkehr spielt zentrale Rolle in Heidelberger Verkehrsplanung
Die Stadt Heidelberg setzt auf eine nachhaltige Mobilitätswende. Deshalb entwickelt sie hierfür einen umfassenden Klimamobilitäts- und Verkehrsentwicklungsplan, der zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 beitragen soll. Ein zentraler Bestandteil ist die neue Radstrategie, die derzeit mit Unterstützung eines niederländischen Planungsbüros erarbeitet wird.
Auch dank der AGFK-Mitgliedschaft und der intensiven Zusammenarbeit im Netzwerk hat Heidelberg bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt:
• Eine neu gegründete Abteilung bündelt wichtige AGFK-Themen und sorgt unter anderem für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen für Kinder, die Planung von Fahrradstraßen und Radschnellwegen sowie die Förderung von Sharing-Mobilität.
• Die Stadt Heidelberg arbeitet derzeit an dem Bau von zwei neuen Rad- und Fußverkehrsbrücken sowie zwei Fahrradparkhäusern in Bahnhofsnähe mit über 2.000 Stellplätzen.
• Heidelberg profitiert zudem von internationalen Projekten wie dem EU-Programm REALLOCATE, das Pilotprojekte zur Verkehrsberuhigung und nachhaltigen Pendlerverkehren unterstützt.
Mit einem Radverkehrsanteil von rund 33 Prozent und mehrfachen Auszeichnungen als „Fahrradfreundliche Kommune“ ist Heidelberg eine der Fahrradstädte Süddeutschlands. Die neue Radstrategie, die sich an den Zielen der AGFK-Vision 2030 orientiert, fokussiert sich besonders auf die Sicherheit und Förderung des Radverkehrs. Gleichzeitig werden Maßnahmen für den Fußverkehr integriert, um die Mobilitätswende ganzheitlich voranzutreiben.
Stadt bietet Förderprogramme für umweltfreundliche Mobilität
Auch abseits der Infrastruktur setzt Heidelberg wichtige Akzente: Förderprogramme wie das „Umweltfreundliche Mobil“ oder das Betriebliche Mobilitätsmanagement (BMM) stärken den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Mobilität. Das BMM bietet lokalen Unternehmen und Institutionen eine fachkundige Überprüfung und Unterstützung ihrer Mobilitätsbedürfnisse. Jährlich werden vier bis acht Unternehmen vollständig für diese Analyse gefördert. Weitere Projekte wie „SchulRadler“ und der „laufende Schulbus“ zeigen die enge und fachübergreifende Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren. Ziel aller Programme ist es, alternative Mobilitätsformen wie öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren oder nachhaltiges Flottenmanagement zu fördern.
Hintergrund
Der AGFK-Tag 2024 der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg widmete sich dem Thema „Mehr Fuß und Rad? Aber sicher!“. Verkehrsminister Winfried Hermann und AGFK-Vorstand Günter Riemer zeichneten erstmals Kommunen für hohe Standards im Fuß- und Radverkehr aus. Weitere Infos und Pressebilder online unter www.agfk-bw.de/angebote/agfk-tag-2024.