• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Speyer – Vorarbeiten für die Sanierung der Osttürme des Speyerer Doms

Speyer, Dom Ostseite, die großen Gerüstelemente für die Restaurationsarbeiten an den Osttürmen werden mit einem Schwerlastkran nach oben gebracht
Speyer – Große Vorhaben erfordern große Gerüste – 70 Meter ragen die Osttürme des Speyerer Doms in den Himmel. In den kommenden Jahren sollen sie saniert werden. Damit das möglich ist, müssen zunächst Gerüste gestellt werden. Dazu ist derzeit ein Teleskopkran im Einsatz, welcher bereits am Boden vormontierte Gerüstteile in große Höhen transportiert. In einem Medientermin erklärten Dombaumeisterin Hedwig Drabik und Andreas Dölz, der Bauleiter der ausführenden Gerüstbaufirma Fleck, welche Herausforderungen mit dem Stellen eines Gerüsts am Dom verbunden sind.
Bauingenieur Dölz hat bereits am Schloss Neuschwanstein und der Drachenburg bei Königswinter gearbeitet. „Der fast 1000 Jahre alte Speyerer Dom verlangt einem dennoch besonderen Respekt ab“, sagt er. „Es ist schon eine Auszeichnung, wenn man hier arbeiten darf.“ Die Zahlen die er nennt klingen sehr beeindruckend: 4,5 Tonnen wiegen die beiden Stahlträger, welche eine 18 Meter lange Brücke zwischen den beiden Osttürmen spannen. Diese Verbindung ist notwendig, damit Arbeiter und Material vom Nordostturm auf den Südostturm gelangen können. Weitere Stahlträger ragen aus den Fenstern des Südosturms. Auf diesen hat der Kran am frühen Morgen des 23. Oktober ein großes Gerüstteil aufgesetzt. Besonderes Fingerspitzengefühl war hier beim Kranführer der Firma Hack gefragt. Nur 1,5 Meter trennten zeitweise die durch die Luft schwebenden Gerüststangen und die Turmhaube des Vierungsturms.
Hedwig Drabik sieht den Arbeiten dennoch entspannt entgegen. „Wir haben die Maßnahme gründlich vorbereitet und arbeiten mit guten Firmen zusammen“, sagt die Dombaumeisterin. Sie freue sich, dass es vorangeht. „Das ist das Schöne an meinem Beruf: Ich sehe eine Veränderung und weiß, dass ich damit zur Zukunftssicherung des Gebäudes beitragen kann.“ Die Schäden, welche in den kommenden sechs Jahren an den Türmen behoben werden sollen seien größtenteils witterungsbedingt. Der Klimawandel sorge zudem mit zunehmenden Starkregenereignissen dafür, dass die Anforderungen an die Entwässerung des Gebäudes steigen.
Umfassende Einrüstung der Osttürme
Seit Anfang September laufen die Gerüstbauarbeiten am Nordostturm des Doms. Dies waren jedoch nur die Vorarbeiten für den Aufbau des Gerüsts an den drei oberen offenen Turmgeschossen des Südostturms, die als erstes instandgesetzt werden sollen. 1,2 Millionen Euro sind für diesen Bauabschnitt veranschlagt. Da sich am Fuß des Südostturms der gotische Sakristeianbau befindet und auf der Südseite des Doms die meisten Besucher vorbeigehen, hätte das Gerüst in diesem Bereich höhere Anforderungen in Bezug auf die Fluchtwege und Feuerwehrzufahrten erfüllen müssen. Der Hauptzugang zur Sakristei wäre stark eingeschränkt gewesen und auch die Zugänge zur Baustelle mit der Baustelleneinrichtung hätten einen Kompromiss dargestellt. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass die Baustelleneinrichtung und Anlieferung über die Ostseite des Doms und des Nordostturms erfolgen, der deshalb in Teilen miteingerüstet wird. Ein weiterer Gerüstabschnitt bildet eine mehrstöckige Brücke zwischen den Osttürmen.
Das Gerüst dient jedoch nicht nur der Herstellung der für die Baumaßnahmen notwendigen Infrastruktur. Es bietet zudem die Möglichkeit, die Fassadenbereiche der Türme genauer in Augenschein zu nehmen, die bei einer Schadenskartierung 2021 mit dem Hubsteiger nicht erreicht werden konnten. Dies ermöglicht eine konkretere und genauere Planung.
Wie alle Gerüststellungen am Dom ist diese aufwendig, da mit besonderer Rücksicht auf die historische Bausubstanz und die besonderen Bedingungen wie die extreme Höhe geplant werden muss. Da es sich um kein Regelgerüst handelt, werden die Gerüstarbeiten voraussichtlich erst Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Ein Projekt für die kommenden Jahre
Die Sanierung der Osttürme ist die große Instandsetzungsmaßnahme der kommenden Jahre. Eine Schadenskartierung der Türme wurde bereits im Oktober 2021 durch Dombaumeisterin Hedwig Drabik durchgeführt und konnte erste Erkenntnisse zur Schadensintensität liefern. In der Folgezeit wurden die Fassadenflächen durch ein Ingenieurbüro vermessen, deren Pläne die Grundlage für die kommenden Maßnahmen bilden. Ultraschalluntersuchungen an den Säulen wurden vorgenommen, um deren Standsicherheit und Gefüge zu prüfen. Des Weiteren erfolgte eine Schwingungsmessung, die wichtig für die Beurteilung der statischen Konstruktion war, sowie Untersuchungen und Baustoffprüfungen an den im Jahre 1931 eingebrachten Zwischendecken (Remy-Decken) aus Holsteinen, Estrich und Beton und am Außenputz. Die Decken weisen große Schäden auf und werden durch einen Statiker gesondert betrachtet.
Geplant ist für 2025 zunächst die Fassadeninstandsetzung des oberen Teilbereiches des Südostturmes, der von den beiden Osttürmen die größeren Schäden aufweist. Vorgesehen ist aktuell die Instandsetzung der Natursteinoberflächen sowie die Überarbeitung der Turmgiebel und der Wasserführung. Klempnerarbeiten, Naturwerksteinarbeiten, Konservierungsarbeiten sowie Putz- und
Anstricharbeiten bilden die größten Gewerke ab. Im Anschluss an den oberen Bereich des Turmes folgt im nächsten Bauabschnitt der untere Teil des Turmschaftes. In den Folgejahren kommen dann die Innenflächen und der Nordostturm an die Reihe. Wenn alles gut geht wird die Sanierung der beiden Osttürme bis 2030 abgeschlossen sein, so dass der Dom zur 1000-Jahr-Feier seiner Gründung wieder gerüstfrei dasteht.
Romanische Bausubstanz
Die Türme gehören zur romanischen Bausubstanz und wurden unter Heinrich IV. am Ende des 11. Jahrhunderts vollendet. Sie gehören zu den ersten Beispielen sogenannter Chorflankentürme. Zuletzt wurden sie 1986 in Teilen saniert. Entscheidend für ein zügiges Vorankommen und eine umfassende und damit nachhaltige Instandsetzung wird die Finanzierung sein, so dass das Domkapitel auf Unterstützung von Dritten angewiesen ist. Hier hat die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer bereits 20.000 Euro gestiftet. Spenden in Höhe von 8.000 Euro hat die Stiftung zusätzlich mit der Aktion „Die Pfalz wandert für den Dom“ erwirtschaftet. Weitere Mittel sollen durch das Fotoprojekt mit dem international renommierten Fotografen Horst Hamann eingenommen werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert einen Teil der Naturwerksteinarbeiten mit einer Summe von 50.000€. Ein weiterer Teil wird aus den jährlichen Zuwendungen des Dombauvereins finanziert. Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit Übernahme von 40 Prozent an der substanzerhaltenden Maßnahme. Das Domkapitel bemüht sich um weitere Finanzmittel, um die umfangreiche Maßnahme stemmen und noch vor dem großen Gründungsjubiläum 2030 abschließen zu können.
Speyer, Dom Ostseite, die großen Gerüstelemente für die Restaurationsarbeiten an den Osttürmen werden mit einem Schwerlastkran nach oben gebracht

Bildunterschrift:
Ein Teleskopkran transportiert vormontierte Gerüstteile zum Bestimmungsort am Südostturm des Doms © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry

Domkapitel Speyer

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • ORTSMELDUNGEN

    MELDUNGEN AUS ALLEN ORTEN DER METROPOLREGION:


    Ort auswählen und “Go” drücken.

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    MRN-Shop.de


    PREMIUMPARTNER


  • MEDIENPARTNER
    Raphael B. Ebler Medienproduktion

  • WEITERE AKTUELLE TOPMELDUNGEN

      Edenkoben – Vorausfahrender LKW verliert Eisplatten

    • Edenkoben – Vorausfahrender LKW verliert Eisplatten
      A65/Edenkoben / Metropolregion Rhein-Neckar (ots) Gestern (14.01.2025) kam es in der Mittagszeit auf der A65, Höhe der Anschlussstelle Edenkoben, zu einem Verkehrsunfall, weil ein vorausfahrender LKW Eisplatten verloren hatte. Diese schlugen während der Fahrt auf das Fahrzeug einer 34 Jahre alten Frau ein und verursachten Sachschaden am Fahrzeuglack sowie am rechten Außenspiegel. Die Polizei appelliert: ... Mehr lesen»

    • Landau – Geplante Gewalttat an Schule – 16-jährige Schülerin in Haft

    • Landau – Geplante Gewalttat an Schule – 16-jährige Schülerin in Haft
      Landau / südliche Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar. (ots) Wie bereits mehrfach berichtet stehen drei Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren im Verdacht, gemeinschaftlich eine Gewalttat an der Nordringschule in Landau geplant zu haben. INSERATJobs im Gesundheitswesen bei MD MedicusMD MEDICUS Nach der geplanten Gewalttat an der Nordringschule in Landau, dauern die Ermittlungen von ... Mehr lesen»

    • Metropolregion Rhein-Neckar – Örtliche Störungen im Handynetz – Witterung als Verursacher?

    • Metropolregion Rhein-Neckar – Örtliche Störungen im Handynetz – Witterung als Verursacher?
      Metropolregion Rhein-Neckar News – Seit heute Morgen kommt es an einigen Orten im Bereich der Metropolregion, insbesondere in den Randbezirken von Mannheim, Heidelberg sowie in einigen Orten des Rhein-Neckar-Kreis und im Bereich von Ludwigshafen bzw. dem Rhein-Pfalz-Kreis zu wiederkehrenden Empfangsstörungen im Handynetz. Betroffen scheint vorallem das Netz von O2 zu sein, aber auch im Netz ... Mehr lesen»

    • Mannheim – 4. NACHTRAG – B36: Schwerer Lkw Unfall – Evakuierungsarbeiten abgeschlossen

    • Mannheim – 4. NACHTRAG – B36: Schwerer Lkw Unfall –  Evakuierungsarbeiten abgeschlossen
      Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Wie bereits berichtet, kam es am Mittwochvormittag gegen 09:20 Uhr im Bereich der Ludwigshafener Straße (B36) zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein LKW alleinbeteiligt von der Fahrbahn abkam und mit einer Gartenhütte kollidierte. Für die Unfallaufnahme sowie die Abschleppmaßnahmen wurde die Ludwigshafener Straße in Fahrtrichtung stadteinwärts gesperrt. INSERATJobs im Gesundheitswesen ... Mehr lesen»

    • Mannheim – VIDEO NACHTRAG – Unfall B36 – LKW Schrebergarten Hütte

    • Mannheim – VIDEO NACHTRAG – Unfall B36 – LKW Schrebergarten Hütte
      Mannheim / B36/ Metropolregion Rhein-Neckar – Wie bei MRN-News bereit berichtet kam es heute Morgen (15.01.2025) gegen ca. 09:20 Uhr auf der Ludwigshafener Straße (B36) in Mannheim zu einem schweren LKW Unfall.Wie bisher bekannt ist fuhr der alleinbeteiligter LKW in Fahrtrichtung SAP-Arena. Aus unerklärlichen Gründen verlor der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und querte ... Mehr lesen»

    >> ALLE TOPMELDUNGEN
  • MELDUNGEN AUS ALLEN ORTEN DER METROPOLREGION:


    Ort auswählen und “Go” drücken.o” drücken.

  • AKTUELLE VIDEOS

    >> MEHR VIDEOS

  • MRN-NEWS SOCIAL MEDIA




  • Ihr Beitrag bei MRN-News.de

    Wenn Sie uns Nachrichten oder Events zur Veröffentlichung übermitteln möchten, können Sie dies direkt über unsere Website tun:

    >> News/Event einsenden

    Bei Fragen senden Sie einfach eine E-Mail an: info@mrn-news.de.


    • /// MRN-NEWS.de

      Nachrichten Startseite mit den aktuellsten Meldungen, Videos & Events.
      >> zur Startseite | >> aktuellste Schlagzeilen | >>Nachrichtenarchiv

    • MELDUNGEN AUS ALLEN ORTEN DER METROPOLREGION:


      Ort auswählen und “Go” drücken.

    • TOPMELDUNGEN

      Die wichtigsten und interessantesten Meldungen aus allen Themenbereichen.
      >> zu den aktuellen Topmeldungen

      FREIZEIT & KULTUR

      Veranstaltungshinweise, Eventberichte und Unterhaltungsmeldungen.
      >> zur Themenseite Freizeit & Kultur

      POLITIK & RECHT

      Aktuelles aus der kommunalen, regionalen und überregionalen Politik.
      >> zur Themenseite Politik & Recht

      WIRTSCHAFT & ENTWICKLUNG

      Aktuelles aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Gewerbe, Regional- und Stadtentwicklung.
      >> zur Themenseite Wirtschaft & Entwicklung

      SPORT & FITNESS

      Aktuelles aus verschiedenen Sportarten und Berichte von Sportveranstaltungen.
      >> zur Themenseite Sport & Fitness

      POLIZEI & SICHERHEIT

      Meldungen über Kriminalität, Unfälle, Feuerwehreinsätze und Rettungsaktionen.
      >> zur Themenseite Polizei & Sicherheit

///MRN-News.de