Mosbach/Eberbach/Metropolregion Rhein-Neckar. Beim „Schichtwechsel“ tauschen Menschen mit und ohne Behinderung für einen Tag ihre Arbeitsplätze und schauen dem jeweils anderen über die Schulter. Auch mehrere Werkstätten der Johannes-Diakonie beteiligten sich jetzt wieder an der Aktion, die jedes Jahr von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen organisiert wird und die zu mehr Inklusion im Arbeitsleben beitragen soll. Der Bauhof des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes in Neckarsteinach war für Beschäftigte aus dem Eberbacher Bildungs- und Arbeitszentrum (EBAZ) beim Aktionstag das Ziel. Dort wurden sie von Bauhof-Mitarbeiter Christian Gärtner über das weitläufige Gelände mit einer großen Anlage für Schiffsreparaturen geführt. Anschließend konnten die drei Werkstatt-Beschäftigten in der Metallwerkstatt einen Schlüsselanhänger fertigen und dabei ihre Fähigkeiten in der Metallbearbeitung testen. Unterstützt wurden sie von Auszubildenden des Bauhofs.
Für Kerstin Holzwarth, Job Coach bei der Johannes-Diakonie, ist der Aktionstag ein guter Rahmen, „um unseren Beschäftigten ganz unverbindlich einen Einblick in Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarktes zu geben“. Wenn sich für den einen oder die andere etwa die Möglichkeit zu einem Praktikum ergebe, umso besser. René Walter, seit 10 Jahren bei der Johannes-Diakonie beschäftigt, war nach dem Rundgang jedenfalls beeindruckt: „Vor allem wie die Schiffe hier repariert werden, fand ich interessant.“ Nicht weniger interessiert waren die Auszubildenden Maximilian Gehrig und Linus Schäfer, die mit Christian Gärtner anschließend zum Gegenbesuch im EBAZ aufbrachen und überrascht waren von den vielfältigen Produkten und Dienstleistungen.Doch nicht nur in Eberbach, auch an anderen Standorten der Johannes-Diakonie kam der „Schichtwechsel“ gut an. Unter anderem besuchten Beschäftigte der Mosbacher Werkstätten die Firma WKL Helmstädter in Elztal-Dallau, lernten die Arbeitsprozesse der Firma kennen, konnten Eindrücke vom allgemeinen Arbeitsmarkt bekommen – und sogar selbst Hand anlegen. So klebten sie etwa Etiketten auf und richteten Dichtungen. Auch am Standort Lahr waren Werkstattbeschäftigte der Johannes-Diakonie in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes unterwegs und lebten das Motto des Aktionstages „Neue Perspektiven für mehr Teilhabe“.