Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald/Metropolregion Rhein-Neckar – Fünf Landessieger aus der Region kämpfen um die Deutsche Meisterschaft im Handwerk
Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald freut sich über 32 Kammersieger – Landesbeste gehen nun auf Bundesebene ins Rennen
Ob Bäcker, Schreiner, Fahrzeuglackierer oder Elektroniker – die Handwerks-Azubis der Region haben während ihrer Lehrzeit das Beste gegeben. Für die allerbesten unter ihnen ist mit dem erfolgreichen Lehrabschluss in diesem Jahr noch nicht das Ende erreicht. Sie können weitere Erfolge einstreichen: nämlich bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk. 174 Top-Azubis hat die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald eingeladen, sich im Rahmen von Europas größtem Berufswettbewerb zu messen. 64 von ihnen sind tatsächlich angetreten und dürfen sich über Platzierungen auf Kammerebene freuen. Davon sieben dritte Kammersieger, 15 zweite Kammersieger und 32 erste Kammersieger. Für Letztere öffnet sich der Weg zu weiteren Wettbewerben auf Landes- und vielleicht sogar auf Bundesebene. „Mit jedem Sieg geht es einen Schritt weiter“, erläutert Leonard Kopp, Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberater der Handwerkskammer in Mannheim.
Mittlerweile steht fest: Auch bei den Landesausscheiden konnten junge Handwerkerinnen und Handwerker der Region punkten. Fünf Teilnehmende waren maximal erfolgreich, was bedeutet: Fünf Landessiege gehen in den Rhein-Neckar-Odenwald-Raum. Damit haben Vertreterinnen und Vertreter des hiesigen Handwerks in den Berufen Brauer und Mälzer, Metallbauer, Zahntechniker, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk und Modist die Chance, sogar bundesweit zu überzeugen.
Auch in der Bildungsstätte der Handwerkskammer in der Gutenbergstraße fand einer der Landes-Entscheide zu Beginn des Monats statt: nämlich unter den Malern/Lackierern und Fahrzeuglackierern. Sie gehören zu denjenigen, die mit konkreten Aufgabenstellungen ihr Talent beweisen. Zwei Tage standen dazu zur Verfügung. Ob es dann weitergeht, wird also buchstäblich im Wettkampfmodus ermittelt. In anderen Berufsgruppen ist das Gesellenstück ausschlaggebend. Oder die Gesamtnote nach Ausbildungsabschluss. Nicht überall wird schließlich ein Werkstück gemacht und nicht überall lassen sich praktische Aufgaben als Vergleichsbasis umsetzen. So entscheiden beispielsweise bei den Chirurgiemechanikern oder in der Hörakustik die eingebrachten Noten über das Weiterkommen.
Die Fahrzeuglackierer beim Landesentscheid in der Mannheimer Bildungsakademie mussten hingegen vor Ort den Beweis für ihr Können antreten. Dabei zeigte sich, wie aufwändig der Wettbewerb in bestimmten Berufsgruppen betrieben wird. Denn um ihre Aufgabe angehen zu können, brauchten die Wettbewerbsteilnehmer erst mal je einen Kotflügel, den sie vor Ort bearbeiten mussten. Die Vertretung aus dem Kammerbezirk Rhein-Neckar-Odenwald verdient übrigens gleich in doppelter Hinsicht Erwähnung: Es handelt sich nämlich um eine Fahrzeuglackiererin – in diesem Beruf immer noch eher selten vertreten. Und: Die Junggesellin ging mit absoluter Top-Leistung ins Rennen. Sie hatte sich mit der Höchstpunktzahl von 100 und damit einer glatten 1,0 als Kammersiegerin in ihrem Beruf durchgesetzt. Am Ende holte sie Platz 2 auf Landesebene.
„Wir dürfen uns in diesem Jahr ohnehin über viele gute Leistungen freuen“, sagt Leonard Kopp. Ein großer Anteil der regionalen Jung-Handwerker, die zur Deutschen Meisterschaft antraten, überzeugte mit Noten im Einserbereich. Auch eine Konditorin aus Heidelberg schloss ihre Ausbildung mit der Maximalpunktzahl und einer glatten 1,0 ab. Viele weitere, beispielsweise im Bereich Orthopädietechnik-Mechanik, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Sattler, Kraftfahrzeugmechatronik, Feinwerkmechanik oder Lebensmittelhandwerk finalisierten ihre Ausbildung mit Notendurchschnitten von 1,1 oder 1,2. Insgesamt konnten aus dem Gebiet der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald Vertreterinnen und Vertreter aus 32 verschiedenen Berufen an der Deutschen Meisterschaft 2024 im Handwerk teilnehmen.
Darunter sind auch wieder einige Berufe, die eher im handwerklichen Nischenbereich tätig sind. Beispielsweise ein Brauer und Mälzer oder erneut eine Modistin. Im vergangenen Jahr hat mit Lisa-Marie Bette eine Vertreterin dieses Berufs sogar den Bundessieg nach Mannheim geholt. „Auch im Bereich Fleischer sind wir nicht so häufig vertreten“, weist Leonard Kopp auf den Nachwuchsmangel in diesem Ausbildungsberuf hin. Der diesjährige Vertreter überzeugt sogar mit einer hervorragenden Ausgangsnote von 1,2.
„Letztendlich kommt es bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk aber gar nicht so sehr auf das Gewinnen an – auch wenn sich natürlich jeder über einen Sieg freut“, so der Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberater der Kammer. „Der Wettbewerb ist allein deshalb schon gewinnbringend, weil er den Handwerksnachwuchs zusammenführt, die Möglichkeit zum Austausch und zum fairen Messen miteinander bietet. Das ist inspirierend, spannend und fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Diejenigen, die dabei sind, ziehen regelmäßig ein begeistertes Fazit“, sagt Leonard Kopp.
Ob der Kammerbezirk Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald auch diesmal neben den schon ermittelten fünf Landessiegern auch wieder einen Bundessieger feiern darf, wird sich weisen. Die bundesweiten Entscheide sind noch im Gange. Am 25. November wird die Bekanntgabe der Gewinner auf Bundesebene erwartet – gerade rechtzeitig für die Fest-Veranstaltung auf Kammerebene, bei der am 26. November die Kammersiegerinnen und -sieger und natürlich auch die Landes- oder vielleicht sogar der eine oder andere Bundessieger zu Ehren kommen.
Zur Ausbildung im Handwerkwerk unterstützt das Team der Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberatung der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Kontakt per E-Mail an: ausbildungsberatung@hwk-mannheim.de. Infos auch auf www.handwerk-das-isses.de.
Quelle: Handwerkskammer Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald