Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Marco Samson (36) ist diplomierter Bankbetriebswirt und Marktgebietsleiter bei der Sparkasse Kraichgau. Vor fünf Jahren suchte er nach der Möglichkeit einen akademischen Abschluss zu machen. Er fand heraus, dass man sich in Rheinland-Pfalz ohne Erststudium für einen berufsbegleitenden Master bewerben kann. „Ein zusätzlicher Bachelor hätte für mich eine Dopplung der Lerninhalte und ein Zeitinvest von 3 weiteren Jahren bedeutet.“ berichtet er. Seine Wahl fiel auf das berufsintegrierende betriebswirtschaftliche Studium an der Graduate School Rhein-Neckar (GSRN), die die weiterbildenden Studiengänge der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen bündelt. Dank seiner beruflichen Kenntnisse bestand er die Eignungsprüfung. Inzwischen hat er nicht nur nebenberuflich den Master of Business Administration (MBA) absolviert, sondern gleichzeitig eine Familie gegründet – ohne dabei auf Lebensstandard oder Einkünfte zu verzichten.
Diese Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems ist vielen nicht bekannt. Daher erzählen Absolventen der GSRN in einer Online-Veranstaltung am 9. Oktober 2024 von ihren Erfahrungen. Von 17:00 bis 18:30 Uhr werden sie von ihrer Reise ins Studium erzählen und wie diese ihr Leben beeinflusst. Elmar Günther, Studiengangsleiter und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule, wird aufzeigen, wie dieser Weg seitens der Dozierenden gefördert wird. Viele Jahre war Ralf Blasek, Geschäftsführer der GSRN, in der Führungskräfteentwicklung bei IBM tätig und befürwortet ebenfalls den Quereinstieg: „Eine solche Öffnung der akademischen Bildung bietet viel Potenzial für Arbeitnehmende wie Arbeitgeber. Diese Anerkennung der beruflichen Expertise ermöglicht Personen jeden Alters neue Kompetenzen zu erlangen und als Fachkräfte auf aktuellem Stand zu sein.“
Bereits 2010 öffnete die Kultusministerkonferenz diesen Weg zum weiterbildenden Master, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Hemmschwelle zur akademischen Bildung zu senken. Mit qualifizierter Berufsausbildung und mindestens drei Jahren Berufserfahrung können Fachkräfte direkt zu einem weiterbildenden Masterstudium zugelassen werden und in rund zwei Jahren neben dem Beruf den Masterabschluss erlangen. Je nach Abschlussnote der Berufsausbildung kann diese auch ohne Abitur die Zulassung zum Studium ermöglichen. Nicht in allen Bundesländern ist dies jedoch in staatlichen Hochschulen möglich. Im Dreiländerdreieck der Metropolregion Rhein-Neckar haben es Rheinland-Pfalz und Hessen in ihrem Landeshochschulgesetz verankert. Somit ist auch ohne Erststudium ein Master erreichbar. Für manche wird damit ein Lebenstraum wahr.
Weitere Informationen zum Master ohne Bachelor und Anmeldung zur Online-Veranstaltung unter https://gsrn.de/beratung/master-ohne-bachelor/