Landau / Metropolregion Rhein-Neckar. Zum Vorschlag der Kommission, das Inkrafttreten der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten um 1 Jahr aufzuschieben erklärt Christine Schneider (CDU), parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Gruppe:
“Das ist zu diesem Zeitpunkt der einzig richtige Schritt. Die Kommission reagiert damit auf die Kritik, die es berechtigterweise von vielen Seiten an dieser Verordnung gibt. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen der CDU/CSU-Fraktion habe ich mich schon seit längerem intensiv für eine Verschiebung stark gemacht. In der gegenwärtigen Form ist die Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten zu bürokratisch und macht die Befolgung zu aufwendig, vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen. Auch der globale Süden, wie beispielsweise Kaffeebauern, sieht sich nicht in der Lage, die Vorgaben umzusetzen. Dies gilt insbesondere für die Erfassung und Dokumentation von Geodaten zur Herkunft ihrer Produkte oder Komponenten. Die Internationale Kaffeeorganisation (ICO) schätzt, dass 80 Prozent der Kaffeefarmen noch nicht kartiert sind – ein essenzieller Nachweis für entwaldungsfreien Anbau gemäß der EU-Verordnung.
Ich bin Ursula von der Leyen persönlich sehr dankbar, diese Verschiebung auf den Weg gebracht zu haben. Das kommende Jahr gibt uns nun Zeit, an praktikablen Lösungen für die Umsetzung zu arbeiten und den Unternehmen genügend Zeit zur Vorbereitung auf die neuen Anforderungen zu geben. Die Verschiebung muss nun schnellstens beschlossen werden.
Wir wollen den illegalen Holzeinschlag auf globaler Ebene selbstverständlich stoppen. Doch dies muss auf eine Art und Weise geschehen, die machbar und verhältnismäßig ist. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Europa, insbesondere Deutschland, über eine langjährige Tradition der nachhaltigen Waldbewirtschaftung verfügt, die durch strenge Bundes- und Landeswaldgesetze sowie verschiedene Zertifizierungssysteme unterstützt wird. Diese bewährten Regelungen sichern seit Jahrhunderten eine nachhaltige Forstwirtschaft – und das wird international anerkannt.”
Quelle – Büro von Christine Schneider, MdEP