Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar.
Inbetriebnahme erweitert das H2-Tankangebot in der Metropolregion Rhein-Neckar mit Zapfpunkten von 350 und 700 bar
BASF hat anteilig in ein 350-bar-Tanksäulenmodul investiert
Bauvorhaben wurde im Rahmen des Projekts H2Rivers durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert
H2 MOBILITY Deutschland und BASF haben im Beisein von Dr. Sven Halldorn, Abteilungsleiter Grundsatzabteilung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, sowie Dr. Nicolas Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal, eine neue Wasserstofftankstelle in Rheinland-Pfalz in Betrieb genommen. An dem Standort können Wasserstoff-Lkw und -Busse bei 350 bar sowie H2-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bei 700 bar tanken*.
Die Wasserstofftankstelle liegt unmittelbar neben dem Werksgelände der BASF und ist öffentlich zugänglich. Mit einer Tageskapazität von circa 800 Kilogramm kann die Tankstelle bis zu 30 Wasserstoff-Lkw und -Busse versorgen. H2 MOBILITY Deutschland, verantwortlich für Bau und Betrieb der Tankstelle, trägt zusammen mit dem Chemieunternehmen BASF, das anteilig in das 350-bar-Modul investiert hat, zum Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in der Rhein-Neckar Region bei.
Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Die heute eröffnete Wasserstofftankstelle in Frankenthal ist ein weiterer, wichtiger Schritt hin zur klimaneutralen Mobilität. Die von uns geförderte Wasserstofftankstelle ergänzt das bereits bestehende Tankstellennetz für schwere Nutzfahrzeuge und Busse in der Rhein-Neckar-Region. Damit schaffen wir für Unternehmen vor Ort die Voraussetzung ihre Flotten auf Wasserstoff umzustellen.“
Dr. Nicolas Meyer, Oberbürgermeister von Frankenthal: „Die Inbetriebnahme dieser Wasserstofftankstelle markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Mobilität in unserer Region. Wir setzen damit ein klares Zeichen für den Klimaschutz und die Zukunft der umweltfreundlichen Verkehrstechnologien. Gemeinsam mit H2 MOBILITY Deutschland und BASF gestalten wir eine saubere und innovative Mobilität für Frankenthal und darüber hinaus.“
Durch die verkehrsgünstige Lage in direkter Nähe zum Kreuz Ludwigshafen Nord und damit zur A6 ist die Tankstelle für den Logistikverkehr strategisch gut gelegen. Bis 2026 entstehen in der Metropolregion Rhein-Neckar drei weitere H2 MOBILITY Tankstellen von ähnlicher Größe und Leistungsfähigkeit, darunter in Mannheim und Ludwigshafen.
„Die Größe der Tankstelle zeigt, in welche Richtung wir uns in der Wasserstoffmobilität entwickeln. Eine einzige Station versorgt verschiedene Fahrzeugtypen. So schaffen wir es, die ganze Bandbreite der Mobilität nachhaltig zu gestalten, auch den Bereich des kommerziellen Güter- und Personenverkehrs. Die Tankstelle in Frankenthal ermöglicht vor allem Unternehmen, ÖPNV und Kommunen in der Region den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität mit Wasserstoff. Wir danken unseren Projektpartnern für die engagierte Zusammenarbeit und den Weitblick, den sie für das Gelingen der Verkehrswende mit uns teilen. Zusammen mit weiteren neuen H2 MOBILITY Stationen entsteht in der Region Rhein-Neckar ein redundantes H2-Tankstellennetz“, so Martin Jüngel, Geschäftsführer und CFO von H2 MOBILITY Deutschland.
BASF beabsichtigt mit der Investition in die H2-Tankstelle die Schnittmengen der Wasserstoffwirtschaft in der Region weiter auszubauen. Denn neben dem Umstieg auf nachhaltigere Antriebe in der Mobilität ist CO2-freier Wasserstoff auch ein wichtiger Hebel der Energietransformation bei BASF. „Voraussetzung für eine sektorenübergreifende H2-Wirtschaft ist ein enger Schulterschluss zwischen Wasserstoff-Produzenten, -Verteilerunternehmen und -Abnehmern“, sagt Dr. Tilmann Hezel, Senior Vice President Infrastructure am BASF-Standort Ludwigshafen. „Hier setzen wir durch unsere Zusammenarbeit mit H2 MOBILITY an. Mit unserer Beteiligung an der neuen Tankstelle, aber auch mit dem Bau eines Wasserelektrolyseurs, möchten wir bei unseren Zulieferern und Transportunternehmen sowie in der regionalen Mobilität den Weg hin zu Fahrzeugen mit Brennstoffzellen-Antrieben ebnen.“
Zweite Ausbaustufe und grüner Wasserstoff
Auch für Rheinland-Pfalz wird erwartet, dass die Wasserstoffnachfrage vor allem im Schwerlastverkehr deutlich zunehmen wird. Deshalb plant H2 MOBILITY in einer zweiten Ausbaustufe bis 2027 die Kapazität der Wasserstofftankstelle Frankenthal zu verdoppeln und eine zweite Zapfsäule zu errichten. Zukünftig können dann bis zu drei Fahrzeuge gleichzeitig tanken (2x 350 bar, 1x 700 bar).
Bereits ab 2025 wird die Tankstelle mit grünem Wasserstoff nach RFNBO-Standard (Renewable Fuels of Non-Biological Origin) versorgt. Erst im September gaben
H2 MOBILITY und der Wasserstoffproduzent Lhyfe den Vertragsabschluss für die Belieferung von vier Tankstellen mit grünem Wasserstoff bekannt. Zu den Standorten zählt auch die neue Tankstelle in Frankenthal. Sobald der THG-Quotenhandel für Wasserstoff in Deutschland wieder möglich ist, profitieren Tankstellenkunden in Frankenthal von den Preisvorteilen, die der grüne Wasserstoff dann bietet.
H2Rivers: Wasserstoff Demonstrationsprojekt Rhein-Neckar
H2Rivers ist Teil des HyLand-Programms vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in der Kategorie HyPerformer. Das Projekt H2Rivers ebnet in der Metropolregion Rhein-Neckar und dem mittleren Neckarraum den Weg für den flächendeckenden Markteintritt von emissionsfreien Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien im Mobilitätssektor. Die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit 20 Mio. Euro Investitionszuschüssen durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Wasserstofftankstelle in Frankenthal wird für ihren Teil mit 1.288.000 Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Dr. Doris Wittneben, Bereichsleiterin Zukunftsfelder und Innovationen, MRN GmbH: „Als Koordinatorin des Projekts H2Rivers freuen wir uns besonders, dass mit der Wasserstofftankstelle Frankenthal ein weiterer wichtiger Baustein für ein starkes resilientes Wasserstoffökosystem für die Metropolregion in Betrieb geht. Rhein-Neckar verfügt damit über ein dichtes Netz an Wasserstofftankstellen für Lkw, Busse, kommunale Fahrzeuge und Pkw. Die Region ist damit eines der größten Schaufenster für Wasserstoff-Technologien von der Erzeugung von grünem Wasserstoff, über die Infrastruktur bis hin zum Einsatz des Wasserstoffs in Brennstoffzellenfahrzeugen.“
Vorreiter in Europa: H2 MOBILITY-Stationsnetz
Aktuell können Pkw und kleine Nutzfahrzeuge, darunter Flurförderzeuge und Müllsammler, an rund 80 öffentlichen H2 MOBILITY Wasserstofftankstellen mit 700 bar tanken. Vier weitere 700-bar-Tankstellen befinden sich in Planung, Bau oder Inbetriebnahme. An 34 Stationen ist die Betankung mit 350 bar für Lkw und Busse möglich. Bis zum Jahresende erhöht sich die Zahl der 350-Bar-Zapfpunkte auf 50. Die Netzentwicklung erfolgt nachfrageorientiert unter anderem entlang der TEN-T-Korridore.
*Der öffentliche Tankbetrieb startet am 7. Oktober.
Quelle BASF