Mannheim / Seckach / Neckar-Odenwald-Kreis, 25. September 2024. Die Mitglieder der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar im Neckar-Odenwald-Kreis wollen bei ihrer Initiative „Fachkräftesicherung“ mit dem Kinder- und Jugenddorf Klinge in Seckach kooperieren. „Mit Hilfe unseres Fördervereins jobNOK wollen wir das Kinder- und Jugenddorf Klinge unterstützen, beispielsweise durch Praktika in den Mitgliedsunternehmen oder Berufsorientierungsmaßnahmen vor Ort“, sagte Ralf Rohmann, Vorsitzender von jobNOK, im Anschluss an einen gemeinsamen Austausch. „Es freut mich sehr, die Jugendhilfe Klinge im Kreis der Mitglieder von jobNOK zu begrüßen.“
Im Namen des Kinder- und Jugenddorfs bedankte sich Alexander Gerstlauer, der dem Klinge-Verein vorsteht. „Als eine der größten Jugendhilfeeinrichtungen in Baden-Württemberg ist es uns sehr wichtig, dass junge Menschen ihren Platz in der Gesellschaft finden, und mit Platz meinen wir auch einen geeigneten Arbeitsplatz. Deshalb ist uns die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft so wichtig. Außerdem sind wir selbst ein großer Arbeitgeber, der Realschülern und Abiturienten die Möglichkeit gibt, erste Berufserfahrungen in der Jugendhilfe über ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Bundesfreiwilligendienst zu sammeln. Die Pläne der Bundesregierung, Mittel in diesem Bereich zu kürzen, halten wir für verkehrt“, so Gerstlauer.
„Es ist unsere zentrale Aufgabe als Jugendhilfeeinrichtung, die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen bei der Suche nach Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnissen zu unterstützen“, unterstrich der pädagogische Leiter der Jugendhilfe Klinge, Frank Grimm. Dazu sei „ein heißer Draht“ zur regionalen Wirtschaft sehr nützlich. Denn mit der richtigen Ausbildung und anschließenden Beschäftigung beginne ein gutes und vor allem selbstbestimmtes Leben.
Gleichzeitig stehe die Jugendhilfe – und damit auch das Kinder und Jugenddorf Klinge – vor großen Herausforderungen und finanziellen Kürzungen, so Gerstlauer. Um beispielweise eine Bestandsimmobilie zu ertüchtigen, müssten rund 500.000 bis 600.000 Euro investiert werden. Dies liege vor allem an den hohen Anforderungen, die das Baurecht an Wohngemeinschaften stelle.
Zudem existierten hohe Anforderungen an die Beschäftigten, so Grimm. Es dürften ausschließlich Fachkräfte eingesetzt werden. Im Ausland erworbene Qualifikationen würden teilweise nicht anerkannt. Die hohen Anforderungen in beiden Bereichen würden ein nachfragegerechtes Wachstum des Kinder- und Jugenddorfs nicht zulassen, sodass eine Warteliste für Kinder und Jugendliche existiere, die eher länger werde.
„Die langjährige sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Neckar-Odenwald-Kreis sowie der Gemeinde Seckach und auch vielen Unternehmen aus der Region ist sehr wichtig für uns, denn sie hilft uns auf vielen verschiedenen Ebenen, unsere Aufgabe als Jugendhilfeeinrichtung zu erfüllen“, sagte Gerstlauer.
Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung im Neckar-Odenwald-Kreis sind: Volker Egenberger (Egenberger IT Solutions GmbH), Hans-Georg Ehrmann (Georg Röth Eisengießerei GmbH & Co. KG), Cornelia Friedrich (Pflege- und Gesundheitsservice Cornelia Friedrich GmbH), Jürgen Kuhn (Kuhn GmbH), Katrin Schimscha (Schimscha GmbH), Christoph Schneider (Odenwälder Kunststoffwerke Gehäusesysteme GmbH), Ralf Rohmann (Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG) und Beate Tomann (tomann marketing*). Schirmherr der jobNOK-Fachkräfteinitiative ist Landrat Dr. Achim Brötel.
Quelle IHK Rhein-Neckar Foto – Text