Hirschberg-Großsachsen/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. . „So einen Ansturm haben wir nicht erwartet, die Resonanz war überwältigend“. Rundum zufrieden blickte Thomas P. Sättele jetzt auf ein turbulentes Wochenende zurück. Der Vorstandsvorsitzende der Fondsbroker AG und sein Team hatte zunächst die an der Mühlensanierung beteiligten Handwerksbetriebe, danach alle Kunden und am „Tag des offenen Denkmals auch noch die Öffentlichkeit eingeladen. Insgesamt kamen dann knapp 1500 Menschen in die Großsachsener Breitgasse 36. Da platzte die Untere Apfelbachmühle fast aus allen Nähten. Innerhalb von nur drei Stunden schleusten Sättele und Co rund 1000 interessierte Bürgerinnen und Bürger durch ihre künftige Unternehmenszentrale, darunter auch Bürgermeister Gänshirt, der es sich trotz Urlaub nicht nehmen ließ, den Anlageexperten zu ihrem neuen Domizil zu gratulieren. Zuvor hatte bereits sein Stellvertreter Werner Volk das liebevoll restaurierte Gebäude in Augenschein genommen und den Besitzerfamilien Sättele und Gutschalk für die Erhaltung der historischen Substanz gedankt: „Dieses Objekt ist in die richtigen Hände gekommen“.
Neugierig darauf, wie es wohl im Inneren aussieht, waren nicht nur viele andere Menschen aus ganz Hirschberg. Wie von Fondsbrokervorstand Frank Gutschalk zu erfahren war, habe man auch Besucher aus Heidelberg und Mannheim sowie der gesamten Region begrüßen dürfen. Diese seien schon eine halbe Stunde vor der eigentlichen Öffnung auf dem Vorplatz gestanden und hätten darauf gewartet, eingelassen zu werden. Danach seien es immer mehr geworden und weil irgendwann das Gebäude so voll war, dass keiner mehr reinpasste, habe man den Eintritt regeln und limitieren müssen. Infolgedessen bildete sich eine lange Schlange vor der Tür, die teilweise bis zur Kreuzung von Breitgasse und Brunnengasse reichte. Wer endlich drinnen war, der bekam bei den parallelen Führungen der drei Vorstände Thomas P. Sättele, Frank Gutschalk und Jonas Dallinger viel über die lange und wechselvolle Geschichte der ehemals „Bär- und Merkel-Mühle“ zu hören. Zum Beispiel, dass diese bereits 1549 urkundlich erwähnt wurde, im späten 18. Jahrhundert in den Besitz der namensgebenden Familie Merkel kam und 1958 von Karl Bär übernommen wurde. Oder dass das Mühlenrad mit seinem Durchmesser von sechs Metern über einen entlang der Breitgasse fliessenden Mühlkanal angetrieben wurde, in dessen Walzenstühlen sich ein Schrotgang und eine Haferquetsche befand.
Zu erfahren war auch, dass in den 1930er Jahren eine Umstellung von Wasserkraft auf Elektrizität erfolgte, wiederum zehn Jahre später dann erneut eine Modernisierung erfolgte, die es Karl Bär erlaubte, Futtermittel noch effizienter herzustellen. Was dieser auch bis 2018 tat und erst sein Tod im hohen Alter von 85 das Ende einer Ära der Merkel-Mühle bedeutete. Mit der Übernahme der Mühle von der Familie Flößer durch die Sättele&Gutschalk GbR sowie Svenja und Kevin Sättele im Jahr 2022 ist nun wieder eine neue Ära angebrochen, die mit den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten im Januar 2023 startete. Dass sich diese gelohnt haben und auch gut gelungen sind, wurde den neuen Mietern am Sonntag vielfach bestätigt. Anerkennend äußerte sich auch der direkte Nachbar Werner Flößer, der sich ebenfalls unter den zahlreichen Besuchern befand: „Das ist echt alles super geworden. Kompliment“. Und: „Ich glaube nicht, dass heute ein anderes Denkmal so viele Besucher hatte. Begeistert war mit Gisela Göck auch eine andere Nachbarin. Die 88-jährige Großsachsenerin hatte sich mit ihrer Tochter auf den Weg in die Breitgasse gemacht und war ebenfalls voll des Lobes über das gelungene Projekt: „Aus dem toten Fleck dort ist ein echtes Wunderwerk geworden“. In einer kurzen Ansprache hatte bei dieser Gelegenheit Fondsbroker -Chef Thomas P. Sättele bereits den Blick nach vorne geworfen: „Diese Mühle ist nicht nur ein Denkmal, sondern aus unserer Sicht auch ein Symbol für die Zukunft. Ein Ort, an dem Tradition und Moderne im Einklang sind. In den kommenden Tagen wird das Gebäude nun bezogen, und es beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte dieser alten Mühle“, so der Gastgeber. Ein Kapitel, das ohne die harte Arbeit, die Vision und den Mut vieler Menschen nicht möglich gewesen wäre. Sättele wollte niemand besonders hervorheben, sondern einfach allen danken: „Angefangen bei den Handwerkern und Planern, dem gesamten Fondsbroker-Team und natürlich auch unseren Familien, die dieses Projekt von Anfang an mitgetragen haben.“