Sinsheim / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Zum zweiten Mal beteiligt sich Sinsheim dieses Jahr an der bereits seit 1975 bundesweit stattfindenden Interkulturellen Woche (IKW). Die Veranstaltungsreihe hat das Ziel, das gegenseitiges Verständnis zwischen Deutschen und Zugewanderten zu fördern und Begegnungen auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Diese Bestrebungen teilt der Zusammenschluss Sinsheimer Institutionen, bestehend aus dem Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis, dem Diakonischen Werk im Rhein-Neckar-Kreis, dem Sinsheimer „Rat der Religionen“ und der Stadtverwaltung Sinsheim, Arbeitsbereich Integration, der die lokalen IKW-Angebote organisiert und gestaltet. Unter dem bundesweit einheitlichen Motto „Neue Räume“ haben die Organisatoren dieses Jahr ein buntes Potpourri an Veranstaltungen zusammengestellt, welches sich dem gesellschaftlichen Miteinander und der interkulturellen Kommunikation auf verschiedene Weisen nähert.
Während im letzten Jahr die Tagung „Vielfalt öffnet Räume“ für Haupt- und Ehrenamtliche im Mittelpunkt stand, gibt es in diesem Jahr ein differenzierteres Veranstaltungsprogramm. Für die Vorträge und Workshops, der in Sinsheim zwischen dem 20. September und dem 08. Oktober 2024 stattfindenden IKW, konnten Experten unterschiedlicher Fachrichtungen gewonnen werden.
Am 23.09. hält Prof. Dr. Stefan Schreiner (Universität Tübingen) einen Vortrag über „Al-Andalus – Vision und Wirklichkeit“. Er wird der Frage nachgehen, inwiefern das Miteinander der drei monotheistischen Weltreligionen im Spanien des Mittelalters als „Modellfall“ angesehen werden kann, von dem sich manche Erkenntnisse in die heutige Zeit übertragen lassen. In der Allee vor der Musikschule findet am 26.09. ein Interreligiöses Friedensgebet statt. Die Mitgliedsgemeinden des Sinsheimer „Rat der Religionen“ präsentieren dabei die Friedensbotschaften der verschiedenen Religionen umrahmt von musikalischen Beiträgen.
Primär an Haupt- und Ehrenamtliche in der Bildungsarbeit und der Arbeit mit Zugewanderten richten sich die beiden Workshops. Den Auftakt bildet am 20.09. ein halbtägiges „Argumentationstraining gegen Hass und Hetze“, welches von Dzeneta Isakovic und Jana Aslan-Moor (Mosaik Heidelberg) durchgeführt wird. Am 08.10. findet ein ganztätiges „Interkulturelles Kompetenztraining“ mit Dr. Jörg Sieger (DiCV Freiburg) statt. Der Fokus liegt hierbei auf innovativen Ansätzen zum Umgang mit kulturellen Unterschieden im alltäglichen Miteinander.
Speziell an Zugewanderte richten sich ein Kurs zum Thema „Deutsches Recht“, der von Studierenden der Hochschule für Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg durchgeführt wird. Ein ganz besonderes Angebot zudem ist der Frauentag, der am 28.09. in der Dr.-Sieber-Halle stattfindet. Er ist zugleich die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Kompetenzen für Verbraucherinnen“, welches mit Mitteln des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg finanziert wird. Das Projekt, das beim städtischen Arbeitsbereichs Integration angesiedelt ist, hat das Ziel, Frauen in ihrer Rolle als selbstbestimmt Handelnde zu stärken.
Vor allem für Arbeitgeber ist die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Bridge AB – Brücken in die Beschäftigung“ interessant. Das Projekt untersucht passgenaue Lösungswege zur gelingenden Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter. Es wird von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Kooperation mit der Stadt Sinsheim durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Den Vorspann zur Interkulturellen Woche bildet die aktuell im Rathaus zu sehende Weltethos-Ausstellung der Weltethos-Stiftung Tübingen. Die Ausstellung kann noch bis zum 19. September während der Öffnungszeiten im Foyer des Rathauses besucht werden.
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos. Jedoch wird – außer beim Friedensgebet – jeweils um Anmeldung gebeten. Den Anmeldungslink und ausführlichere Veranstaltungsbeschreibungen sind im städtischen Veranstaltungskalender zu finden. Das Programmheft und weitergehende Informationen erhalten Sie zudem bei der Stadtverwaltung Sinsheim, Arbeitsbereich Integration, Tel. 07261 404-163 oder -164
oder per E-Mail an integration@sinsheim.de.