Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Wohnen ohne Barrieren gehört zum modernen Wohnstandard. Besonders zu schätzen wissen diesen Standard alle, die nicht in vollem Maße mobil sein können. Sei es im Alter oder mit einem Handicap, das von Geburt an, durch Krankheit oder einen Unfall besteht. Mit dem Programm „Barrierefreie Lebenslaufwohnungen“ fördert die Stadt Heidelberg den barrierefreien Neubau und Anpassungen von Wohnungen im Bestand, damit sie ein Leben lang genutzt werden können. Damit ist die Stadt Heidelberg eine der wenigen Städte in Baden-Württemberg, die eine eigene kommunale Förderung für barrierefreies Wohnen anbietet und das bereits seit dem Jahr 2006. Ziel des Programms ist, die Anzahl dieser Wohnungen zu erhöhen und Barrieren weiter zu reduzieren.
Wie hoch sind die Zuschüsse?
Im Neubau lässt sich Barrierefreiheit zumeist ohne großen zusätzlichen Aufwand herstellen. Pro Wohnung im Geschossneubau/ bei der Geschosssanierung beträgt der mögliche Zuschuss 2.500 Euro pro Wohneinheit. Anpassungen im Bestand sind wesentlich aufwändiger. Für individuelle Umbauten in Wohnung oder Haus können bei Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen daher 50 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden – bis zu einer Fördersumme von maximal 25.000 Euro. Noch höher fällt der Zuschuss aus, wenn mindestens zwei Wohnungen eines Gebäudes durch Umbaumaßnahmen barrierefrei zugänglich gemacht werden. Hier beträgt die Förderhöchstsumme 50.000 EUR pro Maßnahme.
Wie ist der aktuelle Stand bei den Forderungen?
Aktuell betreffen zwei Drittel der bewilligten Heidelberger Anträge Wohnungsumbauten, beispielsweise im Badezimmer, den Einbau eines Treppenlifts oder Fahrstuhls in der Wohnung.
Das kommunale Wohnungsunternehmen GGH sorgt maßgeblich für mehr barrierefreie Wohnungen in Heidelberg. Im Neubau erschließt die GGH alle Wohnungen barrierefrei. Allein im 2020 fertiggestellten Höllenstein-Quartier wurden zudem von den 335 Wohnungen 212 im Inneren schwellenfrei, 85 barrierefrei und davon wiederum zwölf zusätzlich rollstuhlgerecht erschlossen. Der Stadtteil mit den meisten barrierefreien Wohnungen in Heidelberg ist die Bahnstadt.
Für welche Umbaumaßnahmen bekommt man Zuschüsse?
Zuschüsse können für den Umbau in der eigenen, in der gemieteten oder vermieteten Wohnung gezahlt werden, beispielsweise für Badumbau, Türverbreiterungen oder Handläufe. Ebenso für die barrierefreie Zugänglichkeit von bestehenden Gebäuden (Einbau von Treppenliften, Rampen oder Fahrstühlen). Einen Antrag auf einen barrierefreien Umbau können Eigentümerinnen und Eigentümer, Mietende und Vermietende stellen. Für die barrierefreie Erschließung von mindestens zwei Wohnungen können zudem auch Eigentümergemeinschaften die Förderung beantragen.
An wen wende ich mich?
Die Kriterien für eine Förderung können im Internet unter www.heidelberg.de/bauen-barrierefrei geprüft werden. Interessierte vereinbaren im Vorfeld per Telefon 06221 58-25300 oder E-Mail an barrierefreiheit@heidelberg.de einen kostenfreien Beratungstermin bei der Fachstelle barrierefreies Planen, Bauen, Wohnen der Stadt Heidelberg (Palais Prinz Carl, Kornmarkt 1). Dieses Gespräch ist eine Voraussetzung für das Stellen eines Förderantrags. Wichtig: Der Förderantrag muss vor Auftragsvergabe und Beginn der geplanten Baumaßnahme gestellt werden.