Sandhausen / Metropolregion Rhein-Neckar. – Die üppige Sonnenbestrahlung und dauerhaft hohe Temperaturen haben den hiesigen Blühflächen teilweise zwar die ganz große Farbenpracht genommen zum Ende des Monats August, doch das stört die versammelte Insektenschar recht wenig. Auf der Blühfläche an der Weiterführung der Hauptstraße etwa startet auf einer gelben Blüte gerade eine Biene und scheint keine Zeit verlieren zu wollen, schließlich sind auch ihre Kolleginnen reichlich vor Ort. Wenn man sie nicht sieht, so hört man die Anwesenheit bei sonorem Sound des Summens. Hier im Norden Sandhausens Richtung Bruchhausen – gegenüber der Gasdruckregelanlage der Stadtwerke Heidelberg – herrscht geschäftige Betriebsamkeit. Pollen und Nektar sind bei den Bienen hoch im Kurs. Und auch viele, viele andere Insekten finden hier ein vortreffliches Betätigungsfeld.
Wie Bauamtsmitarbeiter Christian Niemann erklärt, erfüllen Sandhausens Blühflächen aber nicht nur den Zweck, für Insekten als idealer Lebensraum reichlich Nahrung zu bieten, sondern gewähren auch größeren Tieren den Unterschlupf, den sie unter anderem auf der Suche nach Schutz vor Fressfeinden benötigen. Die Jägerschaft habe bereits bestätigt, dass die Blühflächen diese Funktion erfüllten, sagt Niemann. Die Blühflächen seien ein Erfolg und so sei es nur logische Konsequenz gewesen, dass der Gemeinderat das Programm der Gemeinde „Blühstreifen und Blühwiesen für Sandhausen“ verlängert habe. Bis 2029 sind Haushaltsmittel in Höhe von 20.000 Euro jährlich bereitgestellt. Das entschied der Rat im Juni über das Programm, das 2019 gestartet worden war. „Für den Arten- und Umweltschutz ist die Maßnahme bedeutend und leistet nachweislich einen wertvollen Beitrag“, sagt Bürgermeister Hakan Günes.
Das Blühflächen-Programm profitiere bereits von Erfahrungswerten und von der guten Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband und dem Amt für Landwirtschaft auf der einen Seite und den vier Landwirten als Vertragspartner auf der anderen Seite, sagt Christian Niemann. Eine Erkenntnis sei, die Bewirtschaftung in den Herbst zu verlegen. Wegen der erfahrenen Trockenheit sei die Aussaat im Herbst sicher günstiger. Die vier Landwirte, die Flächen (insgesamt 120.000 Quadratmeter) im Programm haben, sind nun, nach der Anpassung der Richtlinien, flexibler und können eine überjährige Mischung oder wie neuerlich möglich eine Saatgutmischung für mehrjährige Blühflächen ausbringen. Außerdem böten die überarbeiteten Richtlinien mehr Freiräume für Ideen der Landwirte bei der Zusammenarbeit aller. Niemann ist sich nach der Fortschreibung sicher, dass das Thema Blühflächen in Sandhausen weiterhin von Erfolg gekrönt sein wird.
Quelle Gemeinde Sandhausen