Hockenheim / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Bei strahlendem Sonnenschein herrscht nicht nur auf den Hockenheimer Straßen ein reges Treiben. Gut verborgen vor unserer aller Augen, tummeln sich unter den Hockenheimer Straßen kleine pelzige Bewohner: Ratten. Jeder ist aufgefordert, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die weitere Ansiedlung der Vierbeiner vorzubeugen. Auch die Stadtverwaltung Hockenheim ergreift aktiv Maßnahmen, um den Ratten „auf das Fell“ zu rücken.
Denn: Die intelligenten und sozialen Tiere sind für Menschen nicht ungefährlich. Noch immer verbreiten wildlebende Ratten gefährliche Krankheiten. Sie können rund 120 Infektionskrankheiten übertragen, darunter gefährliche wie Ruhr oder Cholera. Die kleinen Nager siedeln sich bevorzugt im Hauptsammler in der Kanalisation der Straße an und nisten sich dann in den Seitenarmen ein, die zu den jeweiligen Hausanschlüssen führen. Dafür bieten sich Kanalrohre an. Eine der Folgen davon sind auch Straßen- und Gehwegschäden. So kann der Gehweg beispielsweise etwas absacken, wenn es sich Ratten an dieser Stelle mit einem Nest gemütlich gemacht haben.
Die Population der kleinen Nagetiere wächst zum Teil rasant. So bringt eine weibliche Wanderratte in einem Jahr rein rechnerisch rund 1950 Kinder und Kindeskinder hervor. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bekämpft die Stadtverwaltung Hockenheim die Rattenpopulation bestmöglich, unterliegt hier jedoch auch der aktuellen Gesetzeslage. Aufgrund der Biozid-Verordnung (EU) Nr. 528/2012 hat die Stadt von dem in der Vergangenheit praktizierten Auslegen von Fraßködern Abstand genommen. Die Stadtverwaltung ist dazu übergegangen, unter anderem mithilfe eines externen Dienstleisters in verschiedenen Bereichen der Stadt die Rattenpopulation zu dezimieren. Hierbei wird nicht nur großen Wert auf die Wirksamkeit der Maßnahme gelegt, sondern auch auf den Schutz der Umwelt. Um sicherzustellen, dass der in Kanalisationsschächten angebrachte Köder seine Inhaltsstoffe nicht in den Wasserkreislauf abgibt, arbeitet der Dienstleister mit einer patentierten Köderschutzbox. Eine Rückstauklappe verhindert hierbei, dass Wasser bei steigendem Wasserpegel in die Box eindringen kann. Die abdichtende Klappe öffnet sich erst wieder, wenn das Wasser zurückgeht und macht so den Eingang für die Ratten frei.
Die Bemühungen der Stadtverwaltung Hockenheim alleine reichen aber nicht aus. Einfache Vorkehrungen im privaten Bereich reichen oft schon aus, um das Risiko eines Rattenbefalls erheblich zu verringern.
Was tun gegen Rattenbefall?
Folgende einfache präventive Maßnahmen können der Verbreitung von Ratten entgegenwirken:
Gräben auf dem Grundstück sauber halten, keine (Tier-) Nahrung offen lagern oder auf den Komposthaufen werfen und Pflanzkübel nicht so aufstellen, dass sie zu Inseln für Ratten werden können.
Mülleimerdeckel geschlossen halten und den Abfall in die Mülleimer werfen, nicht daneben.
Gelbe Säcke so lagern, dass Ratten sie nicht erreichen können, beispielswiese in geschlossenen Räumen.
Biotonnen und Komposter regelmäßig auf Rattenbefall prüfen.
Haus-, Wohnungs- und Kellertüren sowie –Schächte dicht verschließen und sauber halten. Um keine Unterschlupfmöglichkeiten für Ratten zu bieten, sollen (Neben-) Gebäude aufgeräumt und von Müll befreit sein.
Bei Rückfragen sowie um Rattensichtungen zu melden, stehen die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Tiefbau der Stadtverwaltung Hockenheim gerne per Mail zur Verfügung: a.buehrer@hockenheim.de