Weinheim/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Im Juni fand in Heidelberg die diesjährige Hauptversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft Individuelle Schwerbehindertenassistenz in Baden-Württemberg (LAG ISA) statt. Die Landesarbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von gemeinnützigen Dienstleistern, Selbsthilfegruppen und Einzelpersonen, die in Baden-Württemberg ein flächendeckendes Netzwerk aufbauen, um Menschen mit Behinderungen ein Selbst bestimmtes Leben im eigenen (Wohn)umfeld zu ermöglichen. Die aktuell teilnehmenden Einrichtungen sind ansässig in Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, Heilbronn, Ulm, Offenburg und Lörrach. Aus der Rhein-Neckar-Region sind die Individualhilfe Heidelberg e.V. sowie die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Rhein-Neckar e.V. vertreten. Gemeinsam ist allen Mitgliedern, dass Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft oberste Maxime der Arbeit sind. Um dies zu realisieren, werden die Menschen mit Behinderung – zum großen Teil rund um die Uhr – von Assistenten und Assistentinnen begleitet…sei es zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder im Urlaub. Die Assistenten ersetzen – bildlich gesprochen – Hände und Füße ihrer Klientinnen und Klienten und kompensieren so deren körperlichen Einschränkungen.
Die regelmäßigen Treffen der Arbeitsgemeinschaft dienen sowohl dem Erfahrungsaustausch der Fachkräfte als auch der Diskussion aktueller sozialpolitischer Themen. Auch werden immer wieder Experten zu Themen eingeladen, die für die Schwerbehindertenassistenz relevant sind. Bei der diesjährigen Hauptversammlung, die in den Räumlichkeiten der Individualhilfe Heidelberg e.V. stattfand wurde der Vorstand neu gewählt. Als erster Vorsitzender im Amt bestätigt wurde Joachim Haas vom Verein „Leben mit Behinderung Ortenau – Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung e.V.“. Außerdem wurden die Themen für die Sitzungen des kommenden Jahres festgelegt. Wiederkehrendes Thema ist die Sicherstellung einer auskömmlichen Finanzierung durch die Kostenträger – dies sind in der Regel die Eingliederungshilfe, die Hilfe zur Pflege sowie die Pflegekassen. Ein weiteres Thema, dass alle Beteiligten schon seit Jahren immer stärker umtreibt, ist die Schwierigkeit, geeignetes Personal für die Assistenzen zu finden. Dies ist umso erstaunlicher als man für die Tätigkeit keine formale Qualifikation benötigt, die Dienstplanung sehr flexibel und die Vergütung angemessen ist.
Hingegen sind soft skills wie Zuverlässigkeit, emotionale Intelligenz, respektvoller Umgang und alltagspraktische Fähigkeiten wichtige Kriterien der Mitarbeiterauswahl. Personalmangel gefährdet jedoch die lückenlose Versorgung der schwerbehinderten Menschen und stellt somit die sichere Gewährleistung ihrer Unabhängigkeit und selbstbestimmten Teilhabe in Frage. Wer sich für die Arbeit der LAG ISA bzw. für das interessante, abwechslungsreiche und bereichernde Arbeitsfeld der Schwerbehindertenassistenz allgemein interessiert, kann sich auf unserer Homepage unter http://www.lag-isa.de/ informieren. Dort sind auch weitergehende Informationen und Kontaktdaten zu finden.