Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Über eine feierliche Beauftragung im Haus der Evangelischen Kirche läuteten Caritas und Diakonie das Engagement von insgesamt 18 neuen ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern ein. Davon haben sich sechs dazu entschieden, im diakonisch getragenen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Clara mitzuarbeiten. Zwölf werden sich in der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe für Erwachsene der Caritas engagieren.
Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes begrüßten Pfarrer Michael Lupas und Hansjörg Tenbaum, Geschäftsbereichsleiter, verantwortlich für die Kinder- und Jugendhospizarbeit bei der Diakonie, sowie Melanie Ratz, Leiterin der stationären und ambulanten Hospizhilfe beim Caritasverband Mannheim, die Ehrenamtlichen und überreichten ihnen die Zertifikate. Deren neue Aufgabe: die Begleitung von schwerstkranken, sterbenden und trauernden Erwachsenen und Kindern sowie deren Familien.
Hospizarbeit ist Beziehungsarbeit
Psychosoziale Begleitung von Familien und Angehörigen schwerstkranker oder trauernder Kinder und Jugendlicher oder Erwachsener erfordert eine gute Vorbereitung, intensive Ausbildung, aber vor allem auch eine innere Bereitschaft für Beziehungsarbeit. Ulrike Manthey, Koordinatorin beim Erwachsenenhospizdienst: „Hospizarbeit ist Beziehungsarbeit. Ein Mensch lässt Sie als Begleiter teilhaben an den Gedanken, Erinnerungen, seinen Hochs und Tiefs, am Schweigen, an einem Teil seines Lebens.“ Eine Kerze als Symbol für Wärme und Kraft überreichte sie allen Ehrenamtlichen. Auf deren neuem Weg solle sie ihnen auch in schweren Zeiten Licht schenken.
Wichtige Kooperationspartner ermöglichen die Ausbildung
Seit Frühjahr 2024 durchliefen die Ehrenamtlichen neun Monate lang sechs Vorbereitungswochenenden zu den Themen Abschied, Sterben und Tod, Trauer, Selbstreflexion, Wahrnehmung und Kommunikation, Rituale und Spiritualität. Auch Vortragsabende mit geladenen Gastdozenten ergänzten das Ausbildungsprogramm. In einem Praktikum von 40 Stunden konnten die Teilnehmenden bereits erlerntes theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Das sei wichtig, berichtet Josefine Lammer, Leiterin von Clara, damit die zukünftig Begleitenden auch selbstwirksam ihr eigenes Handeln und ihre Haltung aktiv erproben können. „Wir danken der Schlossschule Ilvesheim, dem Kinder-Palliativ-Team Rhein-Neckar und dem stationären Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen für ihre Kooperation bei der Qualifizierung.“ Durchgeführt haben die Qualifizierung die beiden Hospizdienste mit Unterstützung externer Referentinnen und Referenten. Die neuen Ehrenamtlichen werden nun offiziell in ihr Amt entlassen. Dabei erhalten sie fachliche Unterstützung in Form von Supervision und sind daneben eng an das Team der beiden Hospizdienste angebunden. Weitere Fortbildungen im Laufe ihrer Tätigkeit sind selbstverständlich.
In guten Händen wissen
Hansjörg Tenbaum lobt das Engagement der neuen Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit. „Sie sorgen dafür, dass Menschen nicht allein sind, Mitgefühl erhalten.“ Es verlange viel an Mut und Selbstsicherheit ab, weil es mental und körperlich belastend sein könne. Umso mehr fühle er Respekt und Dankbarkeit gegenüber den Ehrenamtlichen, die diese Aufgabe erfüllen und den Menschen Mannheims beiseite stehen, ihnen die Zeit schenken, die sie in Krankheit und Trauer benötigen. Der Ökumenische Kinder- und Jugendhospizdienst CLARA sowie die Ambulante ökumenische Hospizhilfe stehen in dem Dienst der sozialen Arbeit der evangelischen und katholischen Kirche. Insgesamt 56 Menschen sind derzeitig ehrenamtlich als Sterbe- und Trauerbegleitende für die Ambulante Hospizhilfe tätig. Für Clara sind es momentan insgesamt 22.
Foto DW/Lammer: 18 neue Ehrenamtliche für die Hospizhilfe in Mannheim.