Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Beim zweiten Netzwerktreffen der Heidelberger Migrantenselbstorganisationen (MSO) in diesem Jahr wurde das neue Projektvorhaben des Interkulturellen Zentrums “Archiv der Zivilgesellschaft” vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, die Geschichte, Leistungen und den gesamtgesellschaftlichen Beitrag der Vereine festzuhalten und in der Stadt sichtbar zu machen. Das Projekt ist für und von den Vereinen und wird vom IZ koordiniert. Zu diesem Anlass hatte das IZ unter dem Motto „Heidelberger MSO: Wir schreiben Geschichte!“ zum Netzwerktreffen eingeladen.
Das Programm der Veranstaltung begann mit einem inspirierenden Impulsvortrag von Havva Engin, Leiterin des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, zum Thema „Migration als historische Konstante der Menschheitsgeschichte“. Sie beleuchtete die Normalität von gesellschaftlicher Diversität mit historischen Beispielen und zeigte, wie diese das kulturelle Erbe und die Gesellschaft bereichert hat. Anschließend sprach Peter Blum, Leiter des Stadtarchivs Heidelberg, über „Erinnerungskulturen der Vereinsarbeit“. Sein Vortrag unterstrich, wie wichtig es ist, die Geschichte der Vereine zu dokumentieren und aus ihr für die heutige Arbeit zu lernen.
„Wir sind überzeugt, dass das Projekt „Archiv der Zivilgesellschaft“ dazu beitragen wird, die Bereicherung unserer pluralen Gesellschaft durch Menschen mit Migrationsbiografien sichtbarer zu machen. Gemeinsam wollen wir die vielfältigen Geschichten und den wertvollen Beitrag der Menschen mit Migrationsbiografien in Heidelberg bewahren und würdigen. Mit einem Blick zurück können wir viel über unsere aktuelle Arbeit lernen und gemeinsam an einer integrativen und wertschätzenden Gesellschaft arbeiten“, so Bonka von Bredow, die Leiterin des IZ, das die MSO bei diesem Projekt unterstützen und begleiten wird.
Mehrere migrantische Vereine und Initiativen waren der Einladung gefolgt und nutzten die Gelegenheit, um sich sowohl mit den Vortragenden als auch mit anderen Teilnehmenden zu dem spannenden Thema der Erinnerungskultur auszutauschen.
Für Begeisterung und musikalische Unterhaltung sorgten die „Happy Kanak Stars“, ein transkulturelles Heidelberger Vocal Ensemble mit Liebe für türkische Pop-Klassiker.