Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Große Freude bei den Schülerinnen und Schülern von Heidelberger Schulen, die sich im vergangenen Schuljahr besonders für Nachhaltigkeit eingesetzt haben: Bei einer feierlichen Veranstaltung sind sie am Donnerstag, 11. Juli 2024, auf dem Kornmarkt von Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht ausgezeichnet worden. Die BNE-Teams von 22 Schulen haben sich selbständig und praxisorientiert im Schulalltag mit Projekten in unterschiedlichsten Bereichen mit Themen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung.
„Hinter BNE steckt der Gedanke, dass wir lernen, eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten. Wir zeichnen heute Euer vielfältiges Engagement in Sachen Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit aus“, sagte Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. „Ihr habt Energiemanager in den Klassen benannt, Bäume gepflanzt, vegetarische Tage in der Mensawoche eingeführt, eine Hip-Hop-Woche gegen Diskriminierung und Rassismus durchgeführt oder regelmäßig Fairtrade-Produkte verkauft. Diesen vorbildlichen Einsatz wollen wir würdigen und hoffen, dass Euer Vorbild auch andere animiert, selbst aktiv zu werden.“
Fast 24.000 Euro Preisgeld: Stadt lobt zusätzlich Klima-Bonus aus
Den Einsatz und die Motivation der Schulen belohnt die Stadt Heidelberg jährlich. Die höchsten Prämien – jeweils 1.000 Euro – haben im Jahr 2024 gleich 17 Schulen erhalten: Albert-Schweitzer-Schule, Bunsen-Gymnasium, Elisabeth-von-Thadden-Schule, Geschwister-Scholl-Schule, Heiligenbergschule, Hölderlin-Gymnasium, Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH), Johannes-Gutenberg-Schule, Julius-Springer-Schule, Kurpfalzschule, Landhausschule, Marie-Baum-Schule, Marie-Marcks-Schule, Mönchhofschule, St. Raphael-Schulen, Tiefburgschule und die Waldparkschule. Insgesamt schüttete das Umweltamt 23.800 Euro an Preisgeld aus.
Erstmals seit 2016 lobte das Umweltamt zusätzlich zur BNE-Prämie wieder einen Klima-Bonus für Schulen in kommunaler Trägerschaft aus, der sich anhand der CO2-Einsparung der Schulen berechnet. Dafür wurden die Energieverbräuche 2023 mit dem Durchschnitt der Jahre 2021/22 verglichen. Bei einer Einsparung über 30 Prozent erhielt die Schule einen Klima-Bonus in Höhe von 400 Euro, zwischen 21 und 30 Prozent 300 Euro, zwischen elf und 20 Prozent 200 Euro und zwischen einem und zehn Prozent 100 Euro. In Kombination mit dem Klima-Bonus erreichten mit dem Bunsen-Gymnasium und der Kurpfalzschule zwei Schulen die mögliche Höchstprämie von 1.400 Euro. In Sachen CO2-Einsparung schaffte die Gregor-Mendel-Realschule mit 51 Prozent den höchsten Wert.
Die Gesamtprämien der BNE-Teams im Überblick
• Albert-Schweitzer-Schule: 1.000 Euro
• Bunsen-Gymnasium 1.400 Euro (Klima-Bonus: 400 Euro)
• Elisabeth-von-Thadden-Schule: 1.000 Euro
• Grundschule Emmertsgrund: 500 Euro
• Geschwister-Scholl-Schule: 1.300 Euro (Klima-Bonus: 300 Euro)
• Gregor-Mendel-Realschule: 900 Euro (Klima-Bonus: 400 Euro)
• Heiligenbergschule: 1.000 Euro
• Hölderlin-Gymnasium: 1.000 Euro
• Hotelfachschule: 600 Euro (Klima-Bonus: 100 Euro)
• Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH): 1.000 Euro
• Johannes-Gutenberg-Schule: 1.000 Euro
• Julius-Springer-Schule: 1.100 Euro (Klima-Bonus: 100 Euro)
• Kurpfalzschule: 1.400 Euro (Klima-Bonus: 400 Euro)
• Landhausschule: 1.200 Euro (Klima-Bonus: 200 Euro)
• Marie-Baum-Schule: 1.200 Euro (Klima-Bonus: 200 Euro)
• Marie-Marcks-Schule: 1.300 Euro (Klima-Bonus: 300 Euro)
• Mönchhofschule: 1.100 Euro (Klima-Bonus: 100 Euro)
• Neckarschule: 1.150 Euro (Klima-Bonus: 400 Euro)
• St. Raphael-Schulen: 1.000 Euro
• Steinbachschule: 1.150 Euro (Klima-Bonus: 400 Euro)
• Tiefburgschule: 1.200 Euro (Klima-Bonus: 200 Euro)
• Waldparkschule: 1.300 Euro (Klima-Bonus: 300 Euro)
Kunst-Wettbewerb für Klimaschutz: Blaue Schuhe auf dem Kornmarkt
Neben den Prämien für die BNE Teams präsentierte Künstler Frank Schlottmann die Installation „Blue Demonstration“ und den Wettbewerb „Wir machen blau“, an dem viele Schulen teilgenommen hatten. Diese malten symbolisch für den Klimaschutz alte Schuhe blau an. Dabei steht jeder Schuh für eine persönliche Klimaschutzmaßnahme. Die blauen Schuhe wurden während der Prämierungsfeier auf dem Kornmarkt ausgestellt. Beim Wettbewerb konnten Schulen zwei Preise gewinnen, die jeweils mit 1.000 Euro dotiert waren. Den Preis für die höchste CO2-Einsparung und die meisten angemalten Schuhe gewann das Bunsen-Gymnasium. Beim Kreativpreis waren Schulen aufgerufen, die blauen Schuhe in einem kurzen Videoclip zu präsentieren. Die Jury um Bürgermeister Schmidt-Lamontain, Künstler Schlottmann und Mario Urlaß, Professor für Kunst und Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, kürte den Beitrag der Albert-Schweitzer-Schule zum Sieger des Kreativpreises.
Prämiensystem zur Belohnung der jährlichen Aktivitäten
Schon vor über 20 Jahren hat das Umweltamt der Stadt Heidelberg ein Prämiensystem eingeführt, um die Aktivitäten der BNE-Teams zu belohnen. Die Stadt bietet den teilnehmenden Schulen unter anderem Erfahrungsaustausch und Fortbildungen, Informationen über weitere Bildungsangebote und Veranstaltungen sowie die jährlichen Prämien. Für deren Berechnung wird das Engagement der Schulen anhand eines Fragebogens über durchgeführte Aktivitäten ausgewertet. Die Preisgelder stehen den Schulen anschließend zur freien Verfügung.
Alles, was heute getan wird, hat Auswirkungen auf morgen
Das thematische Spektrum der BNE-Teams, die viele Jahre fürs Energiesparen an Schulen standen, wurde in den vergangenen Jahren sukzessive in Richtung einer umfassenden Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgeweitet. BNE bedeutet zu lernen, dass alles, was heute getan wird, Auswirkungen auf morgen hat. Verantwortungsvoller Konsum, sparsamer Ressourcenverbrauch und ein respektvoller Umgang miteinander sind maßgeblich dafür, dass die Erde lebenswert bleibt. Kinder und Jugendliche erhalten mit den BNE-Teams fest im Schulalltag integriert die Möglichkeit, sich mit Themen der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Seit dem Schuljahr 2016/17 ist Bildung für nachhaltige Entwicklung außerdem als eine von sechs Leitperspektiven in den Bildungsplan für baden-württembergische Schulen aufgenommen. Heidelberg ist eine von 50 Modellkommunen, die BNE innerhalb der ganzen Stadt verankern und sichtbarer machen wollen. Hierzu hat Oberbürgermeister Eckart Würzner im Oktober 2021 eine Zielvereinbarung mit dem BNE-Kompetenzzentrum unterzeichnet.