Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
• Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz fordert vor dem Treffen von Bundeskanzler Scholz mit den Regierungschefs der Länder eine Einigung über eine verpflichtende Elementarversicherung
• Ziel muss sein, die Menschen vor dem finanziellen Ruin zu bewahren und den gesellschaftlichen Frieden zu schützen.
(VZ-RLP / 17.06.2024) Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz fordert Bundeskanzler Olaf Scholz auf, sich bei seinem Treffen mit den Bundesländern am 20. Juni für die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung nach französischem Vorbild einzusetzen. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen ist eine solche Versicherung unerlässlich, um alle Bürger:innen gegen die finanziellen Folgen von Hochwasser und anderen extremen Wetterereignissen abzusichern.
Die verheerenden Flutkatastrophen der letzten drei Jahre, beginnend im Ahrtal 2021 und erst vor wenigen Wochen an Saar und Donau, haben die Dringlichkeit von präventiven Maßnahmen und einer besseren Absicherung deutlich gemacht. Der Klimawandel verstärkt diese Trends, und es ist absehbar, dass solche Katastrophen in Zukunft häufiger auftreten werden.
Eine obligatorische Elementarschadenversicherung, wie sie in Frankreich erfolgreich praktiziert wird, könnte umfassenden Schutz bieten. In Frankreich wird diese Versicherung durch eine geringe Prämie in der Hausrat- oder Gebäudeversicherung finanziert. Dies stellt sicher, dass im Katastrophenfall schnelle und gerechte Hilfe geleistet wird. Eine solche Versicherung würde die finanzielle Last auf eine breitere Basis verteilen und verhindern, dass Betroffene auf sich allein gestellt sind.
„Die vielen Flutkatastrophen in Rheinland-Pfalz und nun in Baden-Württemberg und Bayern haben uns schmerzhaft vor Augen geführt, dass wir besser auf solche Ereignisse vorbereitet sein müssen“, sagt Heike Troue, Vorständin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Eine obligatorische Elementarschadenversicherung ist ein notwendiger Schritt, um Menschen effektiv zu unterstützen und die Solidarität innerhalb der Gesellschaft zu stärken. Wir appellieren an Bundeskanzler Scholz, bei seinem Treffen mit den Bundesländern diese wichtige Maßnahme zu unterstützen.“
Neben dem Leid der Menschen belasten wiederkehrende Naturkatastrophen die öffentlichen Finanzen erheblich, da immense Steuermittel für Soforthilfen und Wiederaufbau aufgewendet werden müssen. Diese Mittel fehlen an anderer Stelle oder könnten für die Hochwasserprävention eingesetzt werden. Eine obligatorische Elementarschadenversicherung könnte diese Lücke schließen, indem sie sicherstellt, dass Betroffene besser abgesichert sind und die finanziellen Lasten besser verteilt werden.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ruft die politischen Entscheidungsträger dazu auf, die Notwendigkeit dieser Maßnahme zu erkennen und entsprechend zu handeln. Nur durch eine verpflichtende Elementarschadenversicherung können wir sicherstellen, dass alle Bürger:innen in Deutschland umfassend und gerecht geschützt sind.
VZ-RLP