Heppenheim / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Am 14. Februar 1224 wurde die Centgerichtsstätte auf dem Landberg erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1821 war der Hügel Tagungsort des Cent- bzw. Landgerichts Starkenburg, das im Raum des heutigen Kreises Bergstraße die Strafgerichtsbarkeit ausübte. Er ist ein markantes Naturdenkmal und eine der ältesten Gerichtsstätten Südhessens.
Die Stadt Heppenheim, der Heppenheimer Geschichtsverein e.V. und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald laden am Samstag, den 17. Februar 2024, um 14:30 Uhr zu einer öffentlichen Veranstaltung anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der Centgerichtsstätte am Landberg ein. Die Veranstaltung findet vor Ort am Landberg oberhalb der B3 statt. Die Zuwegung ist über einen Pfad nahe der Vinothek der Domäne Bergstraße im „Rebmuttergarten“ möglich.
Nach einer kurzen Begrüßung wird die neue Geopunkt-Tafel „Das Centgericht auf dem Landberg bei Heppenheim“ vorgestellt. Der Geopunkt ersetzt eine ursprünglich vom Verkehrs- und Heimatverein Heppenheim aufgestellte Informationstafel.
Im Anschluss erläutert Prof. Dr. Karl Härter vom Heppenheimer Geschichtsverein die historische Bedeutung des Landbergs als Kulturdenkmal und älteste Gerichtsstätte des Kreises Bergstraße. Mitglieder des Geschichtsvereins und Gästeführerinnen und Gästeführer spielen außerdem Szenen aus der Gerichtssitzung: Der letzte Endliche Rechtstag des Centgerichts auf dem Landberg: Verfahren und Hinrichtung des Niklas Dörsam am 6. Dezember 1799.
Als weitere Veranstaltung zum Jubiläum „800 Jahre Centgericht auf dem Landberg“ findet am 28. April 2024, um 11:00 Uhr, eine Jubiläums-Galgenwanderung mit Prof. Dr. Karl Härter statt. Die ca. dreistündige Führung, ab dem Heppenheimer Rathaus, zeigt alle historischen Stätten der vormodernen Strafjustiz, die zum Centgericht auf dem Landberg gehörten, und endet am ehemaligen Hinrichtungsplatz auf der Gemarkungsgrenze von Heppenheim und Bensheim.