Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/Theater und Orchester Heidelberg) – Die Oper »Death in Venice« von Benjamin Britten und Myfanwy Piper, die 1963 nach der Novelle von Thomas Mann beim Aldeburgh-Festival uraufgeführt wurde, feiert am Freitag, den 26. Januar 2024, um 19:30 Uhr im Marguerre-Saal ihre Heidelberger Premiere. Die musikalische Leitung der Musiktheaterpremiere übernimmt Dietger Holm, der in der Spielzeit 2023/24 kommissarischer Generalmusikdirektor des Theaters und Orchesters Heidelberg ist. Inszeniert wird »Death in Venice« von der Musiktheaterregisseurin Magdalena Fuchsberger. Im Anschluss an die Vorstellung findet eine Premierenfeier statt. Am Samstag, den 20. Januar 2024, um 12:00 Uhr wird für besonders interessierte Besucher*innen außerdem eine Einführungsmatinee zum Stück angeboten.
Brittens letzte Oper über Schönheit, Tod und das Scheitern eines Künstlers
Der verwitwete Dichter Aschenbach widmet sich dem Schreiben stets mit eiserner Disziplin. Eine Reise nach Venedig soll dem erschöpften Autor neue Kraft und neue Inspiration verschaffen. Doch das malerische Venedig hält eine unerwartete Wendung für ihn bereit – eine verbotene Liebe zu dem jungen Tadzio. Diese verborgenen und unerfüllbaren Gefühle nagen an Aschenbach und bringen sein ganzes Leben, insbesondere aber sein künstlerisches Wirken durcheinander.
Anstatt die traurige Geschichte eines alternden Mannes zu erzählen, der sich nach Jugend und verbotener Liebe sehnt, schufen Benjamin Britten und seine langjährige Librettistin Myfanwy Piper in ihrer letzten Oper ein eindrucksvolles Porträt der menschlichen Natur und ihrer vielschichtigen Gefühle. Sie fragten sich, wie Kunst entsteht und wie sie von Intellekt, Handwerk und Emotionen beeinflusst wird. Brittens Musik spiegelt diese Fragen wider und nimmt die Zuhörenden mit auf eine emotionale Reise, die sie berührt und erschüttert. Britten schuf dafür eine tief bewegende Musik, die Traumbilder und Gefühlsschwankungen wiedergibt und das Innerste des Publikums angreift und aufwühlt.
Fokus auf die kammerspielartigen Züge
Regisseurin Magdalena Fuchsberger begeisterte in Heidelberg bereits mit der Inszenierung der Oper »Gerade sein und Mensch werden: Sophie Scholl« in der Spielzeit 2021/22. Für »Death in Venice« kehrt sie nun zurück. Sie setzt ihren inszenatorischen Fokus auf den kammerspielartigen Charakter des Werks und seines Protagonisten. So bricht Venedig, seine Urlauber und Touristen gleichsam als eine Phantasmagorie in das enge, einsame, zurückgezogene Leben des Dichters Gustav von Aschenbach.
In der Heidelberger Inszenierung übernimmt Ks. Winfrid Mikus die Rolle des Gustav von Aschenbach. Der Reisende wird von James Homann dargestellt und Franko Klisović ist als die Stimme Apollos zu erleben. Zu hören sind außerdem die Solistinnen und Solisten des Opernchors des Theaters und Orchesters Heidelberg. Es spielt das Philharmonische Orchester Heidelberg. Die Darsteller*innen und Statist*innen des Theaters und Orchesters Heidelberg sind in einem Bühnenbild und in Kostümen von Monika Biegler zu sehen.
Weitere Informationen sowie Karten unter www.theaterheidelberg.de oder an der Theaterkasse, Theaterstraße 10; 06221 / 58 20 000; tickets@theater.heidelberg.de.