Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Mindestlohn war ein stark umstrittenes Thema als er im Jahr 2015 eingeführt wurde. Groß war die Forderung nach ihm auf der einen Seite und ebenso groß war auf der anderen Seite die Angst, dass er für kleine Unternehmen nicht tragbar sein würde. Die Befürchtungen haben sich bis heute nicht bewahrheitet und es zeigt sich, dass eine Pleitewelle ausgeblieben ist. Seit der Einführung ist der Mindestlohn schrittweise immer wieder angehoben worden, doch noch immer ist das Niveau nicht erreicht, das von vielen Menschen in der Politik und Gesellschaft gefordert wird.
So werden wir eine gerechtere Gesellschaft
Neben der Profitmaximierung hat die Wirtschaft unumstritten auch die Verantwortung, bestmöglich für eine gerechtere Gesellschaft zu sorgen. Dies kann gelingen, wenn die Menschen, die als Mitarbeiter einen so wichtigen Beitrag leisten, auch entsprechend entlohnt werden. Hier kann und darf es nicht nur der Anspruch sein, die lebensnotwendigen Bedürfnisse zu erfüllen. Vielmehr muss ein Gehalt gezahlt werden, das wahre gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Erlebnis ermöglicht. Eine gerechtere Gesellschaft ist dann möglich, wenn sich die Menschen, die einen so wichtigen Anteil leisten, auch entsprechend entlohnt sind und die notwendige sowie gerechtfertigte Wertschätzung erleben. Um den Begriff Wertschätzung geht es immer wieder, wenn auch die Rede vom Mindestlohn ist. Experten in Sachen Mindestlohn geben an, dass die Wertschätzung in Form von Anerkennung sogar noch wichtiger ist als der monetäre Aspekt. Natürlich reicht es aber am Ende nicht aus, immer wieder zu betonen, wie wichtig die Arbeit der Kassiererinnen und Krankenschwestern ist. Am Ende muss sich diese Form der Wertschätzung immer auch auf dem Lohnzettel niederschlagen. Nur so ist es möglich, tatsächlich aufzuzeigen, dass man als Arbeitgeber auch bereit ist, tiefer in die Tasche zu greifen. Der wahre Wert von guten Mitarbeitern ist schließlich weitaus höher als es so mancher denkt.
Menschen, die einen enormen Anteil leisten, verdienen mehr Anerkennung
Der enorme Anteil an unserer Gesellschaft, der von einigen Berufsgruppen geleistet wird, verdient eine Menge Anerkennung. In Zeiten der Corona Pandemie hat man beispielsweise gesehen, wie wichtig die Menschen sind, die Tag für Tag im Krankenhaus und in den Arztpraxen ihren Dienst tun und für uns da sind. Doch neben Lobhudelei und Anerkennung gab es am Ende doch wenige nachhaltige Veränderungen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Unzufriedenheit bei diesen Menschen, die so wichtig für unsere Gesellschaft sind, weiter steigt. So steht die gesamte Gesellschaft in der Pflicht, hier endlich für Verbesserungen zu sorgen. Während es in manchen Bereichen um bessere Arbeitsbedingungen geht, sind es an anderer Stelle die Löhne, die dringend angepasst werden. Neben dem Mindestlohn sind auch Löhne derer zu überdenken, die zwar knapp über ihm liegen, aber dennoch zu wenig für ihren Job verdienen.
Lebenschancen erhöhen und prekäre Beschäftigungen beseitigen
Wie können wir es schaffen, die Lebenschancen für viele Menschen in unserer Gesellschaft merklich zu erhöhen? Bei dieser Frage führt nach wie vor kein Weg am Thema Geld vorbei. So sind private Unternehmer gezwungen, weitere Schritte auf die Beschäftigten zu zu machen und am Ende eine größere Zufriedenheit zu schaffen. Gleiches gilt jedoch auch für den Staat und die Länder, die nicht immer ihrer Vorbildfunktion als Arbeitgeber nachkommen und ebenfalls teilweise nur kärglich bezahlen.