Hockenheim / Metropolregion Rhein-Neckar
(hinten links) Reiner Lenz vom Fachbereich Bauen und Wohnen so-wie Hasan Tanrikut (vorne links), Patrick Feyl und Shpjtim Ferati vom exter-nen Dienstleister bei der Überprüfung der Köder. (Stadtverwaltung Hockenheim)
Bei strahlendem Frühlingswetter herrscht nicht nur auf den Hockenheimer Straßen ein reges Treiben. Gut verborgen vor unserer aller Augen, tummeln sich unter den Hockenheimer Straßen kleine pelzige Bewohner: Ratten. Jeder ist aufgefordert, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die weitere Ansiedlung der Vierbeiner vorzubeugen. Auch die Stadtverwaltung Hockenheim ergreift aktiv Maßnahmen, um den Ratten „auf das Fell“ zu rücken.
Noch immer verbreiten wildlebende Ratten gefährliche Krankheiten. Sie können rund 120 Infektionskrankheiten übertragen, darunter gefährliche wie Ruhr oder Cholera. „Ratten sind intelligente und soziale Tiere, aber für uns Menschen nicht ungefährlich“, weiß Reiner Lenz, der in der Abteilung Tiefbau der Stadtverwaltung Hockenheim arbeitet und unter anderem für die Rattenbekämpfung zuständig ist. Die kleinen Nager siedeln sich bevorzugt im Hauptsammler in der Kanalisation der Straße an und nisten sich dann in den Seitenarmen ein, die zu den jeweiligen Hausanschlüssen führen. Dafür bieten sich Kanalrohre an. Eine der Folgen davon sind auch Straßen- und Gehwegschäden. So kann der Gehweg beispielsweise etwas absacken, wenn es sich Ratten an dieser Stelle mit einem Nest gemütlich gemacht haben.
Die Population der kleinen Nagetiere wächst zum Teil rasant. So bringt eine weibliche Wanderratte in einem Jahr rein rechnerisch rund 1950 Kin-der und Kindeskinder hervor. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bekämpft die Stadtverwaltung Hockenheim Ratten mit Hilfe eines externen Dienstleisters in verschiedenen Bereichen der Stadt. Hierbei wird nicht nur großen Wert auf die Wirksamkeit der Maßnahme gelegt, sondern auch auf den Schutz der Umwelt. Um sicherzustellen, dass der in Kanalisationsschächten angebrachte Köder seine Inhaltsstoffe nicht in den Wasserkreislauf abgibt, arbeite der Dienstleister mit einer patentierten Köderschutzbox. Eine Rückstauklappe verhindert hierbei, dass Wasser bei steigendem Wasserpegels in die Box eindringen kann. Die abdichtende Klappe öffnet sich erst wieder, wenn das Wasser zurückgeht und macht so den Eingang für die Ratten frei. „Die Köder werden gebietsweise angebracht. Je Gebiet werden rund 30 Schächte belegt. Welche Gebiete wir ansteuern ist unter anderem von der Anzahl der Rattenmeldungen abhängig“, erläutert Reiner Lenz.
Die Bemühungen der Stadtverwaltung Hockenheim alleine reichen aber nicht aus. „Ratten sind in allen Städten eine Besorgnis. Wir können dieses Thema nicht alleine bewältigen“, sagt Reiner Lenz. Dafür benötige die Stadtverwaltung Hockenheim auch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. „Einfache Vorkehrungen im privaten Bereich reichen oft schon aus, um das Risiko eines Rattenbefalls erheblich zu verringern. Daher appellieren wir eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, diese Vorkehrungen zu beachten und damit bei der Rattenbekämpfung mitzuwirken“, hofft Lenz.
Was tun gegen Rattenbefall?
Folgende einfache präventive Maßnahmen können der Verbreitung von Ratten entgegenwirken:
• Gräben auf dem Grundstück sauber halten, keine (Tier-) Nahrung offen lagern oder auf den Komposthaufen werfen und Pflanzkübel nicht so aufstellen, dass sie zu Inseln für Ratten werden können.
• Mülleimerdeckel geschlossen halten und den Abfall in die Mülleimer werfen, nicht daneben.
• Gelbe Säcke so lagern, dass Ratten sie nicht erreichen können, bei-spielswiese in geschlossenen Räumen.
• Biotonnen und Komposter regelmäßig auf Rattenbefall prüfen.
• Haus-, Wohnungs- und Kellertüren sowie –Schächte dicht verschließen und sauber halten. Um keine Unterschlupfmöglichkeiten für Ratten zu bieten, sollen (Neben-) Gebäude aufgeräumt und von Müll befreit sein.
Quelle: Stadtverwaltung Hockenheim / Stadtwerke Hockenheim