Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/SRH Schulen GmbH) – Offener Brief zur Teilnahme am Stadtradeln mit der Sonderkategorie Schulradeln BW an: Die Initiative RadKULTUR des Ministeriums für Verkehr BW, die Nahverkehr- gesellschaft BW, das Verkehrsministerium BW, das Kultusministerium BW,das Innenministerium BW, die Stadt Neckargemünd, das Netzwerk
Klimabündnis und das Program MOVERS – Aktiv zur Schule
Wortlaut: Sehr geehrte Initiator:innen des Stadtradelns und des damit verbundenen Schulradelwettbewerbsin Baden-Württemberg, als SRH Schulen GmbH sehen wir die Idee des Stadtradelns und des damit verbundenen Schul-radelwettbewerbs als eine wunderbare Initiative im Sinne des Klimaschutzes. Der sportliche Wettbewerb ist ein guter Anreiz, noch mehr Fahrrad zu fahren, um CO2 einzusparen.Bereits im vergangenen Jahr hatten wir bei den Initiatoren des Stadtradelns angefragt, ob die gefahrenen Kilometer von körperlich motorisch eingeschränkten Schüler:innen, die sie zum Beispiel mit ihren Rollstühlen zurückgelegt haben, für das Stadtradeln gezählt werden dürfen. Dies wurde verneint mit der Begründung, dass auch nicht die gefahrenen Strecken von Segways, Tretrollern etc. gezählt werden. Man versprach, sich um das Anliegen zu kümmern. Doch auch dieses Jahrwurde uns mitgeteilt, dass die zurückgelegten Kilometer in Rollstühlen nicht gewertet werden können und man sich des Themas annehmen wird. Diese erneute Absage zeigt, dass bei der Kampagne die Themen Teilhabe und gesellschaftliche Inklusion nicht relevant zu sein scheinen, jedenfalls bisher nicht angegangen worden sind. Sehr bedauerlich ist es, dass körperlich motorisch eingeschränkte Schülerinnen und Schüler durch das Raster des Wettbewerbs fallen. Nicht nur unsere Schüler des SBBZs, auch andere eingeschränkte Schüler an Regelschulen werden ausgeschlossen. Rollstuhlfahrende mit Segwayfahrenden gleichzustellen, ist mehr als fragwürdig. Ein Rollstuhl ist ein notwendiges Hilfsmittel zur Fortbewegung. Ein Segway o. ä. dient lediglich dem schnelleren Vorankommen.
Die Schüler:innen möchten sich am Stadtradeln und am Schulradelwettbewerb beteiligen. Sie sind
hoch motiviert, Strecken mit dem Rollstuhl anstelle mit dem Taxi oder dem Bus zurückzulegen.
Nachhaltigkeit und Ressourceneinsparungen sind sehr relevante Themen für die Schüler:innen und
dafür möchten sie ihren Beitrag leisten. Unter den aktuellen Bedingungen ist es körperlich motorisch eingeschränkten Menschen nicht möglich, am Stadtradeln und am Schulradelwettbewerb teilzunehmen. Dies stellt keinen fairen Wettbewerb dar.
Mit diesem offenen Brief möchten wir auf dieses für unsere Gesellschaft so relevante Thema der
Teilhabe und Inklusion aufmerksam machen, denn dies geht uns alle etwas an!
Dr. Tobias Böcker Thomas Bohnert
Geschäftsführer Schulleiter
SRH Schulen GmbH
Tomas Bohnert
Schulleiter
SRH Stephen-Hawking-Schule
Ayse Mutlu
stellv. Schülersprecherin
SRH Stephen-Hawking-Schule
Christoph Klingele
stellv. Schulleiter
SRH Stephen-Hawking-Schule