Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar.Ein Sprichwort sagt: die Hoffnung stirbt zuletzt. Bei all den vielen negativen Nachrichten zur Kaufhof-Insolvenz in den letzten Wochen und Monaten hatten der Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger und der Landtagsabgeordnete Michael Wagner (beide CDU) die Hoffnung nie aufgegeben.
Deshalb nicht, weil der Essener Konzern auf den gemeinsamen Brief der beiden Abgeordneten vom 01. November 2022 an die Konzernspitze, den sie unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Insolvenzverfahrens verfasst und mit einem Gesprächsangebot verbunden hatten, geantwortet hat.
In dem Brief hatten sich die beiden Abgeordneten mit dem eindringlichen Appell an die Konzernspitze gewandt, die Speyerer Filiale nicht zu schließen. Mit der Schließung würden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz und Speyer einen Ankermieter mit überdurchschnittlicher Anziehungskraft auf Kunden verlieren, so die beiden Abgeordneten. Zentral gelegen, gehöre GALERIA (Kaufhof) seit Jahrzehnten zu Speyer und fungiere dabei als Magnetbetrieb. Speyer sei ohne GALERIA (Kaufhof) nicht denkbar. Im Einzugsbereich von 30 km gebe es nur einen weiteren Standort in Mannheim.
Die Abgeordneten verwiesen auch darauf, dass sich das Einkaufsverhalten der Kunden aus dem unmittelbar benachbarten Land Baden-Württemberg in den zurückliegenden Jahren geändert habe. Orientierte man sich früher beim Einkauf mehr in Richtung Heidelberg/Mannheim, so steuere man heute in der Regel Speyer an. Dies bezeuge auch eine IHK-Standort-Umfrage aus dem Jahr 2018. Dabei schneide Speyer mit der Durchschnittsnote 2,4 neben Landau am besten ab. Besonders gut werden Lage, Verkehrsanbindung und die „weichen“ Standortfaktoren mit den Top-Noten bei Attraktivität der Innenstadt und Lebensqualität (je 1,8) beurteilt. Auch nach der neuesten IHK-Erhebung seien die Unternehmer aus Speyer von ihrem Standort ziemlich überzeugt. Beim Image der Städte bewerte die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer die Speyerer Außenwirkung mit der Note 2,7 als gut. Speyer schneide damit weit besser ab als vergleichbare Städte im regionalen Umfeld. Die Abgeordneten baten darum, diese Faktoren in die Überlegungen zum Schutzschirmverfahren einfließen zu lassen. Ferner boten Wagner und Steiniger an, jederzeit zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung zu stehen.
Zu einem 45-minütigen Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden von Galeria Kaufhof, Herrn Miguel Müllenbach, kam es dann am 29. Dezember 2022. Nach dem konstruktiven Gespräch hatten Johannes Steiniger und Michael Wagner ein positives Gefühl für den Erhalt des Standorts in Speyer. Die Hoffnung, die die Abgeordneten aus diesem Gespräch mitgenommen haben, hat nicht getrogen. Unbedingt zu nennen auch die Kundgebung der Gewerkschaft am 28. Dezember vor dem Kaufhof und das Engagement von vielen Menschen, die sich für den Erhalt des Standorts eingebracht haben. Engagement und Solidarität zeigen Wirkung. Steiniger und Wagner freuen sich besonders für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien. Die Zeit der Unsicherheit ist vorbei.
Quelle CDU Speyer