Bensheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Kunstfreunde Bensheim: Konzert mit Sharon Kam, Julian Steckel und Enrico Pace am 4. März im Parktheater
Die Klarinette steht beim nächsten Konzert der Kunstfreunde Bensheim im Rampenlicht – flankiert von Cello und Klavier. Am 4. März sind Sharom Kam, Julian Steckel und Enrico Pace zu Gast im Bensheimer Parktheater, im Gepäck ein Programm mit fünf Werken großer Komponisten – von Beethoven bis Webern.
Die Klarinettistin Sharom Kam, geboren in Haifa, ist schon zweimal in der Kammermusikreihe der Kunstfreunde aufgetreten – zuletzt im Jahr 2011. Seit über 20 Jahren gehört sie zu den weltweit führenden Klarinettistinnen und arbeitet mit den bedeutendsten Orchestern in den USA, Europa und Japan. Als begeisterte Kammermusikerin arbeitet Sharon Kam mit Künstlerfreunden wie Julian Steckel, Christian Tetzlaff, Enrico Pace, Daniel Müller-Schott, Leif Ove Andsnes, Carolin Widmann und dem Jerusalem Quartett zusammen. Sie ist regelmäßiger Gast bei Festivals wie Schleswig-Holstein, Heimbach, Rheingau, Risør, Cork, Verbier, der Schubertiade und in Delft. Ihr Engagement für zeitgenössische Musik lässt sich an zahlreichen Uraufführungen ablesen, darunter Krzysztof Pendereckis Klarinettenkonzert und Quartett sowie Klarinettenkonzerte von Herbert Willi (Salzburger Festspiele), Iván Erőd und Peter Ruzicka (Donaueschingen). Zu den Höhepunkten in der Spielzeit 2022/23 gehören unter anderem Konzerte mit dem Sinfonia Varsovia Orchester, dem Orchestre à vent de la Musique de l’Air und dem hr-Sinfonieorchester. Durch ihre zahlreichen Aufnahmen hat Sharon Kam bewiesen, dass sie in der Klassik bis zur Moderne und auch im Jazz zu Hause ist. Sie wurde bereits zweimal mit dem Echo Klassik als „Instrumentalistin des Jahres“ ausgezeichnet: 1998 für ihre Weber-Aufnahme mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Kurt Masur und im Jahr 2006 für ihre CD mit dem MDR Sinfonieorchester. Die Aufnahme „American Classics“ mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung ihres Ehemannes Gregor Bühl wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Auch Julian Steckel ist in Bensheim ein „alter Bekannter“, er gastierte in zwei anderen Formationen bereits 2015 und 2019 im Parktheater. Nach dem Gewinn des ARD-Musikwettbewerbs 2010 begann seine Solokarriere. Er arbeitete unter anderem mit den namhaftesten Dirigenten, im Bereich der Kammermusik gehören und gehörten Janine Jansen, Christian Tetzlaff, Antje Weithaas, Renaud Capuçon, Veronika Eberle, Vilde Frang, Sharon Kam, Antoine Tamestit, Elisabeth Leonskaja, Paul Rivinius, Denis Kozhukhin und die Quartette Modigliani, Armida und Ébène zu seinen Partnern. Julian Steckel studierte bei Ulrich Voss, bei Gustav Rivinius, Boris Pergamenschikow, Heinrich Schiff und Antje Weithaas. Heute unterrichtet er selbst, als Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater München.
Der italienische Pianist Enrico Pace wurde in Rimini geboren. Er studierte bei Franco Scala, zunächst am Rossini-Konservatorium in Pesaro, später dann an der Accademia Pianistica Incontri col Maestro in Imola. Im Jahr 1989 gewann Enrico Pace den Ersten Preis beim Internationalen Franz-Liszt-Klavierwettbewerb in Utrecht. Seitdem gibt er zahlreiche Konzerte in ganz Europa und konzertiert mit so wichtigen Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem London Symphony Orchestra, der Niederländischen Radiophilharmonie, den Münchner Philharmonikern, den Sinfonieorchestern von Melbourne und Sydney und vielen anderen. Neben seiner Arbeit mit Orchestern pflegt und liebt Enrico Pace auch die Kammermusik sehr.
Das Konzert in Bensheim startet mit einem „Gassenhauer“: Beethovens Klaviertrio B-Dur op. 11 (für Klarinette, Cello und Klavier) – auch Gassenhauer-Trio genannt. Das Finalthema des 1798 entstandenen Werks stammt vom in dieser Zeit populärsten Wiener Opernkomponisten Joseph Weigl. Weiter geht es mit zwei Werken aus dem 20. Jahrhunderts: Anton Weberns „Drei kleine Stücke für Violoncello und Klavier op. 11“ sind im Jahr 1914, wenige Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, entstanden. Das „Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier“ komponierte der Italiener Nino Rota im Jahr 1973. Nach der Pause geht es weiter mit Alban Bergs Vier Stücken für Klarinette und Klavier op. 5. Wie Webern schuf er einen Beitrag zur musikalischen Aphoristik des frühen 20. Jahrhunderts – mit 59 auf vier Stücke aufgeteilten Takten. Den Abschluss macht Johannes Brahms‘ Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-Moll op. 114, das in den 1890er Jahren entstanden ist.
Die Kunstfreunde Bensheim laden auch diesmal wieder vor dem Konzert ab 19 Uhr zu einer Einführung mit Hans Hachmann ins Foyer des Parktheaters ein. Der Musikexperte wird im Gespräch mit den Künstlern das Programm des Abends erläutern.
Karten im Vorverkauf unter www.kunstfreunde-bensheim.de oder bei bekannten Vorverkaufsstellen. Die Abendkasse öffnet um 18.45 Uhr.
Quelle: Kunstfreunde Bensheim e.V.