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Mannheim – IHK Rhein-Neckar: Ausbildungsbilanz: „Aufholprozess nach Coronatief läuft erfolgreich“

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar, 5. Januar 2023. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar 3.689 neue Ausbildungsverhältnisse. Das ist ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese positive Entwicklung umfasst sowohl die kaufmännischen (2.387; +4,5 %) als auch die gewerblich-technischen Berufe (1.302; +3,9 %). „Das Ausbildungsjahr 2021 war noch sehr stark durch Corona geprägt. Ausbildungsbetriebe und potenzielle Azubis fanden durch die Pandemie nur schwer zueinander. Gleichzeitig stellte die Pandemie und ihre Bekämpfung viele Unternehmen vor existenzielle Herausforderungen, was die Ausbildungsbereitschaft vermindert hatte. Der Anstieg 2022 zeigt, dass wir beim Thema Ausbildung das Coronatief hinter uns gelassen haben und der Aufholprozess erfolgreich läuft“, bilanziert IHK-Präsident Manfred Schnabel. Im Vergleich zu 2019 begannen weniger junge Menschen eine Ausbildung (-534; -12,9 %). Dieser Befund gilt stärker für die kaufmännischen Berufe (-402; -14,4 %) als für die gewerblich-technischen Berufe (-132; -9,2 %).

Der Aufholprozess hätte noch deutlich kräftiger ausfallen können, wenn die Nachfrage der Schulabgänger stärker gewesen wäre. So blieben im IHK-Bezirk laut Angaben der Arbeitsagenturen zum Start des aktuellen Ausbildungsjahres 777 Lehrstellen unbesetzt. Da nicht alle Unternehmen ihre offenen Ausbildungsplätze den Arbeitsagenturen melden, fällt die tatsächliche Lücke noch größer aus. „Gründe für die mangelnde Nachfrage sind teilweise demografische Effekte, vor allem aber die in der Corona-Zeit nur unzureichend funktionierende Berufsorientierung. Insbesondere Praktika sowie ‚Tage der Berufsorientierung‘ an Schulen oder Ausbildungsmessen sind wichtig, damit Jugendliche mit der Berufswelt sowie Unternehmen in Kontakt kommen können. So lernen sie niederschwellig, welch hervorragender Einstieg ins Berufsleben mit einer dualen Ausbildung möglich ist und wie gut die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten sind“, sagt der IHK-Präsident. 2022 sei die Berufsorientierung zwar wieder angelaufen, sie habe jedoch nicht alle Jugendlichen in der gewohnten Quantität und Qualität erreicht.

Eine positive Abweichung vom Trend gibt es in Mannheim: Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im gewerblich-technischen Bereich liegt im Vorkrisenvergleich mit 1,3 Prozent leicht im positiven Bereich (insgesamt: -9,2 %), im Vergleich zum Vorjahr deutlich (+12,3 %).

Gegen den allgemeinen Trend im IHK-Bezirk ist die Entwicklung im Neckar-Odenwald-Kreis: Die Gesamtzahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse sank hier auch im Vorjahresvergleich um 4,1 Prozent auf insgesamt 426. Im Vergleich zu 2019 liegt das Minus bei -22,7 Prozent. Auffällig ist, dass der Einbruch im Wesentlichen durch die gewerblich-technischen Berufe bedingt ist. Das Minus zum Vorjahr beträgt 18,9 Prozent, zum Vorkrisenniveau sogar 33,7 Prozent. Die kaufmännischen Berufe hingegen konnten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erholen (+12,3 %), der Rückgang zu vor der Krise liegt im Durchschnitt annähernd im Durchschnitt des IHK-Bezirks (-10,9 %). „Die Entwicklung im Neckar-Odenwald-Kreis erklärt sich ein Stück weit durch ein sehr starkes Ausbildungsjahr 2019. Gleichzeitig sind die Probleme mit ausbleibenden Bewerbungen dort besonders ausgeprägt. Uns berichten Ausbildungsbetriebe, dass sie keine einzige Bewerbung erhalten haben“, sagt Schnabel.

Die Entwicklungen in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis (RNK) entsprechen in der Tendenz der Gesamtentwicklung. Allerdings: Während in Heidelberg die Zahlen im Vorjahres- und im Vorkrisenvergleich jeweils überdurchschnittlich ausfallen, fällt das Wachstum im RNK mit 1,6 Prozent im Vorjahresvergleich nur verhalten aus. Gleichzeitig markiert das Gesamtminus im Vorkrisenvergleich mit 9,7 Prozent den geringsten Rückgang aller Gebietskörperschaften.

„Um die duale Ausbildung dauerhaft zu sichern und zu stärken, brauchen wir Rückenwind von der Politik“, so der IHK-Präsident abschließend. So sollten insbesondere Defizite beim baulichen Zustand und der Ausstattung der Berufsschulen beseitigt werden und Betriebe, die angesichts des Fachkräftemangels verstärkt in Ausbildung investieren, steuerlich entlastet werden.

Tabelle: Neueingetragene Ausbildungsverhältnisse nach Beruf und Region sowie gesamt

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