Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Das soziale Miteinander fördern, Heidelbergs große Innovationskraft stärken und damit den Klimawandel meistern – an diesen drei großen Aufgaben will Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner die Arbeit in seiner dritten Amtszeit ausrichten. Nach seiner Wiederwahl im November ist Prof. Würzner nun am Dienstag, 20. Dezember, für weitere acht Jahre als Oberbürgermeister
der Stadt Heidelberg verpflichtet worden. Bei einer Sondersitzung des Gemeinderats erhielt der alte und neue Stadtchef aus den Händen von Stadträtin Prof. Dr. Anke Schuster die Amtskette. Die Präsidentin des Regierungsbezirks Karlsruhe, Sylvia Felder, würdigte seine bisherigen 16 Jahre im Amt und wünschte viel Erfolg für
die kommenden acht. Bei einem anschließenden Festakt im Theater Heidelberg führte Intendant
Holger Schultze durch ein vielfältiges Programm, das die ganze Breite einer engagierten
Stadtgesellschaft widerspiegelte. „Ich freue mich noch genauso wie am ersten Tag, dass ich diese fantastische Stadt, unser wunderschönes Heidelberg, gemeinsam mit vielen Menschen gestalten darf. Es ist einfach
großartig, für die international wohl bekannteste und romantischste Stadt Deutschlands mit die
Verantwortung tragen zu dürfen. Ich bin überglücklich und dankbar für das in mich gesetzte
Vertrauen“, sagte Prof. Dr. Eckart Würzner in seiner Ansprache.
Regierungspräsidentin Sylvia Felder sagte: „Es braucht Menschen, ja Persönlichkeiten, die den
Auftrag annehmen, die gestalten und ihre Stadt mit Leben füllen wollen. Das setzt Vertrauen in
die eigenen Fähigkeiten, Zuversicht und die Kraft dieser Gemeinschaft voraus. Nur wenn wir
anpacken, geschieht auch Veränderung. Nur wenn wir es wagen, kann es gelingen. Nach zwei
Amtszeiten wissen alle, woran sie sind. Mich eingeschlossen. Daher freue ich mich auf die
Fortsetzung unserer Zusammenarbeit.“
Heidelbergs Trümpfe: Aufgeschlossene Bevölkerung und enorme Innovationskraft
Als seine „wichtigste Herzensangelegenheit“ bezeichnete Prof. Würzner den Erhalt und die
Förderung eines guten sozialen Miteinanders. „Es ist wie in einem Ruderboot: Jeder trägt an
seinem Platz dazu bei, das Boot voranzubringen. Wir brauchen dabei jede und jeden. Ein
funktionierendes soziales Miteinander ist das Fundament für alles Gelingen in einer Stadt. Und
es ist großartig, wie sich die Menschen in Heidelberg für die Gemeinschaft engagieren – im
Verein, in der Kirchengemeinde, in der Unterstützung für Geflüchtete, in der Umweltinitiative, im
Jugend- oder im Kulturprojekt“, betonte Würzner.
Er habe im Wahlkampf an vielen Türen geklingelt und dabei viele Menschen kennengelernt, die
vermeintlich kleine Wünsche haben – mit ihren Stimmen aber oft nicht durchdringen würden.
„Auch wir hier im Gemeinderat und in der Verwaltung müssen immer wieder genau hinschauen
und hinhören, ob wir wirklich jeden und jede in unserer Stadt sehen und hören. Und nicht nur
diejenigen, die am lautesten sind“, betonte Würzner. Man könne schon mit kleinen Maßnahmen
viel erreichen. „Dafür müssen wir vor Ort in den Stadtteilen präsent sein und konkrete Angebote
machen. Das Motto ist: umeinander kümmern, miteinander gestalten.“
Heidelberg habe bewiesen, dass es krisenfest und resilient sei – in der Corona-Pandemie, in der
aktuellen Energiekrise und auch beim Kampf gegen die größte Herausforderung unserer Zeit:
den Klimawandel. „Wir sind in Heidelberg Vorreiter in Sachen Klimaschutz und haben bereits
vieles umgesetzt. Aber das reicht nicht. Wir müssen das Tempo weiter forcieren. Dafür setze ich
mich ein“, betonte Prof. Würzner. Dafür halte man in Heidelberg zwei große Trümpfe in der
Hand: eine aufgeschlossene Bevölkerung und eine enorme Innovationskraft bei den Betrieben,
Hochschulen und Einrichtungen. „Diese Innovationskraft müssen wir nutzen“, bekräftigte der
OB. Die wichtigsten Handlungsfelder im Kampf gegen den Klimawandel seien dabei Energie,
Mobilität und Gebäudesanierungen. Man brauche mehr Energie aus Sonne, Wasser, Erdwärme
und Wind und mehr Menschen, die statt des eigenen Autos den Öffentlichen Nahverkehr oder
das Fahrrad nutzen. Die Städte und Kommunen könnten hier viele Anreize setzen und gute
Rahmbedingungen schaffen: Von Förderprogrammen für Solaranlagen über gute Bus- und
Radwege-Verbindungen ins Heidelberger Umland bis hin zum kostenlosen Nahverkehr. „Die
Bereitschaft dafür ist da! Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen ziehen voll mit. Wir
brauchen allerdings auch die Hilfe von Land und Bund – und einen Gemeinderat, der bereit ist,
unangenehme Entscheidungen zu treffen und dazu auch zu stehen“, erklärte Würzner.