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Mannheim – Diakon Bernhard Kohl geht zum Jahreswechsel in Ruhestand

Mannheim / Metropolregion
„Du lebst das Diakonische“

Diakon Bernhard Kohl geht zum Jahreswechsel in Ruhestand

Am 31. Dezember endet eine Ära in der katholischen Pfarrei Christ König. Diakon Bernhard Kohl verabschiedet sich nach 31 Jahren im kirchlichen Dienst in den Ruhestand.

Dass dieser Schritt ein aktiver ist, darauf legt er selbst großen Wert. Denn er hat sich nie nur als ein Seelsorger der Pfarrei und später der Seelsorgeeinheit Mannheim Maria Magdalena verstanden. 1957 in Wallstadt geboren und aufgewachsen, war er immer auch Teil der Gemeinde. Was er auch bei seinem offiziellen Abschied im Jugendgottesdienst deutlich machte. Immer wieder nahm er bewusst in der Gottesdienstgemeinde an der Seite seiner Familie Platz. Die Pfarrei liegt ihm nach wie vor am Herzen. „Aber es ist Zeit für mich, meine Familie in den Mittelpunkt zu stellen“, dankt er seiner Frau und den drei Kindern für das Mitgehen und Begleiten seines bisherigen Wegs.

In Wallstadt zuhause

Kohls schon in Kindertagen begonnenes kirchliches Engagement und sein späterer Dienst als Diakon waren immer auch Teil seines Privatlebens. Angefangen mit der Jugendarbeit, über 15 Jahre im Pfarrgemeinde- und einige Zeit im Stiftungsrat, war Kohl immer aktiver Teil der kirchlichen und weltlichen Gemeinde – also ungemein gut vernetzt.

Als gebürtige Wallstädter und begeisterter Fußballer kennt er die Vereinsszene im Osten der Quadratestadt. Gleichzeitig ist er mit seiner fröhlich-direkten Art nicht nur beim Karnevalsverein und bei der Freiwilligen Feuerwehr schon lange zuhause. Absolvierte er dort doch auch seinen Zivildienst und brachte es sogar zum Brandmeister. Er hatte – geprägt durch eigene Erfahrung – immer ein gutes Gespür für die Herausforderungen, die Einsätze, bei denen es um Menschenleben geht, mit sich bringen. Der Weg zur Notfallseelsorge, die er in Mannheim seit 2004 mit aufgebaut und bis 2018 zusammen mit seinen jeweiligen evangelischen Pendants koordiniert hatte, scheint in der Vita Kohls ein logischer Schritt. „Ich selbst habe einen Einsatz erlebt, den ich lange nicht verarbeitet habe.“

Mutig, mitmenschlich – ein Macher

Pfarrer Daniel Kunz attestiert Diakon Kohl ein außergewöhnliches Gespür für Menschen, die Hilfe oder Unterstützung brauchen: „Du lebst das Diakonische.“ Besonders sei dabei die Energie und Wertschätzung mit der er anderen begegne, Verbindungen aufbaue und Hilfe ermögliche, fasst Kunz mit Blick auf zahlreiche Hilfsprojekte Kohls zusammen. Eigenschaften, die ihm in der Seelsorge wie als Religionslehrer – dafür musste er als hauptamtlicher Diakon selbst nochmals die Schulbank drücken – jede Menge Türen und Herzen geöffnet haben.

Es ist jedenfalls nicht verwunderlich, dass Kohl für seinen Abschied einen Jugendgottesdienst gewählt hat. Schließlich begann in Christ-König sein Weg als Ministrant und später mit der Jugendarbeit. Die von ihm initiierten Ferienlager sind bis heute ein Highlight im Kalender vieler Kinder und Jugendlicher im Stadtteil. Kein Wunder, dass Ministrant:innen und KJG‘ler bei der Gestaltung von Kohls Abschieds-Gottesdiensts unter dem Motto „Gute Wünsche!“ mit Musik, einer Dankbarkeits-Girlande, Fürbitten und vielem mehr eine tragende Rolle übernommen hatten.

Er selbst hätte sich als Jugendlicher zwar niemals träumen lassen, dass er einmal Diakon sein würde. Schon allein die Tatsache, vor anderen Menschen sprechen und predigen zu müssen, schien ihm als junger Erwachsener völlig abwegig. „Doch es gab viele, die mich ermutigt haben. Schon mein „Kinderpfarrer“ Anton Kuntz hat zu mir als kleiner Ministrant gesagt: ,Du wirst mal Missionar´“, erinnert sich Kohl. Einer von vielen sehr persönlichen Gänsehautmomenten auf dem Weg in die Seelsorge.

Er räumt ein, dass es Mut und Eigeninitiative brauche, um der eigenen Berufung zu folgen. Daher forderte auch bei seinem Abschied die Wallstadter auf, für ihre Kirchengemeinde diese Eigeninitiative und Eigenverantwortung mutig zu übernehmen. „Mir wurden dadurch viele wunderbare Begegnungen geschenkt“, blickt der Diakon zurück.

Vom Bankschalter in die Seelsorge

Dass er seinen Posten am Bankschalter in der Neckarstadt-West 1991 gegen den des Diakons im Nebenberuf und 1997 ganz getauscht hat – und damit seine „Komfortzone“ verließ – bereut er nicht. „Ich habe an diesem Bankschalter viel für meine Zeit als Diakon gelernt“, lacht der 65-Jährige dreifache Familienvater und begeisterter sechsfacher Opa.

Logisch ist für Bernhard Kohl auch jetzt der aktive Schritt aus dem Kirchendienst. Diesen verbindet er mit einer Auszeit. „Fragen Sie mich nicht, ob ich etwas übernehmen kann“, formuliert er bei seinem Abschiedsgruß an die Gemeindemitglieder in der vollbesetzten Christ-König-Kirche. So wie er Zeit gebraucht habe, sich auf seine Berufung zum Diakon einzulassen, so benötigt er nun Abstand und Zeit für seine Familie. 

Dekan Karl Jung versteht das nur zu gut: „Wer, wie Bernhard Kohl immer hochengagiert als Seelsorger seine Mitmenschen im Blick hatte, der braucht erst einmal eine echte Pause. Daher bin ich auch umso dankbarer für seinen Dienst mit dem er so viele Menschen – ob jung oder alt, fit oder gebrechlich und krank, im Alltag oder in Krisensituationen – immer ermutigt, begleitet und unterstützt hat.“ schu

BU: Diakon Bernhard Kohl verabschiedet sich mit einem Jugendgottesdienst in seiner Heimatgemeinde Christ-König, Wallstadt. Bild: kathma.de

 

 

Katholische Kirche in Mannheim

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