Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar
Foto: privat (dv)
Es ist sein Wunschort: Seit Mitte September gehört Pfarrer Dr. Andreas Blaschke zum Seelsorge-Team an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM). Besonders freut er sich darauf, nun im Krankenhausbereich ausreichend Zeit für die Begegnung mit Patient:innen und Mitarbeitenden zu haben. Jetzt führten ihn Kirchenrätin Sabine Kast-Streib von der badischen Landeskirche und Dekanstellvertreterin Anne Ressel in einem Gottesdienst in der Kapelle des UMM in seinen Dienst ein.
Mit dem Wechsel von der Gemeinde ins Krankenhaus schließe sich für ihn ein Kreis, sagt Andreas Blaschke. Denn der Dienst dort verbinde sich stark damit, weshalb er Pfarrer geworden sei: Kirche bei den Menschen zu sein, direkt im Kontakt mit den Menschen zu sein und Zeit für sie zu haben. „Das war mir auch in den letzten 21 Jahren als Gemeindepfarrer sehr wichtig“. Blaschke war zuletzt acht Jahre in Wiesloch und davor 13 Jahre in Rastatt tätig. Jetzt, mit 55 Jahren, wollte er nochmal eine neue Perspektive aufgreifen. „Da kam die Klinikseelsorge ganz schnell in den Blick“, berichtet er.
„Das ist ein guter Platz für mich“
Auch als Gemeindepfarrer hatte er durch Krankenhausbesuche und die Begleitung in Altenheimen viele Berührungspunkte zu seinem jetzigen Einsatzgebiet. „Diese intensiven und so vielfältigen Begegnungen dort mit den Menschen sind mir sehr wichtig“, so Pfarrer Blaschke. Die Bandbreite sei so groß wie die gesellschaftliche Realität und reiche von Gemeindenahen und Kirchenverbundenen bis hin zu stark Distanzierten. Manchmal komme dann kein Kontakt zustande, viele jedoch redeten gerne und offen. Die Konfession oder Religionszugehörigkeit sei da meist nebensächlich. „Wir begegnen uns von Mensch zu Mensch“, so Blaschke. Meist gehe es für ihn darum, viel zuzuhören und gut zuzusprechen, Zuversicht zu vermitteln, eine stärkende Perspektive aufzuzeigen oder auch tiefe Nöte mit auszuhalten.
Krankenhäuser sind Orte, die die Verletzlichkeit der menschlichen Existenz aufzeigen. Gerade auch die Begegnung mit Menschen, die mit Kirche und Glaube wenig zu tun oder schlechte Erfahrungen gemacht hätten, bedeuten ihm viel. Manche von ihnen lassen sich auf ein Gespräch ein. „Wenn Kirche in so einem Moment hilfreich oder stärkend sein kann auch für Kirchendistanzierte, dann ist das eine Sternstunde für mich“, sagt Pfarrer Blaschke. Im Klinikum ist er hauptsächlich im Ostflügel tätigt. Dort ist er für die Belegschaft ebenso da wie für die Patientinnen und Patienten. Blaschke lebt in Mannheim. Gemeinsam mit seiner Frau, einer Kinderkrankenschwester, hat er drei erwachsene Kinder.
Quelle: Evangelische Kirche Mannheim