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Ludwigshafen – Protestantische Kitas in Ludwigshafen stärken Wohl ihrer Mitarbeitenden – Maßgeschneiderte Arbeitsplatz-Programme gegen Rückenbeschwerden und Stress

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar

Sitzen auf kleinen Stühlen, langes Stehen, Stress: Fachkräfte in Kitas sind verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Der Verbund Protestantischer Kindertageseinrichtungen im Protestantischen Kirchenbezirk Ludwigshafen erarbeitet derzeit ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Damit will er die körperliche und seelische Gesundheit der Beschäftigten dauerhaft stärken. Fachliche Unterstützung erhält der Kita-Verbund durch die BKK Pfalz und die Firma Motio. Die BKK Pfalz unterstützt den Verbund auch finanziell.

Physiotherapeut Boris Bensch erklärt, wie sich mit einem Ball Schmerzpunkte finden und behandeln lassen.

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ist Pflicht – betriebliche Gesundheitsförderung dagegen freiwillig. Es verbessert die Arbeitsbedingungen weiter, stärkt die Gesundheit der Beschäftigten mit vorbeugenden Maßnahmen. „Für einen guten Arbeitgeber ist es wichtig, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen, gerne arbeiten und gesund bleiben“, betont Pfarrer Frank Wolf, der die theologische Gesamtleitung im Kita-Verbund innehat. Deshalb ging er auf Krankenkassen zu, denn diese besitzen einen staatlichen Auftrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung.

Unterstützung fand der Kita-Verbund in der BBK Pfalz mit Sitz in Ludwigshafen. Die Zusammenarbeit läuft drei Jahre lang bis Ende 2023. Die BKK Pfalz finanziert die Gesundheitsförderung in den protestantischen Kitas in Ludwigshafen und Altrip pro Jahr mit einem fünfstelligen Betrag.

Maßgeschneiderte Arbeitsplatz-Programme

„Der Verbund entwickelt das Gesundheitsmanagement zusammen mit den Mitarbeitenden“, betont Pfarrer Wolf. Schließlich wissen sie am besten, was sich verbessern kann. In einer umfangreichen Befragung gaben die Fachkräfte zunächst die brennenden Punkte an. Stress- und Rückenbelastungen waren dabei die beiden Probleme, die viele Kita-übergreifend nannten.

Die Firma Motio aus Worms, die spezialisiert ist auf betriebliche Gesundheitsförderung, entwarf für diese beiden Hauptbelastungen zwei Arbeitsplatz-Programme. Diese Programme sind maßgeschneidert für die besonderen gesundheitlichen Belastungen in einer Kita. Jede Kita im Verbund kann eines der beiden Programme intensiv wahrnehmen.

Das Intensiv-Programm besteht aus einem grundlegenden Workshop, zwei Terminen mit jedem und jeder Einzelnen und schließlich einer Reflexion. Zum Thema Rückengesundheit vermittelte Physiotherapeut Boris Bensch zunächst Wissen über den Körperaufbau, Körperhaltung und zeigte Übungen. Dann begleitete und beobachtete er alle Beschäftigten bei ihrer Arbeit, ging auf individuelle Probleme ein. Jeder und jedem zeigte er, wie sie diese Beschwerden bessern können.

„Die Übungen kann man gut in der Pause machen“, berichtet Andrea Kirstein, Leiterin der Kita „Orangerie“. Die kleinen Trainings dienen der Kräftigung, Durchblutung und Lockerung, um Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen. Auch bei seinen Sitzungen schiebt das Kita-Team Entspannungseinheiten ein.

Physiotherapeut Boris Bensch zeigt Kita-Fachkräften die Überkreuz-Anstrengung, die den Rücken kräftigt.

Einfache und schnelle Lösungen

Physiotherapeut Bensch geht mit offenen Augen durch die Kitas und macht Verbesserungsvorschläge zu Problemen, die die Beschäftigten gar nicht erkannt hatten. Im „Orangerie“-Außengelände konnten sich die Fachkräfte nicht setzen und zurücklehnen, um eine entspannte Haltung einzunehmen. Jetzt steht dort eine Bank. In einer anderen Kita fiel ihm auf, dass das Licht im Raum zu hell war. Starke Kontraste strengen die Augen und deren Muskulatur an, was sich wiederum auf die tiefen Nackenmuskeln auswirkt. Das Sitzen auf kleinen Stühlen an kleinen Tischen macht einen runden Rücken und das Aufstehen belastet die Knie. Deshalb achtet Physiotherapeut Bensch darauf, dass in jedem Raum ein Stuhl für Erwachsene steht.

„Es war eine wichtige Erfahrung, über unsere Gesundheit nachzudenken“, sagt Kita-Leiterin Kirstein über das Arbeitsplatz-Programm. Es habe die Augen geöffnet und klargemacht, wie wichtig und richtig es ist, „bei der Arbeit auf die eigene Gesundheit zu achten“.

Genau dies ist das Ziel, wie Verbund-Leiter Frank Wolf erklärt: „Das betriebliche Gesundheitsmanagement setzt den Rahmen, in dem die Mitarbeitenden selbst auf ihre Gesundheit achten beziehungsweise sich gegenseitig darauf aufmerksam machen.“

Mit Theraband und Tür: diese Übung kräftigt die Schulterblatt-Muskulatur.

Anhaltende Wirkung

Das Projekt soll keine Eintagsfliege sein. „Die bloße Einführung von kurzfristigen Einzelmaßnahmen wie Rückenschule oder Yoga ist nicht nachhaltig und zielführend“, erläutert Anne Schlesinger, Referentin für Gesundheitsförderung der BKK Pfalz. Deshalb nehmen die Gesundheitsberater von Motio mehrere Termine in jeder Kita wahr. Dabei vertiefen die Beschäftigten ihr Wissen und bekommen Antworten auf weitere Fragen. Zudem schulte Motio einige Mitarbeitende intensiver. Sie übernehmen in ihren Teams künftig die Rolle als Expertinnen und Experten in Sachen Gesundheit.

„Wir sind jetzt dabei, das betriebliche Gesundheitsmanagement zu verstetigen“, sagt Verbund-Leiter Wolf. Es soll zum Selbstläufer werden. Eine Steuerungsgruppe des Kita-Verbunds unterstützt die Einrichtungen dabei.

Quelle: Verbund Prot. Kindertageseinrichtungen im Prot. Kirchenbezirk

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