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Ludwigshafen – Chance zur Neuentwicklung von Seelsorge in Ludwigshafen – Dekanatsrat diskutiert Pastoralplanung für Dekanat und Stadt Ludwigshafen

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar

Bei seiner Sitzung am Dienstag, 15. November 2022, hat sich der Dekanatsrat mit der Zukunft der fünf katholischen Ludwigshafener Pfarreien befasst. Vorgestellt wurde ein Prozess, der die gesamte Stadt einmal als Ganze seelsorglich in den Blick nimmt, ohne gleich konkrete Strukturen vorzugeben oder zu ändern . Diese Idee wird in den kommenden Monaten intensiv in den einzelnen Pfarreien diskutiert werden.

Um mit dem Dekanatsrat über die Zukunft der katholischen Pfarreien in Ludwigshafen zu beraten, waren am vergangenen Dienstag Generalvikar Markus Magin, Ordinariatsdirektorin und Leiterin der Hauptabteilung Personal, Christine Lambrich, sowie Abteilungsleiter Dr. Thomas Kiefer nach Ludwigshafen gekommen. Bereits vor einem Jahr waren bei einem Treffen im Zusammenhang mit der damals vakanten Pfarrei Hl. Edith Stein Entwicklungsmöglichkeiten für Ludwigshafen angerissen worden.

Immer weniger pastorales Personal

Mittlerweile leitet Dekan Dominik Geiger die Pfarrei Heilige Edith Stein, zusammen mit Hl. Cäcilia. „Das ist ein Novum im Bistum Speyer“, sagte Generalvikar Magin. Welche Neuerungen die Zukunft für die Kirche bringen kann, zeigte dann der weitere Abend. Zunächst stellte Christine Lambrich die Personalsituation im Bistum vor: So nimmt die Zahl des pastoralen Personals – dazu gehören Priester, Gemeinde- und Pastoralreferent*innen sowie Diakone – seit einigen Jahren kontinuierlich ab. „Bis 2030 werden wir 40 Prozent weniger Personal haben, das ist die Prognose“, sagte Lambrich. Es werden dann 30 Priester, 40 Pastoral- und 56 Gemeindereferent*innen sowie 19 Diakone weniger als heute im Bistum arbeiten. „Durchschnittlich wird jede Pfarrei 2030 eine Einzelstelle weniger haben“, verdeutlichte sie die Auswirkungen.

 

„In Kirche verändert sich ganz viel. Wir müssen den Umbruch gestalten“, sagte Generalvikar Magin. Das sei eine große Herausforderung. In Ludwigshafen gebe es jedoch Chancen und Möglichkeiten, die in anderen Teilen des Bistums so nicht gegeben seien. Christine Lambrich übermittelte den Wunsch des Bischofs, der mit Blick auf die ganze Stadt Ludwigshafen ein Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen wünscht.

Wie könnte es hier gehen mit Kirche?

Wie es konkret mit der katholischen Kirche in Ludwigshafen weitergehen könnte, zeigte dann Thomas Kiefer. „Ziel könnte es sein, einen pastoralen Raum für die ganze Stadt zu errichten“, sagte er. Wie dieser aussehen könnte, sei noch „völlig offen“. „Gibt es dann noch Gemeinden? Wie ist das Verhältnis zwischen der Seelsorgeeinheit, den Pfarreien, Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen oder aber der entstehenden Heinrich-Pesch-Siedlung“, umriss er mögliche Fragen.

Anhand der katholischen Kirche in Heidelberg und Mannheim, die bereits aus einer großen Seelsorgeeinheit bestehen, zeigte er dann Lösungsmöglichkeiten wie auch Probleme auf dem Weg dahin. So leite in beiden Städten beispielsweise ein Priester die Seelsorgeeinheit. Unter ihm agiert ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen. „Das könnte auch für Ludwigshafen ein Ansatz sein, aber es ist nichts festgeschrieben“, betonte die Speyerer Delegation.

Langer Atem nötig

Es habe sich gezeigt, dass der Weg zu einer großen Seelsorgeeinheit mehrere Jahre dauere, berichtete Kiefer weiter. „Man muss Schleifen einziehen und Beteiligungsmöglichkeiten vorsehen.“  Ein langer Atem sei erforderlich, außerdem müssten Kompetenzen klar geregelt sein. Eine große Seelsorgeeinheit sei nicht nur eine Reaktion auf einen Mangel: „Es ist die Chance, Kirche in einer Stadt neu zu entwickeln“. Dies solle, so der Wunsch des Bischofs, „partizipativ und auf Augenhöhe“ geschehen. Auch die Möglichkeiten zu ökumenischen Brückenschlägen dürften dabei nicht vergessen werden. „Wichtig ist die Freiwilligkeit“, betonte Kiefer.

In Workshops diskutierten die Mitglieder des Dekanatsrats anschließend die Vorschläge und notierten Chancen, Bedenken und Fragen. Bei den Chancen sahen sie vor allem Synergieeffekte, sowohl mit Blick auf die Verwaltung als auch bei geistlichen Themen. Bei den Bedenken nannten die Räte längere Wege und größere Anonymität. „Stehen wir so einen langen Prozess überhaupt durch?“, wurde gefragt.

„Wir müssen uns auf den Prozess einlassen“
Im nächsten Schritt werden nun die Räte in allen fünf Ludwigshafener Pfarreien sowie die Verbände über die Pastoralplanung informiert. In der nächsten Sitzung des Dekanatsrats im März werden dann die Entscheidungen der Räte präsentiert. Sollten sich alle für eine große Seelsorgeeinheit aussprechen, folgt eine verbindliche Prozessvereinbarung; eine Projektgruppe wird gegründet. Gibt es eine oder mehrere Nein-Stimmen, wird gemeinsam mit der Bistumsleitung überlegt, welche Alternativen es für die katholische Kirche in Ludwigshafen gibt. „Wir müssen uns auf den Prozess einlassen, wo auch immer er uns hinführt“, beendete Dekan Dominik Geiger das Treffen. (ako)

Quelle: Kath. Stadtdekanat Ludwigshafen

Fotoquelle: Kath. Dekanat – Kirche St. Ludwig

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